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.In einer Höhe von fünftausend Metern beendete die Maschine ihren Steigflug und raste dann mit wachsender Geschwindigkeit in Richtung Nordosten, dem Raumhafen entgegen.Harbelons Gallertorgan färbte sich dunkel vor Besorgnis.Der Ortungsmonitor war von Echoreflexen übersät.Die Rezeptoren meldeten heftige energetische Entladungen rings um den Raumhafen.Erbitterte Gefechte tobten um diese strategisch wichtige Einrichtung.Rasch verringerte sich die Distanz.„Wir müssen durch", sagte Harbelon heiser.„Es ist Selbstmord", antwortete der Mannberater dumpf.„Ich schlage vor, wir landen und versuchen, zu Fuß einen Weg zum Hafen zu finden."Ein winziger Punkt tauchte in der Ferne auf, wuchs binnen Sekunden zu einem metallenen Tropfen an, der viermal so groß war wie Harbelons Maschine, und huschte dicht über sie hinweg.Aufgeregtes Summen meldete Kollisionsalarm, verstummte und erklang dann erneut.Die fremde Maschine hatte die Verfolgung aufgenommen.„Das ist kein Regierungsgleiter", bemerkte Zwatlo überflüssigerweise.„Ich.", begann Harbelon, aber die Leuchtanzeige des Funkgeräts hielt ihn davon ab, den Satz zu beenden.Er zögerte und ging auf Empfang; allerdings verzichtete er auf die Bildübertragung von seiner Seite her.Auf seinem Monitor wurde das einäugige, federflaumumrahmte Gesicht eines Sooldocks sichtbar.Das rote Gewand, das seinen Rumpf verhüllte, wies ihn als Mitglied der Priesterkaste aus.Das dunkelgelbe Gallertorgan des Theokraten leuchtete triumphierend auf, als die Verbindung hergestellt war.„Duurn Harbelon", rief der Theokrat, „es nützt Ihnen nichts, wenn Sie Ihr Gesicht verbergen.Wir wissen, daß Sie sich in dem Gleiter befinden, und wir fordern Sie auf, sich zu ergeben.Sie werden den Raumhafen oder die Orbitalstation der Raummeister niemals erreichen."Der Schock traf den Betreuer wie ein Schwall Eiswasser.Die Theokraten kannten seine Mission.Und zweifellos hatten sie ihm aufgelauert.„Verrat", zischte Zwatlo gedämpft.„In den Reihen der siebzehn Betreuer muß es einen Verräter geben, der mit den Theokraten zusammenarbeitet."Ja, dachte Harbelon benommen.Eine andere Erklärung ist nicht möglich.Aber wer ist der Verräter? Vielleicht Prinar Dolg, der Betreuer für die Sparte Seth-Apophis? Oder Djarn Ratschu, der Wirtschafts-Betreuer?Unwichtig - zumindest im Moment! Er mußte versuchen, aus dieser Falle zu entkommen! „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen", erklärte Duurn Harbelon scharf.„Sie scheinen mich zu verwechseln, Priester.Mein Name ist Kahal Duut, Landungstechniker am Raumhafen Jays.Hier mein ID-Kode."Er drückte eine Taste, und der Bordcomputer strahlte den für alle Fälle vorbereiteten Kodeimpuls ab.Der Theokrat machte eine wegwerfende Bewegung mit seiner dreifingrigen Hand.„Geben Sie sich keine Mühe, Betreuer", sagte er.„Wir sind informiert.Ihre Aufgabe ist es, die Orbitalstation von Vrugg aufzusuchen, um dort mit Raummeistern wie Carzel Boon, Woorn Sprinklon und Teeber Lavareste über die Aktivierung der Großen Sinne zu konferieren."Emotionen verzerrten jetzt die bislang kühle Stimme des Theokraten.„Halten Sie uns für Narren, Betreuer? Glauben Sie, Sie hätten ohne unsere stillschweigende Duldung so weit kommen können? Wir hätten Sie schon direkt nach dem Start vom Regierungssitz abschießen können! Nur unserer Gnade haben Sie es zu verdanken, daß Sie noch am Leben sind.Ich fordere Sie jetzt zum letzten Mal auf, sich zu ergeben.Wenn Sie nicht binnen dreißig Sekunden Ihre Geschwindigkeit verringern und beidrehen, werden wir Sie abschießen."„Marrschen soll dich verschlingen, Pfaffe!" brüllte Harbelon.Mit einem Faustschlag auf die Kontrolltaste des Autopiloten desaktivierte er die Computersteuerung.Seine Finger huschten über die Sensorknöpfe des Schaltpults.Gegenschub.Vibrationen schüttelten die Zelle des Gleiters.Die Maschine bockte, schwankte leicht, als sie abrupt zur Seite schwenkte und mit hochgeschalteten Triebwerken fast senkrecht in die Tiefe schoß.Der Gleiter der Theokraten wurde in Sekundenschnelle zu einem schwarzen Fleck am grauen Himmel.Ein Laserstrahl blitzte auf, verfehlte Harbelons Maschine aber um mehrere Dutzend Meter.Der Betreuer knurrte grimmig.Er ließ den Gleiter in einer engen Spirale aus dem Steilflug ausscheren, schlug einen Haken von fast neunzig Grad und huschte dann dicht über eine Reihe siloförmiger Bauwerke hinweg.Echoreflexe funkelten auf dem Monitor des Rundumradars.Vier bleiche Punkte, die sich unerbittlich dem Zentrum des Bildschirms - Harbelons Gleiter - näherten.„Oh, oh!" sagte Zwatlo.„Dieser Kommentar ist so gut wie jeder andere", knurrte Harbelon mit einem Anflug von Galgenhumor.Wieder ein Haken.Rote Dioden leuchteten warnend auf.Ein durchdringender Heulton verriet, daß die beiden starken Düsentriebwerke des Gleiters bis zur Grenze ihrer Belastbarkeit beansprucht waren.Die Reflexe auf.dem Ortungsmonitor fielen vorübergehend bis an den Rand des Erfassungsbereichs zurück, schlössen dann jedoch wieder sehr schnell auf.Plötzlich wurde es gleißend hell in der Gleiterkanzel.So hell, daß selbst die Dämmerschaltung des transparenten Kanzeldachs die Lichtfluten nur teilweise mildern konnte.Schmerz durchflutete Harbelons Multisinnesorgan.Vorübergehend war er blind und taub zugleich.Sensorische Reize vermischten sich, als es zu Fehlfunktionen der überbeanspruchten Nervenbahnen kam.Harbelon glaubte Gras zu riechen; Gras und salziges Wasser und das dumpfe, süße Aroma eines Springmausbreis.Er schmeckte Ruß und Plastik, und dann kehrte sein Hör- und Sehempfinden zurück.Das grelle Licht war erloschen.Eine Schmorspur zog sich über die Kanzelwölbung.Ein Streifschuß, durchfuhr es Harbelon.Glück gehabt.Zwatlo gab ein zusammenhangloses Zischeln von sich.Dann krächzte der Mannberater: „Hast du noch etwas zu sagen, Duurn Harbelon, ehe wir in das Alldunkel eingehen und Seth-Apophis uns zu sich holt?"Der Betreuer knurrte.„Wer wird jetzt an Tod denken, Zwatlo? Das Leben hat gerade erst begonnen, und wir sind."Er brach ab.Er starrte den Ortungsmonitor an und verstand
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