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.Juden, Muslime und Christen leben in friedlichem -«»Von wegen!« zeterte der Kalif erbost.»So könnte es sein! Doch statt sich dieses Glücks zu erfreuen, das Allah freigebig gewährt, bekämpfen uns diese engstirnigen Christenhunde -«»Schuld daran ist der katholische Papst, der in seiner Unduldsamkeit nur seine eigene Lehre gelten läßt und nicht etwa die des Jesus Christus!«»Jesse, der Prophet«, nahm der Kalif den Faden wieder auf, »hat nichts verkündet, was es den Franken erlauben könnte, uns mit Krieg zu überziehen.Im Gegenteil: Euer Prophet predigte Milde, Brüderlichkeit, Barmherzigkeit -« Er überdachte die Tauglichkeit solchen Verhaltens und setzte hinzu: »Schon fast übertrieben! Sagte er nicht: Wenn dir jemand einen Backenstreich versetzt, halte die andere Wange auch noch hin‹?«Clarion lachte.»Ich bin keine Christin.Doch wenn’s nur Backenstreiche wären ! Mit Feuer und Schwert fällt die unheilige Allianz des fränkischen Königs und des römischen Papstes über Okzitanien her.Landgierig, beutelüstern der eine, gnadenlos und geifernd der andere.«Die Uhr schlug dröhnend die volle Stunde, achtmal.Die blauen Schleier des Abends senkten sich über den Fluß.Der Kalif ließ Früchte und gekühltes Rosenwasser bringen.Er goß Clarion eigenhändig ein.»Du wolltest mir von den Kindern erzählen.Was haben sie mit diesem merkwürdigen König und diesem üblen Papst zu schaffen, wenn Allah sie über seinen Propheten Jesse zu euch gesandt hat?«»Gesandt geradewegs in diesen Rosengarten Okzitanien, wo jüdische Kabbala, islamische Gottesgelehrtheit und uralte keltische Kulte zusammenfanden.Aus dem Morgenland heimkehrende Kreuzritter brachten wie Samen fremdartiger Blumen Lebensart und Zivilisation mit.Im glücklichen Okzitanien, wo Dichter Fürsten waren, Ritter Sänger und Weise Priester, entwickelte sich eine Lehre der ›Reinen‹, die das Böse nicht fürchteten und das Paradies vor Augen hatten; eine Religion des Glaubens an die wahre Botschaft des Jesus von Nazareth, unverfälscht und unmittelbar! Ihre Tugend, die nicht der Vergebung, der Buße oder des Fegefeuers bedurfte, wurde dem Papst zum Dorn im Auge und zum Balken vor dem Kopf des Königs der Franken, der das fruchtbare Land begierig ansah.Es lag schutzlos da mit dunklen Wäldern, silbrigen Flüssen und versteckten Höhlen, deren Wände von Gold und edlen Steinen gleißten.Ich habe es nie zu Gesicht bekommen«, bedauerte Clarion mit glänzenden Augen, »aber Crean hat mir davon erzählt.«»Wer ist das?« Der alte Kalif war ein genauer Zuhörer, so schläfrig er auch wirken mochte.»Der tapfere Ritter, der die Kinder aus der belagerten Burg Montségur rettete -«»Berichte von Anfang an, was geschah«, mahnte el-Mustasim seine eigenwillige Erzählerin, und Clarion nahm es sich zu Herzen.»Eines Tages war es soweit: König und Papst boten ein riesiges Heer auf zum ›Kreuzzug‹ gegen -«»Was?! Einen Kreuzzug gegen Christen, mitten im Herzen des Abendlandes?«»Ja, so nannten sie es frech und verlogen und versprachen fette Beute.So fielen Söldnerscharen ein, verwüsteten Städte und Burgen und verfolgten die Bewohner.»Verbrennt sie alle lebendigen Leibes«, befahl der Legat des Papstes, »Gott wird am Tag des Jüngsten Gerichtes die Seinen schon zu finden wissen!««»Welch eine Lästerung Allahs ! « Der Kalif erschauerte.»Ja, aber es kommt noch ärger! Als sie alle Städte verbrannt hatten, samt der Menschen, die in die Gotteshäuser geflüchtet waren, stand noch eine Burg auf hohem Felskegel, der Montségur.Dreiunddreißig Jahre hatte sie standgehalten, doch dann beschlossen die Hüter des Gral, aufzugeben und ihrem irdischen Leben ein Ende zu setzen -«El-Mustasim war beeindruckt.»Gral? Ist das der Vater der »Kinder des Gral«?«»Keiner weiß genau, wer oder was der Gral ist.« Clarion gab sich nicht die Mühe, schlauer auszusehen, als sie war.Sie strich stattdessen ihren Musselin glatt, daß sich die dunklen Spitzen ihrer Brüste erhaben abzeichneten.»Crean de Bourivan, der edle Beschützer der Kinder, sagte: »Der Gral ist das geheime Wissen.««»Wissen um was?« hakte der Kalif nach.»Um die Herkunft des heiligen Blutes, das Blut der Könige, das Blut des königlichen Hauses David -«»Ah«, entfuhr es dem Herrscher aller Gläubigen, »des Propheten Jesse?«Die Uhr schlug.»So ist es wohl«, antwortete Clarion, die sich dabei ertappte, nun auch den Mann mit dem Helm anzustarren.»Jedenfalls wurden die Kinder, ein Knabe und ein Mädchen, in der Nacht vor der Übergabe der Burg über die Felsen abgeseilt in die Tiefe.Verantwortlich für die Rettung war wohl die Prieuré, der Oberste Rat von Sion.Es ist ein geheimer Orden, dem auch Crean de Bourivan angehört und treulich dient.«Sie wartete ab, bis das Dröhnen des Schildes verklungen war.»Peng!«»Ein mächtiger Bund, der im verborgenen wirkt«, setzte Clarion dann mit einem entwaffnenden Aufschlag ihrer Wimpern hinzu, denn sie wollte den Kalifen mit ihren schönen Augen darüber hinwegtäuschen, daß sie nicht viel mehr über die Prieuré wußte.Der Kalif fragte dennoch: »Für wen?« Aber er schaute nicht mehr auf die Uhr.Sein Blick hatte sich in Clarions Musselintüll verfangen, strich um ihre Schenkel und versenkte sich in das dunkle Dreieck ihres Schoßes.»Für wen?« wiederholte er.Clarion hatte seinen Blick bemerkt; sie räkelte sich wie eine zufriedene Katze, um dann durch plötzliches Erstarren der Maus vorzugaukeln, sie könne unbeachtet weiter mit den Augen naschen.»Ich kann Euch nur sagen gegen wen.Gegen die Kirche der Päpste in Rom und gegen das Haus der Könige von Frankreich, deren Söldner den Montségur stürmten.Den Gral, den sie suchten, fanden sie nicht.Die Besatzung der Feste wanderte freiwillig auf den Scheiterhaufen, denn sie weigerten sich, den Papst anzuerkennen.Das dazugehörige Land, die Burgen und Städte erhielt der König von Frankreich, der damit seinen Besitz verdoppelte und nun meinte, er sei genauso mächtig und genauso zu ehren wie der Kaiser.«»Ich kenne das«, murmelte der Kalif, der mit seinen Gedanken weit unter den Tüll gekrochen war.»Es gibt immer wieder Fürsten, die da meinen, Macht und Reichtum verschaffe auch Würde - aber was wurde aus den Kindern?«Zwei Schläge der hellen Art zeigten an, daß bald eine Stunde vergangen war.Draußen war es längst dunkel geworden, und er war immer noch nicht am Ziel seiner Wünsche.Clarion sah die Maus davonlaufen und straffte sich.»Crean de Bourivan brachte sie, verfolgt von den Franken, übers Meer nach Rom und durchquerte heimlich die Höhle der Bestie.Ein Mönch half ihm, der Franziskaner William -«»William von Roebruk, der berühmte Gesandte, der vor vier, fünf Jahren den Großkhan der Mongolen aufgesucht hat?« El-Mustasim verwandelte sich von einer Maus in einen Kater, er war jetzt hellwach.Clarion lachte.»Ob William, das Schlitzohr, bei den Mongolen in Karakorum war, weiß ich nicht.Die Kinder waren in der fraglichen Zeit gut aufgehoben bei uns auf der Burg von Otranto, wo auch ich aufgewachsen bin.Ich habe sie selbst jeden Tag-«»Beschreibt sie mir! Wie heißen sie eigentlich?«»Roç und Yeza«, verkündete Clarion stolz.»Ihre richtigen Namen sind viel länger, denn sie sind von höchstem Adel, doch sie müssen geheim bleiben wegen der Verfolger, die vor Mord nicht zurückschrecken [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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