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.Das dritte Seil aber hielt.Wir erreichten die Oberfläche.Als ich mich wieder einigermaßen auskannte, öffneten die Matrosen gerade den Kokon.Nach der langen Tauchphase wirkte die Frischluft wie ein Aufputschmittel.Die Grätenfeder in meiner Hand sträubt sich niederzuschreiben, was danach geschah.*Ich schwöre bei meiner liebsten Tess und allem, was mir sonst noch heilig ist: Nie zuvor in meinem durchaus nicht ereignislosen Leben war ich Zeuge einer ähnlich zügellosen, blanken Aggressivität.Die Messerwerfer fielen über den sich im roten Wasser windenden Titan her mit allem, was sie hatten.Sie warfen sich buchstäblich auf ihn, stachen ihn mit Lanzen, Piken, Hellebarden.Mit Schwertern, Beilen, Morgensternen schlugen sie auf ihn ein, ja manche, die in der Ekstase der Jagd gänzlich ohne Waffen über Bord gesprungen waren, rissen mit bloßen Händen Brocken von blaugrünem Fleisch aus seiner Haut.Es war ein Massaker, so mitleidlos grausam und brutal, dass ich ernsthaft befürchtete, der Anblick würde mich in den Wahnsinn treiben - und doch vermochte ich meine Augen nicht abzuwenden.Und dann erklang ein.Laut.Er begann offenbar weit unterhalb des Frequenzbereichs, den meine Gehörnerven verarbeiten konnten.Doch spürte ich ihn, subsonisch, als ein Kribbeln, als ein Vibrieren, das die ganze Bark erfasste.Durch Mark und Bein ging mir dieser Ton, lange bevor ich ihn bewusst hörte.Dann schwoll er an, wurde höher und höher, zu einem vielstimmigen Chor, zu einer Fanfare des Schmerzes, gespielt von hundert, vielleicht tausend Kreissägen, steigerte sich zur schrillen, ungläubig zirpenden, ohrenbetäubenden Klage von Millionen und Abermillionen Grillen.Der Titan schrie.Es war das Weinen eines tödlich verängstigten, fassungslos verwunderten, über hundert Meter großen Kindes.*„Es geschieht nur, was geschehen muss."Der Kapitän lehnte über mir am Treppengeländer, eine vier Meter lange Harpune lässig unter den Arm geklemmt.War das Melancholie in seiner Stimme oder abgrundtief bitterer Hohn? Sprach er überhaupt zu mir? Oder eher zu sich selbst? Oder zum Titan?„Es geschieht nur, was geschehen muss", wiederholte er, ohne mich anzusehen.Dann ging er zur Reling, langsam, fast schlendernd, und sprang mühelos über sie hinweg ins Meer.Ich löste mit fliegenden Fingern die Knoten des Seils, das mich an die Stiege gefesselt hatte, und wollte mich dem Kapitän hinterherstürzen, doch Hände wie Schraubstöcke hielten mich zurück.„Du kannst nichts ändern", sagte Aufmar.„Der Titan stirbt, Bensha.Von dem Moment an, an dem seine Schwimmblase platzte, war er dem Tod geweiht.Aber er stirbt sehr langsam.Er wird noch viele Tage sterben.Was wir tun, was Shirka tut, dient nur dazu, ihn so weit zu schwächen, dass wir ihn relativ gefahrlos nach Hellmock schleppen können."Der Kapitän hatte währenddessen mit kräftigen Schwimmzügen den schrundigen, blaugrün blutenden Leib des Titans erreicht.Er zog sich an Falten und Borsten hoch, bis er die Rückenflosse ergreifen konnte, und arbeitete sich dann an ihr entlang zum Kopf vor.Mehrmals verlor er um ein Haar das Gleichgewicht, doch seine Stiefel schienen an der Haut des Leviathans zu kleben.„Magnetsohlen", erläuterte Aufmar, der meinem Blick gefolgt war, bereitwillig.Obwohl mein Gehirn sich weigerte, einem dermaßen absurden Gedanken nachzugehen, fragte ich: „Magnete? Du willst damit sagen, der Titan sei aus.?"„Natürlich", sagte Aufmar.„Eisen und Blut - daraus besteht die Welt."Shirka balancierte auf der buckligen Stirn des immer noch schreienden Riesenfisches.Er holte mit der Harpune aus und rammte sie mitten ins Auge des Titans.Dieser bäumte sich auf, sodass sein mächtiger Leib zu mehr als drei Vierteln aus dem Wasser ragte, und schüttelte seine Peiniger ab.Doch wenig später erlahmten seine Bewegungen fast völlig.Shirka und seine Leute kamen wieder an Bord.Die Matrosen stimmten einen ebenso melancholischen wie Mut machenden, leiernden Gesang an: „Wenn der Narr kommt, wenn der Bote kommt, wird das Blatt sich wenden."Ich kauerte mich in einen Winkel hinter dem Steuerhaus.Fieberschauer wallten unter meiner Haut.Mir war so heiß, dass ich glaubte, verglühen zu müssen.Nahezu eine Woche brauchten wir, bis wir Hellmock erreichten.Bei Tag und bei Nacht, die ganze Zeit über, unaufhörlich, unüberhörbar, immerzu weinte der Titan.5.Kapitel In welchem leicht verständlich erklärt wird, was schwer zu verstehen ist „Ich grüße dich, Kapitän Andander."„Ich grüße dich, Kapitän Shirka.Bitte nimm Platz!"Shirka ließ sich in den mit parfümiertem Speck gepolsterten Schaukelstuhl fallen und sah sich um.„Du hast eine hübsche Kajüte, Andander.Wirklich, äußerst geschmackvoll möbliert.Und so geräumig.Ich muss zugeben, ich bin beeindruckt."„Lass uns das Eröffnungsgeplänkel überspringen, Shirka, einverstanden? Du weißt, warum ich dich zu mir gebeten habe."„Nein."Andander verdrehte die Augen, klatschte mit der flachen Hand auf die polierte Arbeitsfläche seines Schreibtisches und lehnte sich entnervt vor.„Ich bitte dich! Du wirst dir doch denken können."Shirka der Rächer verschränkte die Arme vor seiner Brust.„Meine Antwort lautet nein.Ich werde nicht von der Jagd nach Rishtyn-Jaffami ablassen, nur weil euer seltsamer Verein glaubt, mir Vorschriften machen zu können."Andander, den Shirka bei sich den Intriganten nannte, grunzte und blätterte in dem vor ihm liegenden Stapel aus Algenfaserzetteln.„Das ist es gar nicht, zumindest nicht in erster Linie.Niemand stößt sich daran, dass du einem Phantom hinterherhetzt.Jeder soll auf seine Art glücklich werden, solange er keinen anderen dabei schädigt.Aber genau darum geht es, Shirka.Was den Rat der Kapitäne ernstlich besorgt, ist, wie du deine Leibschuldner behandelst."Shirka entfernte gelassen Algenreste von den Sporen an seinen Fingerkuppen.„Auspeitschen, kielholen, bei wiederholter Aufsässigkeit über die Planke springen lassen", fuhr Andander fort, „dagegen hat niemand etwas einzuwenden.Das ist uraltes, verbrieftes Recht.Wenn dich dein Finger in Versuchung führt, hack ihn ab, und so weiter.Aber was du zuletzt geliefert hast."„Einen Titan.In bestem Zustand", warf Shirka trocken ein.Andander sprang auf.„Ja, der Titan war sehr gut erhalten, ganz im Gegensatz zu deiner Mannschaft!Die konnte sich nämlich vor Entkräftung kaum noch bewegen.Die musste vier Tage hungern und danach noch deine Bark samt 356 Tonnen Fisch gen Hellmock rudern, weil dir der Sprit ausgegangen war!"„Und?" Shirka lehnte sich zur Seite und furzte herzhaft.„Die SIRIOS hat reiche Beute heimgebracht.Bei null Verlusten.Im Gegenteil, wir haben ein zusätzliches Besatzungsmitglied rekrutieren können."Andander starrte Shirka indigniert an.„Was soll das denn jetzt wieder heißen? MUSS ich ausgerechnet dich daran erinnern, dass Heranwachsende."„Ich nehme keine Unmündigen an Bord", sagte Shirka scharf.„Bei Anguela, ich könnte das Gequäke nicht ertragen.Nein, ich habe einen Zwerg aufgefischt, und ich bin mir so gut wie sicher, dass er aus der Kalten Hölle kommt.Er kann sich nur nicht mehr erinnern oder noch nicht."„Einen Zwerg? Aus der Kalten Hölle? Wie in."„Ja doch", sagte Shirka ungeduldig.„Wie in der Litanei.Ein Bote.Ein Narr.Ein Tor.Kannst ihn gern demnächst besichtigen, wenn du willst [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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