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.»Hören sie mal! Ich bin ihre Mutter.« Die Frau zog kurz die Augenbrauen hoch, wurde aber sofort wieder ernst.»Das ist mir egal.Ich bin das Kindermädchen und kümmer mich um sie.Also geben sie sie mir sofort und verlassen sie den Raum, bis ich ihnen den Besuch gestatte.« Sie hatte sich doch eben sicher verhört, oder? Diese Frau wagte es wirklich, sich zwischen eine Mutter und ihr Kind zu stellen? Cass stand auf und legte Carmen vorsichtig in die Wiege zurück.Zeitgleich tauchte Josh in der Tür auf und sah seine Frau erstaunt an.»Cassandra? Was machst du denn hier? Der Arzt meinte, du müsstest noch mindestens eine Woche im Krankenhaus bleiben.« Ohne auf den stummen Vorwurf zu achten, sah sie zu der Frau und fragte Josh: »Ist sie eine von uns?« Dieser bejahte die Frage mit einem Kopfnicken, dass sie aus den Augenwinkeln sehen konnte und schon im nächsten Moment hatte sie sich auf die Frau gestürzt.Diese war überrascht, wehrte sich aber wie der sprichwörtliche Wolf, der sie ja auch war.Cass hatte keine Möglichkeit, die kleinere Frau zu Fall zu bringen und so umrundeten sie sich knurrend.»Wenn sie mir noch einmal sagen, dass ich meine Tochter nicht sehen darf, wann es mir passt, dann werfe ich sie hochkant hinaus!« Zur Bekräftigung ihrer Aussage sprang sie nach vorn und drängte die Brünette gegen die Wand.Dort schlug sie den Kopf der Frau, die mit einer solchen Attacke nicht gerechnet hatte, heftig gegen die Wand.Doch statt sich der Dienstherrin zu ergeben, wehrte sich das Kindermädchen mit Zähnen und Krallen.Sie stieß Cass gegen die Brust und stellte ihr ein Bein, sodass beiden zu Boden gingen, weil sich Cass an ihrer Bluse festgehalten hatte.Als das Kindermädchen oben auf war, sagte sie: »Ich betreue die Kleine seit ihrer Geburt und ich weiß genau, wann sie was braucht.Sie werden sich nicht einmischen, wenn es um die Schlafgewohnheiten und das Essverhalten von Carmen geht.« Cass konzentrierte ihre gesamte Kraft auf die Beine und wirbelte mit ihr zusammen herum, sodass nun sie obenauf saß.Diese Aktion hatte sie im Selbstverteidigungskurs gelernt, an dem sie als Jugendliche teilgenommen hatte.Er hatte ihr schon bei vielen Handgreiflichkeiten zum Sieg verholfen.»Sie mögen sie die ersten Wochen bemuttert und gepflegt haben, aber ich bin ihre Mutter! Ich habe ihr das Leben geschenkt und ich werde mir nicht von einer fetten Kuh vorschreiben lassen, wann ich mein Kind sehen kann!« Sie konnte deutlich hören, wie Josh geschockt über ihre Aussage laut Luft einzog, aber es tat ihr nicht leid.Und sie würde sich nicht entschuldigen.Dafür war diese Frau einfach zu weit gegangen.Sie hielt die Arme der Frau an der Seite auf dem Boden fest und plötzlich übernahm die Wut über ihre eigene Unsicherheit die Oberhand.Ihr kamen wieder die befremdlichen Gefühle in den Sinn, die sie beim Anblick ihrer Tochter gespürt hatte und sie fletschte die Zähne.Die Erinnerungen an die trostlosen Tage im Krankenhaus ließen ihr Knurren noch gefährlicher klingen.Und Derek, der immer noch auf freiem Fuß war und ihre Familie bedrohte, ließ ihre Fingernägel schärfer werden.Auf einmal hielt die Frau unter ihr still und stellte jede Gegenwehr ein.Cassandras Blick fokussierte sich auf deren Hals und ein seltsamer Geruch stieg ihr in die Nase.Angst.Todesangst.Und er kam von der Frau unter ihr.Gut.»Sie werden nie wieder in so einem Ton mit mir reden.Verstanden?« Die Kinderfrau sah Cass mit weit aufgerissenen Augen an und nickte schließlich heftig.Befriedigung durchströmte Cass bei dieser Geste und sie löste ihren Griff von den Armen der Frau.Mit einer geschmeidigen Bewegung stand sie auf und wandte sich an Josh.»Hallo Schatz.Ich hab mich selbst entlassen.Und ich werde nicht mit dir darüber diskutieren.« Er konzentrierte sich allerdings mehr auf das Kindermädchen, dass sich immer noch nicht bewegt hatte und Cass wie einen Alien ansah.Die würde sich zukünftig in Cassandras Gegenwart genau überlegen, was sie sagte.Tief in ihrem Kopf ertönte ein leises Grollen.Kam das von ihr oder von dem Wolf? Und warum schien sie nur noch darauf zu warten, dass die Brünette aufstand? Dass sie sich gegen sie stellen und sie herausfordern würde? Sie drehte sich noch einmal zu der Frau, die immer noch auf dem Boden lag.Cassandra wollte ihr Blut sehen! Scheiße! Was ging ihr da durch den Kopf? Sie war weder ein wildes Tier noch eine Mörderin.Und trotzdem war der Gedanke, dieser überheblichen Frau die Kehle herauszureißen sehr verlockend.»Ich geh duschen.« Damit zog sich Cass aus dem Kinderzimmer zurück.Vielleicht würde eine kalte Dusche sie wieder klar denken lassen.6.KapitelSie waren kurz vor Los Angeles und campierten an einem kleinen See, der förmlich zum Baden einlud.Sein Wasser war kristallklar und man sah immer wieder Fische an der Wasseroberfläche Luft holen.Kleine Mückenschwärme schwebten über der Oberfläche und der Wind ließ die Blätter der umliegenden Bäume rauschen, als wären sie direkt am Meer.Einfach nur ein göttlich ruhiges Plätzchen zum Entspannen.Links vom Lagerplatz erhob sich eine relativ hohe Felswand, die steil im See endete.Auf der anderen Seite war ein ziemlich undurchdringliches Gebüsch und genau vor ihnen ein leicht steiniger Strand, der direkt ins Wasser führte.Erik lud das Zelt und die Kochutensilien aus dem Auto und baute das kleine Lager auf, das sie wohl wieder für ein oder zwei Nächte bewohnen würden.Er war ein toller Mann.Da er sowieso geplant hatte, allein zu campen, hatte er bereits am ersten Zeltplatz gesagt, dass sie beim Zeltauf- und Abbau nicht helfen brauchte.Aber Josi vermutete vielmehr, dass er Angst um sein Zelt hatte.Für sie war es der erste richtige Urlaub und sie vergas zeitweilig sogar, warum sie mit Erik gefahren war.Sie genoss es einfach, mit ihm zu reden und zu lachen.Charakterlich war er anders als ihre Brüder und ihr Vater.Sie behandelten Josephine immer noch wie ein kleines verletztes Mädchen, dass medizinische Pflege benötigte und sich nicht überanstrengen durfte.Dabei war sie wahrscheinlich stärker als ihre ganze Familie zusammen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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