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.Der Oxtorner entdeckte einen rötlichen Schimmer auf den Augen - Blut? Vorsichtig tastete er über sein Gesicht und den Hals.Die Finger glitten nach unten über den Brustkorb bis zum Bauchnabel.Irgendetwas stimmte hier nicht.„Licht!" ächzte Denor Massall und riss die Augen auf.Er lag in seiner Kabine und trug wie gewohnt Shorts und Shirt aus Transflexolan.Soweit er es beurteilen konnte, fehlte ihm nichts.Sein Körper wies keine Verletzung auf.Nur das klebrige Gefühl im Gesicht blieb.Vorsichtig wischte er mit dem Handrücken darüber roch danach an der Flüssigkeit.Mit einem Ruck wälzte sich der Oxtorner auf die andere Seite und starrte das Ungetüm neben seinem Bett an.Tarlan wollte in diesem Augenblick wieder die Zunge ausfahren und sie ihm speicheltriefend über das Gesicht ziehen.„Nein!" keuchte Denor Massall.„Aus!" Der Okrill erweckte den Eindruck, gut erzogen zu sein, und gehorchte.Gleichzeitig krümmte er sich zusammen und robbte ein Stück von seinem Herrn weg.Dabei waren ihm die acht Beine mehr hinderlich als nützlich.Das Tier ließ ein leises Pfeifen hören.Denor Massall stutzte und runzelte die Stirn.„Was willst du mir sagen?" flüsterte er.„Soll das heißen, du hast etwas mit meinem Alptraum zu tun?"Der Okrill machte sich klein und schloss endgültig das Maul mit den strahlend gelben Reißzähnen.Denor setzte sich auf die Bettkante und strich sich über die arttypische Glatze.„Warte einen Augenblick, kleiner Freund! Ich versuche diesen Traum zu deuten.Da es keinen Grund gibt, mich umzubringen, handelt es sich um eine übertriebene Darstellung von Intensität oder Aufdringlichkeit.Du willst mich also mit der Nase auf etwas stoßen.Aber worauf?" Aus dem geschlossenen Maul drang ein heiseres Fiepen.Es bedeutete, dass ihm der Okrill zustimmte.Natürlich verstand das Tier seine Worte nicht.Aber es lotete die Empfindungen seines Schützlings aus und schien sie sogar zu begreifen.Und es war in der Lage, nicht nur die Emotionen des Menschen zu erkennen, den es beschützte, sondern auch die anderer Lebewesen.Der Tag fing also gut an.Mit einem Satz sprang Denor Massall aus dem Bett.Er ging zum Interkom und ließ sich mit der Zentrale der MERLIN ver - binden.„Ist etwas mit Vincent Garron?" erkundigte er sich.„Nein", antwortete eine ihm unbekannte Stimme.„Es ist alles in Ordnung.Er befindet sich seit über vierzehn Stunden in Trance."„Danke." Der Oxtorner ging um den Okrill herum und verschwand in der Hygienezelle.Der Speichel auf seinem Gesicht bildete einen langsam eintrocknenden, klebrigen Film.Es war höchste Zeit, dass er ihn abwusch.„Wenn es sich wirklich um eine empathische Kettenreaktion handelt, dann geht irgend etwas vor sich", murmelte er, während er sich entkleidete und die Dusche in Gang setzte.„Und es ist so wichtig oder ereignet sich so intensiv, dass Tarlan es erkennt und verarbeitet.Es muss irgendwo in der Nähe sein.An Bord der MERLIN." Je länger sich Denor darüber Gedanken machte, desto stärker wuchs in ihm die Überzeugung, dass es tatsächlich so war.Die Ereignisse um den Sonnentresor spitzten sich unaufhörlich zu.In Kürze würden sie einen Kulminationspunkt erreichen.Als Denor in die Kabine zurückkehrte, lag der Okrill an der Tür.Das große Tier machte unmissverständlich klar, dass es hinauswollte.„Du wartest", sagte Denor.Der Tonfall in seiner Stimme ließ keinen Widerspruch zu.„Was wäre der Tag ohne ein schmackhaftes Frühstück?"Einst hatten Angehörige eines fremden, inzwischen längst ausgestorbenen Volkes die Okrills als Wächter nach Oxtorne gebracht.Die Tiere passten sich den extremen Umweltbedingungen an und vermehrten sich.Nach dem Tod ihrer Herren dienten sie den am 11.Januar 2234 alter Zeitrechnung mit der ILLEMA auf Oxtorne notgelandeten Menschen und deren Nachkommen als Helfer und Beschützer.Dabei bewahrten sie ihre Eigenständigkeit.Deshalb gelang es im Lauf der Jahrtausende nur ganz selten, einen Okrill wirklich zu zähmen.Okrills glichen einem ins Gigantische verzerrten terranischen Frosch.Sie besaßen acht Beine, von denen das hinterste Paar am kräftigsten ausgebildet war und zu weiten Sprüngen befähigte.Unter normalen Schwerkraftverhältnissen schafften die Tiere bis zu zwanzig Meter.Die beiden mittleren Beinpaare waren außerordentlich kurz und verfügten über organische Saugnäpfe, mit denen sich ein Okrill an glatten und steilen Wänden festhalten konnte.Das vorderste Beinpaar war wiederum lang und mit tellergroßen Krallentatzen bewehrt.Die durchschnittliche Länge eines Okrills betrug einen Meter und zehn, seine Höhe fünfzig Zentimeter.Skelett und Muskeln wiesen die Härte von Stahlplast auf.Die Farbe der facettenartigen Augen konnte von Blau bis Schwarz wechseln, je nach Gemütszustand.Das sehr breite Maul besaß zwei Reihen harter und scharfer Reißzähne sowie eine grellrote Zunge.Diese konnte bis zu acht Meter weit davon schnellen und elektrische Schläge austeilen.Je nach willentlicher Regulierung durch das Tier vermochte sie Lebewesen zu töten und Terkonitstahl zum Schmelzen zu bringen.Wissenschaftler verglichen die Verhaltensweisen der Okrills oftmals mit der von terranischen Delphinen.Sie wiesen darüber hinaus eine Reihe weiterer erstaunlicher Fähigkeiten auf.Okrills waren in der Lage, Infrarotspuren von Ereignissen wahrzunehmen, die Wochen und Monate zurücklagen.Darüber hinaus schienen sie während ihres Zusammenlebens mit den angepassten Menschen des Planeten eine Reihe weiterer Fähigkeiten im empathischen Bereich zu entwickeln.Aus der Erfahrung der gemeinsamen Jahre heraus traute Denor Massall Tarlan in dieser Beziehung einiges zu.Der Okrill hatte es sehr eilig, aus der Kabine in den Korridor zu kommen.Er wandte sich schnurstracks nach rechts.Dort lag „die Wildnis", wie es an Bord hieß.Einen Augenblick lang schien es, als wolle sich der Okrill links von seinem Herrn halten, Dann korrigierte er den Fehler und kam auf die rechte Seite [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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