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.„Wenn der Empfang vor ein paar Tagen noch funktioniert hat, dann müssen wir auch einen Ruf absetzen können", vermutete Caljono Yai.Sie hatte keine Ahnung, wo sich die Funkanlage befinden mochte, da sie sich noch nicht für die „profane" Technik interessiert hatte.Für sie hatte es zu dem Zeitpunkt Wichtigeres gegeben, nämlich die Erforschung des Pilzdoms.Auch die meisten anderen Herreach zeigten sich weitgehend technikscheu, mit Ausnahme der Neuen Realisten, die einen zusätzlichen Sinn namens Neugier entwickelt hatten.Dies zahlte sich jetzt aus.Caljono Yais Begleiter fanden ohne Mühe das Hauptzelt mit der syntrongesteuerten Zentrale.„Siehst du?" sagte Vej Ikorad nicht ohne Stolz.„Hier über diese Konsole wird der Funk bedient."„Beeindruckend", sagte Yai aufrichtig.„Und weißt du auch, wie man das macht?"„Nein", gestand der Sprecher der Neuen Realisten.„Damit sind wir wieder soweit wie am Anfang", murrte Tandar Sel.Caljono Yais Nas-Organ legte sich niedergeschlagen in knittrige Falten.„Nein, wartet mal", sagte Vej Ikorad plötzlich.„Die Terraner haben ja ein ziemliches Geheimnis mit ihrer Technik veranstaltet, weißt du noch, Tandar Sel?"„Natürlich.Sie konnten zwar nicht verstehen, weshalb den meisten Herreach ihre Anwesenheit völlig gleichgültig war, aber andererseits hielten sie uns auch dauernd von dem Zelt hier fern.Damit wir nichts anstellten, wie sie sagten."„Genau.Und es befand sich ständig jemand hier an der Hauptanlage, aber meistens allein.Und trotzdem hat er manchmal laut vor sich hin geredet.Kannst du dich daran erinnern?"„Ja." Tandar Sels Stimme wurde plötzlich lebhaft.„Er sprach manche Befehle laut aus, das habe ich einmal deutlich mitbekommen.Er sprach mit der Maschine! Und er nannte sie Si.So.Sm.Ich hab’s vergessen.Irgendwas in der Art."„Moment.Ich glaube, ich kann mich jetzt genau erinnern." Vej Ikorad nahm vor der Funkanlage Position und sprach laut drauflos: „Syntron, kannst du mich hören?"Es verging nur ein kurzer Augenblick, dann kam wie aus dem Nichts die Antwort einer fremden Stimme: „Empfang klar und deutlich.Stimme identifiziert als Vej Ikorad, Sprecher der Neuen Realisten."Caljono Yai und Tandar Sel atmeten hörbar aus.Vej Ikorad plusterte sichtlich beeindruckt das Nas-Organ auf.Seine Stimme war also irgendwann aufgezeichnet und in den Datenspeichern abgelegt worden! Für so wichtig hatten die Terraner ihn wohl erachtet - und das konnte nun ihre Rettung bedeuten.„Das ist richtig, Syntron.Es handelt sich um einen Notfall.Kannst du eine Verbindung nach Terra herstellen, zu Mila und Nadja Vandemar?"„Einen kleinen Moment Geduld, bitte."Bereits kurz darauf baute sich ein Holo auf, das das Gesicht des Mannes namens Atlan zeigte; den Caljono Yai von dem letzten Gespräch her kannte.Die junge Mahnerin war völlig verwirrt, daß diese Angelegenheit so problemlos vonstatten gegangen war.„Es ist etwas Schlimmes passiert", brachte sie nur kurz und tonlos heraus.„Der Riese Schimbaa wurde aktiviert.Und es ist ihm gelungen, ein Fenster ins Nebenan zu öffnen."Das weckte offensichtlich Atlans Interesse.Nach ein paar weiteren kurzen Sätzen entschied er: „Wir kommen nach Trokan."HAUPTSPIEL1.„Und nun sind wir hier", sagte Mila Vandemar.Es war nicht leicht gewesen, Caljono Yai in dieser Heerschar ausfindig zu machen.Die Unsterblichen mußten sich durchfragen und bekamen schließlich den Weg zum Bethaus erklärt, wo sich die Mahnerin aufhalten sollte.Tatsächlich war sie dort und ließ die Zellaktivatorträger sofort zu sich bringen - in einen kleinen Besprechungsraum, in dem sie die Besucher zunächst allein empfing.Den Wissenschaftler Myles Kantor kannte sie bereits persönlich, Mila und Nadja Vandemar sowieso, Atlan hatte sie als Holo gesehen - aber Dao-Lin-H’ay erregte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.Sie musterte die Kartanin unverhohlen neugierig mit deutlich aufgeblähtem Nas-Organ.Nach den Blues war dieses Katzenwesen ein zweites interessantes Beispiel für die Vielfalt an Lebensformen, die dort draußen lebten, weit von Trokan entfernt.Außerdem spürte sie bei Dao-Lin-H’ay etwas Ungewöhnliches, so etwas Ähnliches wie eine Psi-Gabe, allerdings nicht so stark ausgeprägt wie bei den Zwillingen.„Ich besitze stark verkümmerte Reste von telepathischen Fähigkeiten", gab die Kartanin auf Caljono Yais Frage hinzu.„Das ist aber kaum mehr der Rede wert und mir allein selten dienlich, außer in extremen Situationen oder bei einer gewissen Affinität.Oder wenn der Impuls von einer anderen Psi-Macht sehr stark ist."„Dann gibt es also bei jedem Volk Psi oder Esper?" fragte Caljono Yai.„Nahezu", antwortete Nadja.„Bei manchen ist es natürlich, wie bei euch, und bei anderen eine Mutation.Dao-Lin wird euch aber bei den Gebeten keine Unterstützung geben können."Das brachte die junge Mahnerin wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.„Ihr müßt entschuldigen, daß ich allein mit euch spreche, aber die anderen haben viel zu tun, und dann müssen wir wieder ruhen und Kräfte schöpfen.Es ist schon sehr spät, und wir haben den ganzen Tag mit Schimbaa gearbeitet."Sie berichtete ausführlich, was in den Tagen zwischen dem ersten und dem zweiten Funkgespräch geschehen war.„Nach dem ersten Erfolg, das Fenster zu öffnen", faßte sie schließlich zusammen, „haben wir weitergemacht, aber es ist immer wieder in sich zusammengestürzt.Unsere Kräfte reichen einfach nicht aus, um Schimbaa auf Dauer zu manifestieren und das Fenster offenzuhalten.Es ist sehr anstrengend für uns, und es wird allmählich auch zu gefährlich.Selbst die Stärkeren unter uns spüren die Kraft des Soges, und es gibt jedesmal mehr Tote und viele hundert Bewußtlose.Ohne euch können wir nicht mehr weitermachen."Caljono Yai erhob sich plötzlich.„Ich bitte euch jetzt, auch mich zu entschuldigen", sagte sie.„Ich habe euch alles berichtet, und ich kann mir denken, daß es für euch viel zu bereden gibt.Eure Überlegungen könnt ihr mir dann morgen mitteilen.Aber ich bin jetzt sehr müde, und ich brauche Schlaf.Ich bin sehr froh, daß ihr gekommen seid.Wenn ihr etwas braucht, eine Schlafgelegenheit oder etwas zu essen, dann wendet euch bitte an die beiden Herreach im Raum nebenan, sie werden für euch sorgen.Gute Nacht
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