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.So richtete er seine Gedanken ganz ernsthaft an die Außenwelt.„Ich bin Bardioc, der Verbannte! Eines Tages werdet ihr mich finden und befreien.Ich werde einen Körper erhalten und damit Gelegenheit, mich an den anderen zu rächen."Manchmal bildete er sich ein, jene da draußen würden ihm antworten.Längst zweifelte er nicht mehr daran, daß seine Befreiung irgendwann erfolgen würde.Er hatte nun eine Hoffnung, an die er sich klammern konnte.Jene da draußen waren in seiner Nähe, sie würden dafür sorgen, daß er nicht bis in alle Ewigkeit in dieser Kapsel vegetieren mußte.Unbemerkt von Bardioc begann unterdessen der pervertierte Zellknoten, eine organische Flüssigkeit zu produzieren, eine säurehaltige Verbindung, die sich als Kondensat auf den Innenwänden der Kapsel niederschlug.Jene, die die Kapsel einst gebaut hatten, waren von ihrer Unzerstörbarkeit überzeugt gewesen, aber sie hatten niemals damit gerechnet, daß der Behälter von innen heraus beschädigt werden könnte.Die äußere Umhüllung war gegen jede noch so extreme Gewalt geschützt, nicht so aber das Kapselinnere.Das säurehaltige Kondensat bildete sich und verdunstete, bildete sich erneut und verdunstete wieder.Auch dieser Prozeß konnte nur stattfinden, weil es ein Lebenserhaltungssystem gab, das im Innern des Behälters ein winziges ökologisches Reich aufrecht-erhielt.An der Innenwand der Kapsel begann schließlich nach vielen hundert Jahren die Korro-sion.Die glatte innere Schicht änderte ihre Konsistenz.Sie wurde rau und brüchig.Schließlich begann sie in dünnen Plättchen abzubröckeln.So wurde die Wandung allmählich von innen heraus ausgehöhlt und zerfressen.Bardioc wußte nichts von alledem, er spürte es nicht einmal.Womit hätte er es auch wahrnehmen sollen?Die Kapsel wurde regelrecht mürbe.Die für unzerstörbar gehaltene Hülle verlor ihre Grundlage und war nicht mehr das, wo-für man sie einst konstruiert hatte.Trotzdem hielt sie stand.Es schien, als sollte ein sich anbahnendes Wunder unterbrochen werden, bevor es hatte vollendet werden können.Die Säure zernagte schließlich die gesamte Innenhülle der Kapsel - doch an der äußeren Schicht verpuffte ihre Wirkung.Der Prozeß der Kondensierung und Verdunstung ging weiter, aber er brachte keine weiteren Veränderungen.Es sah ganz danach aus, als wäre alles, was in den vergangenen Jahrtausenden geschehen war, umsonst gewesen.Bardioc „sprach" mit jenen da draußen, ohne etwas von jenem aus pervertierten Zellen bestehenden Knoten zu ahnen.Die Wucherung produzierte unablässig niedere Instinkte, eine kleine, bösartige Maschinerie, aber es gab keinen Körper, der diese Impulse in die Tat hätte umsetzen können, so daß eigentlich alles, was sich im Zwischenhirn Bardiocs abspielte, im Grunde genommen sinnlos war.Der Status quo, der unterbrochen gewesen zu sein schien, war in Wirklichkeit nur durch einen anderen ersetzt worden.Unbemerkt von Bardioc hatte sich indessen außerhalb der Bodenhöhle, in der die Kap-sel lag, ein weiteres kleines Wunder ereignet.Einem zufällig vorbeikommenden Betrach-ter wäre aufgefallen, daß rings um die Höhle die Pflanzen besonders dicht wuchsen und auch häufiger blühten als an anderen Stellen dieses Planeten.Das Gebiet um die Höhle ähnelte einer kleinen Oase.Es war, als hätten die Pflanzen Bardiocs Rufe „gehört" und darauf reagiert.Sie hatten sich um die Höhle versammelt und lauschten der telepathischen Stimme des Verbannten, ohne zu begreifen, was sie in sich aufnahmen, und ohne jede Möglichkeit, dem einge-schlossenen Gehirn zu helfen.Manchmal erscheint uns eine Kette von Zufällen so wunderbar, daß wir geneigt sind, an eine Fügung des Schicksals zu glauben.Nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit hätten sich all jene Dinge, die schließlich zur Befreiung Bardiocs führten, niemals in dieser Reihenfolge ereignen dürfen.Doch das allein schloß die Möglichkeit, daß sie sich doch ereigneten, nicht völlig aus.Das letzte Glied in der Kette von Zufällen, die sich auf diesem Planeten ereigneten, war ein Erdbeben, das in jenem Gebiet stattfand, wo auch die Kapsel mit dem Gehirn Bardi-ocs in der Bodenhöhle lag.Unter normalen Umständen wäre das Erdbeben für den Behälter ohne Folgen geblieben, aber durch die Wirkung der organischen Säure war er von innen heraus zerfressen und brüchig geworden.Das Beben riß die Decke über der Höhle auf.Ein Felsen von mehreren Tonnen Gewicht stürzte auf die Kapsel.Bardioc spürte die Erschütterungen, denen sein Gehirn ausgesetzt war, aber er konnte sie sich nicht erklären, weil er nicht genügend Informationen besaß.Er fürchtete nicht um sein Leben.Der Tod wäre ihm im Vergleich zu seinem armseligen Dasein wie eine Erlösung erschienen.Eine irrsinnige Hoffnung machte sich in ihm breit.Die Erschütterungen konnten womöglich das Signal dafür sein, daß jene da draußen sich bemühten, ihn aus diesem schrecklichen Gefängnis zu befreien.Bardioc ahnte nicht, daß dies ein überaus dramatischer Augenblick in seinem Leben war.Er wußte nicht, daß er in diesen Sekunden unmittelbar an der Schwelle des Todes stand.Der Aufprall des Felsens hatte die Kapsel gesprengt.Das Gehirn war der nicht sterilen Luft der unbekannten Welt schutzlos ausgesetzt.Doch das war nicht die einzige Gefahr.Die Versorgungsleitungen des Lebenserhaltungssystems hatten sich losgerissen.Sie konnten ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen.Das Gehirn erhielt auf dem alten Weg keinen Sauerstoff und keine Nahrung mehr.Davon waren auch die pervertierten Wucherungen betroffen.Kaum, daß sie der Luft des fremden Planeten ausgesetzt waren, begannen sie abzusterben und zu zerfallen.Zweifellos hätte Bardiocs Gehirn dieses Schicksal früher oder später geteilt.Unbewußt spürte er, daß er von dem lebenserhaltenden System der Kapsel für immer abgeschnitten war.Nun konnten ihm nur noch jene da draußen helfen.Er rief nach ihnen, flehte sie an und beschwor sie, ihn in seiner unerträglichen Not nicht allein zu lassen.Ein schwer bestimmbares mentales Raunen antwortete ihm.Es war die Antwort eines seltsamen Kollektivs, das mit einer für Bardioc unverständlichen Stimme sprach.Von der zerstörten Decke der Bodenhöhle hingen Hunderte von Wurzeln herab.Sie hat-ten ihre Lage verändert.Einige davon drangen durch das Leck in der Kapsel ein und be-rührten Bardiocs Gehirn.Für Bardioc war dies ein elektrisierendes Gefühl.Sekundenlang drohte ihn die Panik zu überwältigen, denn er hatte zu lange abgeschlos-sen und einsam gelebt.Da war der Kontakt! tosten seine Gedanken.Der ersehnte Kontakt mit jenen da draußen.Weitere Wurzeln schlängelten herbei, wanden sich um das Gehirn, drangen behutsam in es ein.Bardioc fühlte, wie er durch die Pflanzen, die sich mit ihm vereinigten, eine neue Form der Wahrnehmung erlangte.Er spürte Sonnenlicht, Wind und Regen
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