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.Ian beobachtete diese Szene irritiert.Dann hörte er, wie Lady Adella Percy zuflüsterte: »Ich habe dir doch gesagt, du sollst das Kind in Ruhe lassen.Sie begreift noch nicht, was du von ihr willst.«Von wegen! dachte der Herzog.Percivals Antwort konnte er nicht verstehen, denn Brandy begann zu spielen.Drei sanfte, traurige Töne erfüllten den Raum.Mit leiser, klangvoller Stimme sang sie:Mein Lieb das ist ein Röslein rund,Ein Röslein roth im Mai,Und jedes Wort aus ihrem Mund Ist süße Melodei.So schön du bist, mein Lieb', so sehr,So sehr bin ich verliebt,Will lieben dich, bis es im Meer Kein Tröpflein Wasser gibt;Bis alle Felsen an dem Strand Wie Eis zerflossen sind;In meiner Lebensuhr der Sand,Mein Leben, nicht mehr rinnt.Und nun ade, du liebes Aug',Ade für eine Zeit.Ich komme wieder, wär ich auch Zehntausend Meilen weit.Der Herzog schwieg eine Weile, gefangen von den bewegenden Versen und den tiefen Molltönen, die ihre Schönheit unterstrichen.Er hatte nicht alles verstanden, da Brandy das Lied in schottischem Dialekt gesungen hatte.Er hörte Lady Adella prusten - offensichtlich zollte sie damit Brandy ihren Beifall.»Das ist eine wunderschöne Ballade, Brandy«, sagte er.»Wer hat sie geschrieben?«Sie drehte sich auf dem Hocker um.»Robert Burns.Wir nennen ihn Rabbie Burns.Er starb vor knapp vier Jahren hier in der Nähe - in Dumfries.«»Du solltest nicht vergessen zu sagen, daß dein geliebter Rabbie ein Trinker und Weiberheld war.In dieser Gegend wimmelt es von seinen Bastarden.« Percys höhnisches Grinsen löste in Ian den Wunsch aus, ihm einen Faustschlag auf den Mund zu verpassen.Lady Adella übertraf mit ihrem hinterhältigen Blick sogar noch das bösartige Funkeln in den Augen ihres Enkels.»Ich persönlich würde mir wünschen, unser geschätzter Rabbie wäre vierzig Jahre früher zur Welt gekommen.Mit ihm wäre ich gern mal in die Federn gesprungen.Ich frage dich, Percy: >Wie kannst du etwas tun, wenn du nichts besitzt, womit du es tun kannst?< Da verschlägt es dir wohl die Sprache?«Percy verzog wütend das Gesicht.Hatte die alte Frau tatsächlich seine Männlichkeit in Frage gestellt? Das war eine Beleidigung.Ian drehte sich um, als Brandy sich rasch von dem Klavierhocker erhob.»Wenn es dir recht ist, werde ich jetzt ins Bett gehen, Großmama.« Offensichtlich hatte Lady Adella das Interesse verloren und entließ ihre Enkelin mit einer Handbewegung.Mit gesenktem Kopf verließ Brandy rasch den Salon.Warum um alles in der Welt drückte ihre Großmutter sich so ungehobelt aus? Es schien, als würde sie sich in der Gegenwart des Herzogs absichtlich so ordinär benehmen.Der Herzog stand langsam auf.»Ich fürchte, auch ich muß mich jetzt entschuldigen und ins Bett gehen.Gute Nacht allerseits.«»Wenn du nicht alles zu deiner Zufriedenheit vorfindest, laß Morag holen.Man muß diese faule Schlampe immer antreiben«, sagte Lady Adella.Der Herzog nickte.Als er das Zimmer verließ, hörte er Claudes gackerndes Lachen.Vor der Tür wartete Crabbe, um ihn in sein Schlafzimmer zu bringen.Der Herzog hätte sich allein wohl kaum verlaufen, denn man hatte ihm das Zimmer des alten Earls zugewiesen.Es lag am Ende des langen, zugigen Gangs im Westflügel in herrlicher Abgeschiedenheit.Crabbe öffnete schwungvoll die dunklen Türen, verbeugte sich leicht und ließ den Herzog eintreten.Der Raum war mit ebenso dunklen und klobigen Möbeln eingerichtet wie das Speisezimmer.Auch die Ecken waren genauso düster.Der Herzog wünschte, er hätte mehr als nur den einen Kerzenleuchter zur Verfügung, um das Zimmer ein wenig gemütlicher zu machen.Crabbe betrachtete mit ausdrucksloser Miene das klägliche Feuer, das im Kamin schwelte.»Offensichtlich hat Morag den Torf besorgt«, meinte er.»Ich habe mir die Freiheit genommen, Ihre Sachen auszupacken, Hoheit.«Nachdem der alte Mann gegangen war, kniete Ian sich vor den Kamin und versuchte, das schwache Feuer in Gang zu bringen.Einige der Torfklumpen waren feucht -anscheinend waren sie erst vor kurzem während des Sturms hereingebracht worden.Kein Wunder, daß grauer Rauch aufstieg.Hastig zog er sich aus und schlüpfte zwischen die kalten Laken.Die Bettdecke strömte einen leicht modrigenGeruch aus.Bis er einschlief, lauschte er den Regentropfen, die gegen die Fensterscheiben trommelten, und dem Rauschen der Wellen, die hinter dem Schloß heftig gegen die Felsen am Fuß der Klippe schlugen.8»Erzähl mir mehr über den neuen Earl, Brandy«, bat Fiona, ohne zu bemerken, daß der Haferbrei von ihrem Löffel tropfte.»Paß auf, Püppchen.Du weißt, wie sehr die alte Marta es haßt, Porridge aus deinen Kleidern zu schrubben.Sie beklagt sich darüber so sehr, daß ich es dann meistens selbst mache, aber mir macht das auch keinen Spaß.«Fiona rieb sich mit der Hand über das Kinn und wischte dann, ihre blauen Augen auf ihre Schwester geheftet, sorgfältig mit ihrer Serviette die Handfläche sauber.»Gut gemacht«, sagte Brandy und unterdrückte ein Lachen.»Nun, ich weiß auch nicht viel mehr über den Earl als du.Er ist ein Herzog - zumindest in England -, also bedeutender als ein Graf.«»Ja.« Fiona nickte.»Wahrscheinlich riecht er deshalb so gut und trägt saubere Kleidung.Wenn Großpapa Angus mich manchmal umarmte, sah ich Essensreste auf seinem Hemd.Und sein Atem roch schrecklich, Brandy.«»Das ist wahr«, stimmte Brandy ihr zu.»Du darfst nicht vergessen, ihn mit >Hoheit< anzusprechen.Die Anrede >Mylord< genügt nicht.«»Aber er ist doch keine Frau.«Brandy lachte.»Natürlich nicht, aber das ist die formelle Anrede für einen Herzog.Wir in Schottland benützen sie ebenso.«»Vielleicht läßt er mich seine wunderschönen Pferde streicheln.«Brandy lächelte, obwohl sie das stark bezweifelte.»Du mußt mir versprechen, dich anständig zu benehmen, mein Schatz.Der Herzog ist wahrscheinlich nicht an Kinder gewöhnt.Er wird wohl auch nicht lange hierbleiben.Was sollte ihn an uns schon interessieren?«»Aber warum ist er dann überhaupt gekommen, wenn er uns gleich wieder verlassen will?«»Das weiß ich nicht, Fiona.Komm, mein Püppchen, iß auf.Es wird schon spät.« Es war keineswegs spät, aber Brandy wollte vermeiden, Percy zu treffen.Sie sah aus dem Fenster auf den mit Gras überwucherten Graben, während Fiona geräuschvoll ihre Schüssel auskratzte.Der Sturm vom Vorabend hatte sich gelegt, und es schien ein herrlicher Frühlingstag zu werden.Eine leichte, kühle Brise strich über die Glockenblumen.»Das ist ja eine angenehme Überraschung.«Brandy drehte sich rasch um und erwartete, Percys verhaßtes Gesicht zu sehen.»Oh, du bist es, Hoheit.« Die Erleichterung war ihr so deutlich anzuhören, daß der Herzog überrascht die Augenbrauen hob.»Dir gehören die großen Pferde.« Fiona kletterte von ihrem Stuhl und sah zu dem hochgewachsenen Mann auf.»Bist du wirklich eine Hoheit und nicht nur ein Lord wie Großpapa Angus?«Ian betrachtete das magere kleine Mädchen, das vor ihm stand und ihm - die Arme in die Seite gestemmt -ihr Gesichtchen entgegenreckte.Ihr Haar war dicht und schimmerte wie karmesinroter Samt.Wunderschönes Haar, und Augen so blau wie der Himmel an einem Sommertag.»Ja«, erwiderte er.»Man spricht mich tatsächlich mit Hoheit an.Und du bist wohl Fiona, meine jüngste Cousine.«»Ja, aber Brandy nennt mich immer Püppchen.Muß ich dich mit diesem Frauennamen anreden?«Kinder sprachen oft einfach aus, was ihnen durch den Kopf ging.Er strich über die schimmernden roten Locken.»Hoheit sagt man nicht nur zu Frauen, Fiona.Laß mich nachdenken.Jetzt weiß ich es.Ich möchte natürlich, daß du mich mit einem richtigen Männernamen ansprichst.Wie wäre es mit Ian?«»Ian«, wiederholte sie.»Das gefällt mir besser als Hoheit.Möchtest du Porridge, Ian? Heute morgen ist er nicht sehr wässrig.Trotzdem lief mir etwas davon über das Kinn [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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