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.Ihr Bewußtsein war nicht beteiligt gewesen.Sie schloß die Augen und dachte daran, daß sie mehr auf der Hut sein mußte, um eine Wiederholung zu verhüten, denn sie ahnte, daß ein völlig unkontrollierter Einsatz der Zeitlosen Bewegung katastrophale Folgen haben konnte.Wenn sie nur wüßte, woher diese unheimliche Fähigkeit stammte!Die Gesichter zweier Ke-Ri tauchten vor ihrem geistigen Auge auf.Suung und Poang.Sie hatten sie auf Talintan in ihre Obhut genommen und sich darum bemüht, sie in gesteuerte Träume zu versetzen, damit sie darin ihre verlorenen Erinnerungen wiedergewönne.Ein Klang wie von Äolsharfen ertönte - und öffnete etwas wie ein Tor.Sie stand auf schwarzem, wie poliert glänzendem und völlig ebenem Boden, der durch silbrig schimmernde Trennfugen in große Quadrate eingeteilt war.Zahllose kristallklare Türme ragten ringsum empor.Durch unsichtbare Öffnungen blies der Wind, ähnlich dem Luftstrom, der durch die Lippenpfeifen großer Orgeln bläst.Er sang in ihnen wie in Äolsharfen.Äolus!König der Winde!Woher wurde ihr dieses Wissen zugetragen?Aus einer anderen Zeit? Aus einer anderen Welt?Sie richtete ihren Blick suchend in den Himmel, der sich bernsteinfarben über dem Glasturmland spannte.Doch sie fand dort keine Antwort auf ihre Fragen, sondern sah nur die kleine blaue Sonne Krypthar dicht unter dem Zenit stehen.„Wo bin ich?" flüsterte sie verzagt.Ein Wogen und Wallen lief durch das Himmelsgewölbe, neue Farben tauchten auf; Formen bildeten sich.Sie sah die Konturen eines weißen Gesichts, schmal und lang, mit hoher Stirn, mit goldfarbenen Pupillen in den Augen, mit zwei Ohren, einer leicht gekrümmten Nase, einem schmallippigen Mund und einem wuchtigen Kinn.Das blauschwarze Kopfhaar glänzte metallisch und lag so eng an, daß es beinahe wie aufgemalt wirkte.Der Gesang der Glastürme klang wie wehmütiges Seufzen.Das Gesicht wurde plötzlich von zahlreichen haarfeinen Rissen durchzogen, als hätte jemand mit einem Laserskalpell die Haut bearbeitet.„Wer bist du?" fragte sie.„Die Seele von Ma-Nu-The", flüsterte eine raschelnde Stimme, die von überall aus dem bernsteinfarbenen Himmel zu kommen schien.„Die Seele von Ma-Nu-The, der Inneren Welt."Sie fühlte sich von jäher Hoffnung durchpulst, denn vielleicht lüftete der Unbekannte, den sie schon so oft gesehen hatte, diesmal den Schleier des Geheimnisses, der ihn umgab.Im nächsten Moment ertönte ein grausiger Schrei - und alles löste sich auf.Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie keinen schwarzen Boden und keinen bernsteinfarbenen Himmel mehr, auch keine Glasharfentürme und keine blaue Sonne.Statt dessen einen langen, schmalen Raum mit hohen grauen Metallplastikwänden.An zwei Wänden waren Plastikkisten gestapelt, die alle mit derselben Bezeichnung - ARTEFAKT - und unterschiedlichen Zahlen beschriftet waren.Eine Kiste war geöffnet.In ihr lag etwas, das wie eine Statuette aus buntem gepreßtem Blech aussah, auf unordentlich ausgebreitetem Isoliermaterial.Sie stand wieder da, wo ihr Grübeln angefangen hatte.Im Schiff der Geheimnisvollen.Und sie war die Blinde Göttin, eine Verlorene, die nur noch Fragmente ihres ehemaligen Wissens besaß.Plötzlich fuhr sie zusammen.Sie hatte Geräusche gehört, die vorher nicht dagewesen waren: metallische Schläge, Klappern, Schleifen, Schreie - und das Fauchen und Knallen von Waffen.Was hatte das zu bedeuten?Als die Geräusche verstummten, ging sie zum Schott, durch das einst der Ke-Ri Shif hereingekommen und wieder hinausgegangen war.Seine Hälften glitten fast lautlos auseinander.Die Blinde Göttin ging auf die Öffnung zu - und wich erschrocken zurück, als irgendwo eine dumpfe Explosion ertönte.Daraus, daß es weder einen Lichtblitz noch eine Druckwelle gab, schloß sie jedoch sofort, daß die Explosion sich in einer anderen Sektion des Muschelschiffs ereignet hatte.Aber noch duckte sie sich und preßte sich gegen eine Wand.Das Schott schloß sich langsam wieder.Doch kurz zuvor huschte etwas sehr schnell an der Öffnung vorbei, nur schemenhaft zu sehen und doch wegen seiner Form und Farbe unverkennbar.Ein Kontide!Er war durch die Luft geschwebt, wie viele seiner Artgenossen es auf Talintan auch getan hatten.Aber keiner von ihnen war so schnell gewesen wie er.Befand er sich auf der Flucht?Sie ging abermals auf das Schott zu.Es öffnete sich.Sie spähte vorsichtig hinaus.Der Kontide kehrte zurück.Er schwebte allerdings langsamer als vorher.Vor einem Schott auf der anderen Seite des Korridors blieb er stehen.Als es sich öffnete, sah sie dahinter einen niedrigen, von gelbem Licht erfüllten Raum, in dem verschiedene unidentifizierbare Gegenstände standen.Der Kontide stürzte hinein, griff mit zwei ausgestreckten Pseudopodien nach etwas, das in einer Art Regal lag, und preßte es an seine rötlichbraune Kombination.Es wurde halbtransparent, dann versank es in dem Material.Im selben Augenblick wurde der Kontide unsichtbar.Er verschwand nicht etwa, sondern die Konturen seines Körpers verschwammen plötzlich, als stünde er hinter einer Wand wild bewegten Wassers.Dann lösten die Umrisse sich auf.An dem Luftzug, der an ihr vorbeistrich, erkannte die Blinde Göttin, daß er unsichtbar an ihr vorübergeschwebt war.Er hatte überhaupt nicht auf ihre Anwesenheit reagiert.Das war unglaublich, es sei denn, er wäre geistig völlig durcheinander gewesen
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