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.Die MARCO POLO II ist vor rund sechs Stunden explodiert und nicht vor sieben Monaten, und wir haben D-Muner noch nie vorher angeflogen."„Was regst du dich so auf?" entgegnete der Arkonide.„Am besten halten wir uns genau an das Drehbuch.Wir dürfen keinen Fehler machen."„Ich weiß", erwiderte Perry Rhodan.Verkniffen starrte er auf den Ortungsreflex, der ihm die Position und Geschwindigkeit der winzigen Raumlinse anzeigte, mit der Rhodan II und Roi Danton II aus der MARCO POLO II entkommen waren.Er wußte genau, daß sie keinen Fehler machen durften, wollten sie die Durchführung ihrer Mission nicht ernsthaft gefährden.Dennoch sträubte sich alles in ihm dagegen, sich nach einem „Drehbuch" zu richten, von dem er nichts gewußt hatte, bevor die vier Zeitreisenden es ihm unterbreitet hatten.Der normale Menschenverstand sagte ihm, daß er sich erinnern müßte, hätte das Drama bereits einmal stattgefunden.Doch die Logik sagte dagegen, daß niemand sich an die Zukunft erinnern konnte.Er schob den Beschleunigungshebel etwas vor.Das Geräusch der Triebwerkskraftwerke verstärkte sich.Die elektronischen Daten auf dem Ortungsschirm wiesen aus, daß die Distanz zwischen der Space-Jet und der Raumlinse sich allmählich verringerte.Stimmt das genau mit Zukunft Alpha überein?Perry murmelte eine halblaute Verwünschung.„Sagtest du etwas?" erkundigte sich Atlan.„Ich habe lediglich meine neue Terminologie kommentiert", antwortete Rhodan.„Die Zukunft, die die Zeitreisenden uns geschildert haben, nenne ich ,Zukunft Alpha', während ich die Zukunft, in der wir ein Paradoxon erzeugen wollen, mit ,Zukunft Beta' bezeichne.Es ist dennoch unsinnig, denn schlußendlich wird das Drama nur einmal über die Bühne gegangen sein."„Warum versuchst du nur, auseinanderzuhalten, was sich nicht auseinanderhalten läßt?" fragte Lordadmiral Atlan mit leisem Vorwurf.„Du willst etwas begreifen, was sich nur mit abstraktmathematischen Formeln darstellen läßt.Versuche, deine Gefühle auszuschalten."Rhodan lächelte matt.In Situationen wie dieser wünschte er sich tatsächlich, er könnte seine Gefühle ausschalten wie der Arkonide.Aber im Unterschied zu Atlan besaß sein Gehirn keinen Logiksektor.Er bewegte den Impulssteuerknüppel, als der grüne Reflexpunkt nach Backbord aus dem Ortungsschirm zu wandern drohte.Der Diktator und sein Sohn versuchten, ihre Verfolger abzuschütteln.Bei Geschwindigkeiten unter Licht war eine kleine Raumlinse einer Space-Jet geringfügig überlegen, was die Manövrierfähigkeit betraf.Doch da sein Ziel bekannt war, würde ihm das wenig nützen.Er mochte soviel Ablenkungsmanöver fliegen, wie er wollte, schlußendlich mußte er den Stützpunkt Wasserball ansteuern.Dennoch war Perry Rhodan gezwungen, die Raumlinse nicht aus der Ortung zu verlieren.Das Drehbuch schrieb es so vor, und den Berechnungen nach mußten Rhodan und Atlan sich bis kurz nach der Landung auf D-Muner genau an die Fakten von Zukunft Alpha halten.Danach freilich würden sie behutsam eine Veränderung nach der anderen einfügen, bis aus Zukunft Alpha Zukunft Beta wurde.Der Ortungsreflex wanderte wieder zur Mitte des Bildschirms, dann erlosch er plötzlich.Zuerst erschrak Perry Rhodan, doch dann erkannte er, daß die Raumlinse lediglich hinter der Planetenkrümmung verschwunden war und zum Landemanöver ansetzte.Perry ließ die Space-Jet bis auf zwanzig Kilometer Höhe absacken.Er blickte nach unten.Da D-Muner keine Atmosphäre besaß, wurde der Blick auf die Oberfläche nicht durch Wolken oder Dunst behindert.In denn Gebiet, das die Space-Jet überflog, war die Sonne erst vor kurzem aufgegangen.Die Felsen und Eisbarrieren warfen lange, scharf abgegrenzte Schatten.Es würde neununddreißig Stunden dauern, bis dort unten wieder die Nacht hereinbrach.D-Muner drehte sich in achtundsiebzig Stunden einmal um seine Polachse.Perry Rhodan versuchte, sich in die Lage seines spiegelbildlichen Doppelgängers zu versetzen.Welche Gedanken, welche Gefühle mochten den Diktator Rhodan II derzeit bewegen?Ahnte er, daß er auf D-Muner den Tod finden würde?Rhodan schüttelte unwillkürlich den Kopf.Er konnte es nicht ahnen, und es stand auch keineswegs fest, daß auf D-Muner Rhodan II sterben würde.Ebenso gut konnte er, Rhodan I, umkommen.Die Auswirkungen eines Zeitparadoxons ließen sich nicht exakt vorherbestimmen.„Sobald unsere Aktionen nicht mehr haargenau mit denen von Zukunft Alpha übereinstimmen, werden sich auch die Reaktionen von Rhodan II und Danton II verändern", sagte er.Atlan hob den Kopf und dachte mit gerunzelter Stirn nach.„Ich verstehe, was du meinst.Wir können uns nicht darauf verlassen, daß unsere Gegenspieler genauso handeln, wie die Zeitreisenden es uns berichtet haben.Das meinst du doch, nicht wahr?"Perry nickte sorgenvoll.„Daran haben wir vorher nicht gedacht, mein Freund.Niemand kann ein Spiel nur einseitig verändern.Es wird ein völlig neues Spiel sein, das auf D-Muner abrollen wird, Atlan."Er bremste die Space-Jet stärker ab und drückte sie tiefer.Die Raumlinse mußte inzwischen ebenfalls mit der Bremsverzögerung begonnen haben, es sei denn, ihre Besatzung wollte den Planeten umkreisen.Doch das erschien dem Großadministrator unwahrscheinlich.Die erste Veränderung mußte von den Verfolgern vorgenommen werden, nicht von den Verfolgten.Perry stutzte.Es stimmte, daß nur die Wissenden mit der Veränderung des Geschehens beginnen konnten.Aber bedeutete dieses Wissen nicht bereits die erste einschneidende Veränderung? Hatte damit nicht schon die Überlagerung von Zukunft Alpha durch Zukunft Beta angefangen?Als der grüne Reflexpunkt wieder auf dem Ortungsschirm erschien, atmete Rhodan auf.Die Raumlinse hatte eine normale Landekurve eingeleitet, genau wie die Zeitreisenden berichtet hatten.Perry blickte zum Chronographen.In genau achtzehn Sekunden mußte die Raumlinse absacken wie ein fallender Stein, denn die Landekurve sollte nur vorgetäuscht sein.Die Flüchtigen mußten bis auf hundert Meter heruntergehen, die Space-Jet aufholen lassen und ihr dann einen Treffer mit ihrer Impulskanone zufügen.So geschah es auch.Als die achtzehn Sekunden um waren, sackte die Raumlinse plötzlich durch, von keiner Gashülle gebremst.Die Massenträgheit ließ sie dennoch erst eine Fallkurve beschreiben, bevor sie senkrecht abstürzte, als der Gegenschub die Trägheit aufgezehrt hatte.Perry stellte die Space-Jet auf den vorderen Triebwerksringwulst und ließ sie auf das Ziel hinabstürzen.Noch war die Linse nicht mit bloßem Auge zu sehen, aber der Ortungsschirm zeigte an, daß die Distanz sich rapide verringerte.Wenige Minuten später entdeckte er einen scheibenförmigen Schatten, der über ein Schneefeld huschte.Erst danach sah er auch die Raumlinse, die diesen Schatten erzeugte.Sie flog in hundert Metern Höhe, wie das Ortungsgerät auswies
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