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.Und natürlich verfasse ich epische Briefe an Dich.Ich sollte mich nicht so sehr über Langeweile beklagen.Wie immer leistet Kitty mir hingebungsvoll Gesellschaft, und ich werde zumindest nicht mehr in diesem grässlichen Krankenhaus festgehalten.Dr.Horney lässt nicht mit sich handeln, sosehr ich ihm auch um den Bart gehe und ihn anflehe.Er besteht darauf, dass ich warten muss, bis beide Gipsverbände ab sind, bevor ich reisen kann.Kitty sagt, sie kommt nicht mit, wenn ich versuche zu verschwinden, bevor er den Gips abgesägt hat, und da ich in dieser Lage nicht allein reisen kann, stecke ich hier wohl für weitere vier Wochen fest.Dein letzter Brief war eine Freude, mon amour, abgesehen von der ziemlich gemeinen Bemerkung, ich suchte ständig den Nervenkitzel und bekäme daher nur, was ich verdient hätte.Du weißt sehr wohl, oder Du solltest es zumindest nach Montgenèvre wissen, dass ich mit Skiern umgehen kann.Du hast doch selbst gesagt, ich sei die beste Skiläuferin, die Du je gesehen hättest – oder schmierst Du jedem weiblichen Wesen, das Du neu kennenlernst, Honig um den Mund? Und Du weißt doch auch, wie gerne ich Skispringen ausprobieren wollte.Ich habe diesen Auftrag doch eigentlich nur angenommen, damit ich es bei Carl Howelsen höchstpersönlich lernen konnte – und ich wollte natürlich auch den berühmtesten Skispringern der Welt zuschauen.Und zu Deiner Information, ich bin über ein Dutzend Mal erfolgreich gesprungen vor diesem hässlichen Sturz, der auch nur auf meine Erschöpfung zurückzuführen war.Ernster jetzt, zu Deiner Kampagne, mich zu Mme.Rémy Binet zu machen:Zwar rührt mich Deine herzerwärmende Bemerkung, dass ich »aussehe und ficke« wie eine zehn Jahre jüngere Frau – ah, ihr romantischen Franzmänner –, aber auch wenn man von meinem Alter zehn Jahre abzieht, wäre ich schon vierunddreißig, und ich brauche Dich ja wohl nicht daran zu erinnern, dass das IMMER NOCH ZWEI JAHRE ÄLTER IST ALS DU.Aber das ist nicht der einzige Grund, warum ich Dich nicht heiraten will.Wir kennen uns doch erst seit einem Jahr, und auch wenn Du durchaus recht hast mit unserer »außergewöhnlichen Beziehung« und »der tiefen Verbindung unserer Seelen«, gibt es vieles, was Du nicht von mir weißt, zum Beispiel den Grund, warum ich der Institution Ehe so ablehnend gegenüberstehe.Dazu kann ich nur sagen, dass Emmelines Emanzipation eine Art Schlüsselroman ist.Die Ereignisse, die ich in diesem Buch beschrieben habe, sind tatsächlich mehr oder weniger so geschehen.Natürlich habe ich die Namen aller Beteiligten geändert und einige Details erfunden, um es unterhaltsamer zu machen und es schwieriger zu gestalten, mich als Autorin zu identifizieren.Wesentlich dabei war, dass es nicht in Schottland stattfand, sondern in Frankreich in einem Schloss namens Château de la Grotte Cachée.Es entspricht jedoch den Tatsachen, dass ich meinen Verlobten dabei entdeckte, wie er es zwei Frauen besorgte, wenn auch im Esszimmer und nicht in der Bibliothek.Die Frauen waren auch nicht beide blond, nur die, die er fickte – sie war tatsächlich am Tisch festgebunden, wenn auch mit ordinärer Hanfschnur und nicht mit Seidenkordel.Er stützte sich mit den Armen ab, und während er in sie hineinstieß, leckte er gleichzeitig eine dunkelhaarige Frau in einem schwarzen Korsett, schwarzen langen Handschuhen und hohen Stiefeln, die vor ihm kniete.Sie hielt eine Reitgerte in der Hand und versetzte ihm damit kräftige Schläge auf den Hintern, während sie Anweisungen bellte, wie er die Blonde ficken sollte.»Stoß sie fest! Ramm ihn hinein! Fester, du elender Schwächling! Drück die Hinterbacken zusammen! Zusammen!« Im Buch sind beide Frauen wie saftiges junges Gemüse, im wirklichen Leben jedoch war die Dunkelhaarige zwar hübsch, aber die Blonde ein bisschen … nun ja, realer.Sie war selbst nach den Standards der damaligen Zeit ein wenig füllig, und ich weiß noch, dass sie eine wirklich hässliche Prellung am Oberschenkel hatte.Der treulose Verlobte war Randolph Lytton, Baron of Hickley und heute der achte Earl of Kilbury, da sein alter Herr in der Zwischenzeit das Zeitliche gesegnet hat.Ich muss zugeben, dass er nicht ganz so ungerührt reagiert hat wie sein fiktionales Gegenstück Archie, als ich ihn auf frischer Tat ertappte, aber es schien ihm auch nicht besonders viel auszumachen.Er wirkte vor allem perplex.Der Rest spielte sich mehr oder weniger genauso ab wie im Buch.Ja, es gab tatsächlich einen charmanten jungen Satyr mit einem glorreichen Stab zwischen den Beinen, der mich an der Hand nahm, aber sein Name war nicht Tobias, sondern Inigo.Und wenn ich sage, er war ein Satyr, so meine ich damit keinen Schwerenöter.Er hätte tatsächlich ein Satyr sein können.Ich fasse es nicht, dass ich diese Worte gerade zu Papier gebracht habe.Es versteht sich wohl von selbst, dass dieser Brief niemandem außer Dir in die Hände fallen darf.Die einzigen Menschen auf der Welt, die wissen, dass ich E.E.geschrieben habe, sind du, Kitty und mein Agent.Kannst Du Dir vorstellen, wie sehr es meiner Karriere schaden würde, wenn herauskäme, dass die Schriftstellerin, Journalistin und wagemutige Abenteurerin Emily Townsend insgeheim eine Pornografin ist oder war? Den Franzosen wäre es ja egal, aber den Amerikanern! Sie haben immerhin eine Verfassungsklausel erfunden, die es gesetzlich verbietet, ein Porterhouse Steak mit einem Schluck Cabernet herunterzuspülen.Dieses Land ist über seine puritanischen Wurzeln nie hinausgewachsen, und ich fürchte, das wird auch nie passieren.Wo wir gerade davon sprechen – ich danke Dir sehr für Dein großherziges Angebot, mir eine Kiste Château Montrose zu schicken, damit er mich im kalten amerikanischen Westen wärmt, aber es ist Kitty gelungen, einen lokalen Schnaps aufzutun, der in groben Steinkrügen abgefüllt ist und, Gott helfe mir, besser schmeckt als alles andere, was ich je im Mund hatte.Abgesehen von Deinem Ding natürlich.Ich verbleibe, de tout mon cœur,Deine ergebene, jammervolleEm2Emmeline blickte verwirrt durch das Seitenfenster des Brougham, der neben ihrem kleinen grünen Benz im Kutschenhaus des Schlosses stand.In den Fängen eines fiebrigen Deliriums – denn was für eine andere Erklärung sollte es für sein heftiges Zittern und wahnsinniges Keuchen geben? – schrie der junge Mann auf: »Ja! O ja! Leck die Spitze.Drück die Eier.Und jetzt sauge fest daran … fester … da kommt es.Ich komme!«Er brüllte wie ein Löwe und wand sich in Zuckungen, die Emmeline mit unaussprechlicher Furcht erfüllten.Sie musste handeln, und zwar rasch, sonst würde dieser junge Mann seiner grässlichen Krankheit erliegen.»Beim Jupiter, Lavinia, du bist eine Künstlerin mit dem Mund«, sagte er, als der Kopf einer Frau in Sicht kam.Du lieber Himmel, nein, dachte Emmeline.Sie hatte doch wohl nicht ihren Mund um seinen … seinen …Emmeline wich angewidert zurück, als sie begriff, welch lasterhafte Szene sich gerade vor ihren Augen abgespielt hatte.Ihr wurde schwarz vor Augen, und sie sank zusammen, als Entsetzen und Ungläubigkeit über ihr zusammenschlugen.Steamboat Springs, Colorado26.Januar 1922Mon chéri Rémy,nein, nein, tausendmal nein, etc.etc.etc.Ich bin vierundvierzig.Du bist zweiunddreißig.Warum müssen wir eigentlich überhaupt darüber diskutieren? Rémy, Du weißt, was ich für Dich empfinde.Du bist der vollkommenste Mann, dem ich je begegnet bin, der beste Liebhaber, der warmherzigste Gefährte
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