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.«Es war durchaus möglich.Auch wenn das für niemanden sonst in der Umgebung von Pinewood galt.Das war stets ein großer Teil des Charmes dieser Gegend gewesen.Sie hatte nur vorhin im Untergeschoss leichte Beunruhigung empfunden - was nun lächerlich schien -, als Mr.Jarvey den gut aussehenden Fremden von gestern als Lord Ferdinand Dudley vorgestellt hatte, ein Mitglied des Ton, möglicherweise jemand, der den größten Teil seines Lebens in London verbrachte, vielleicht schon seit mehreren Jahren dort lebte.Sie schätzte ihn auf Ende zwanzig.»Ich bin Viola Thornhill«, belehrte sie ihn.»Und ich habe Sie vor gestern noch nie gesehen.Daran hätte ich mich erinnert.«Er nickte, runzelte aber immer noch nachdenklich die Stirn.Er versuchte sich offenbar daran zu erinnern, wo er sie schon früher gesehen haben konnte.Sie hätte ihm einige Möglichkeiten nennen können, obwohl es der Wahrheit entsprach, dass sie ihn noch nie zuvor gesehen hatte.»Nun«, sagte er forsch und schüttelte den Kopf.Ach reite zurück nach Trellick, Miss Thornhill.Miss ist doch richtig, nicht Missis?« Sie nickte bestätigend.»Für sieben Übernachtungen.Allerdings muss ich um die Erlaubnis bitten, mich Ihnen am Tage aufdrängen zu dürfen.Wenn Sie bei Ihrer Reiseplanung meine Hilfe benötigen, dann fragen Sie freiheraus.«Er schritt an ihr vorbei durch den Raum, ganz männliche Arroganz und Energie und Kraft.Der Traum von gestern verwandelte sich in den Albtraum von heute.Sie sah ihm hasserfüllt nach.»Lord Ferdinand«, sagte sie, als sich seine Hand um den Türknauf schloss, »ich glaube, Sie haben mir eben nicht zugehört.Bevor ich dieses Testament nicht gesehen habe, gehe ich nirgendwohin.Ich werde hier in meinem eigenen Haus und Zuhause bleiben.Ich werde mich weder Ihrem Gehabe noch Ihren Schikanen beugen.Wären Sie ein Gentleman, würden Sie es gar nicht erst von mir verlangen.«Als er sich umwandte, konnte sie erkennen, dass sie ihn erzürnt hatte.Seine Augen wirkten sehr schwarz.Er runzelte die Stirn.Seine Nasenflügel bebten, was seine Nase noch markanter, fast hakenförmig wirken ließ, und seine Lippen waren zu einer grimmigen Linie zusammengepresst.Er wirkte insgesamt furchterregender als noch einen Moment zuvor.Aber Viola sah ihn trotzig an.»Wenn ich ein Gentleman wäre?«, fragte er so sanft, dass sie wider Willen einen ahnungsvollen Schauder ihr Rückgrat hinablaufen spürte.»Wären Sie eine Lady, Madam, würden Sie mit Anstand akzeptieren, dass das, was geschehen ist, nicht mein Fehler war.Ich bin nicht für das Versäumnis des verstorbenen Earls verantwortlich, sein Versprechen Ihnen gegenüber zu halten, und auch nicht für die Entscheidung seines Sohnes, einen Besitz anstatt Geld auf den Ausgang eines Kartenspiels zu setzen.Es ist schlicht eine Tatsache, dass Pinewood Manor mir gehört.Eben war ich noch bereit, aus Rücksicht auf Ihre Empfindlichkeiten und die Misslichkeit Ihrer Lage Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen.Das habe ich nun nicht mehr vor.Ich werde sofort hier einziehen.Sie werden heute Nacht im Boar's Head logieren.Aber als Gentleman, der ich bin, werde ich Ihnen ein Dienstmädchen zur Verfügung stellen und mir die Rechnung schicken lassen.«»Ich werde hier schlafen, in meinem eigenen Haus, in meinem eigenen Bett«, belehrte sie ihn und hielt seinem Blick stand.Die Luft knisterte regelrecht beim Aufeinanderprall ihrer beider Willenskraft.Seine Augen verengten sich.»Dann müssen Sie das Haus mit mir teilen«, erwiderte er.»Mit jemandem, den Sie beschuldigt haben, kein Gentleman zu sein.Vielleicht bin ich, abgesehen davon, dass ich ein zügelloser Spieler bin, auch von ungezügeltem sexuellem Verlangen besessen.Vielleicht haben Sie gestern Abend nur einen ganz schwachen Hinweis auf das bekommen, wozu ich fähig bin, wenn meine Leidenschaft geweckt ist.Sind Sie sicher, dass Sie Ihre Person und Ihren Ruf einem solchen Risiko aussetzen wollen?«Sie hätte vielleicht gelacht, wenn sie nicht so aufgebracht gewesen wäre.Sie tat ein paar lange, zornige Schritte auf ihn zu, bis sie ihm nahe genug war, ihm den Finger in die Brust zu bohren wie einen stumpfen Dolch.Ihre Stimme bebte vor Zorn.»Wenn Sie auch nur versuchen, einen lüsternen Finger an mich zu legen, werden Sie vielleicht überrascht sein zu erkennen, dass Ihr sexuelles Verlangen einen schändlichen Tod sterben und auch für alle Zeit tot bleiben wird.Seien Sie gewarnt.Ich bin niemandes Mätresse.Ich bin niemandes elendes Opfer, das man bedrohen und zu wimmernder Unterwürfigkeit zwingen kann.Ich bin meine eigene Herrin, Mylord, und ich bin die Herrin von Pinewood.Ich werde heute Nacht und jede Nacht meines restlichen Lebens hier bleiben.Wenn Sie wirklich einen Anspruch auf das Haus zu haben glauben, dann werden Sie vermutlich auch hier bleiben.Aber ich kann Ihnen garantieren, dass Sie nur allzu bald gerne wieder gehen werden.Sie sind ein Lebemann und ein Stutzer und werden nicht länger als eine Woche auf dem Land leben können, ohne vor Langeweile zu sterben.In dieser Woche werde ich Sie ertragen.Aber ich werde mich nicht schikanieren oder sexuell bedrohen lassen, ohne eine Vergeltung zu üben, die Ihnen nicht gefallen würde.Und ich werde mich nicht aus meinem rechtmäßigen Heim vertreiben lassen.« Sie bohrte ihm erneut den Finger in die Brust - es war eine bemerkenswert feste Brust.»Und nun möchte ich, wenn Sie so freundlich wären, den Raum zu verlassen, meinen ursprünglichen Plan, einen Spaziergang zu machen und frische Luft zu schnappen, wieder aufnehmen.«Er sah sie einen Augenblick mit demselben zornigen Ausdruck an - und vielleicht mit einem Anflug von Betroffenheit.Dann trat er beiseite, hielt ihr eilig die Tür des Salons auf, deutete mit einer schwungvollen Gebärde auf den Treppenabsatz und verbeugte sich spöttisch vor ihr.»Es liegt mir fern, Sie gegen Ihren Willen festzuhalten«, sagte er.»Aber ich kann im Gegenzug dafür garantieren, dass Sie in einer oder höchstens zwei Wochen gezwungen sein werden, Ihrem voreiligen Entschluss, einen junggesellenhaushalt mit einem Lebemann zu teilen, zu entsagen.Ich werde nach diesem verdammten Testament schicken.«Viola ignorierte den Fluch mit kalter Höflichkeit und fegte aus dem Raum.Er besaß die Besitzurkunde von Pinewood, dachte sie, während sie die Treppe zu ihrem Zimmer hinaufging.Irgendetwas war wirklich grundverkehrt.Sie hingegen hatte keinen schriftlichen Beweis, nur das Wort eines längst verstorbenen Mannes.Aber seltsam: Törichterweise verdrängte der Gedanke alles andere aus ihrem Geist, dass er - Lord Ferdinand Dudley - nicht gewusst hatte, dass sie hier lebte.Er hatte keinerlei Versuch unternommen herauszufinden, wer sie war.Es war ihm nicht wichtig genug gewesen.Das Gestern bedeutete ihm nichts.Gut, dann bedeutete es auch ihr nichts!Kapitel 4Viola ging letztendlich doch nicht spazieren.Stattdessen saß sie lange Zeit auf dem Fenstersitz in ihrem Schlafzimmer.Glücklicherweise war ihr Zimmer nicht das Schlafzimmer des Hausherrn -zumindest darüber würden sie nicht streiten und vielleicht darauf bestehen müssen, dasselbe Bett zu teilen.Sie hatte diesen Raum stets bevorzugt, mit seinen heiteren, chinesischen Tapeten, Vorhängen und Wandschirmen und seinem Blick über die Rückseite des Hauses statt über die Vorderseite, über den Küchengarten und die Gewächshäuser und den langen Weg dahinter, der zu dem eine halbe Meile entfernten Hügel führte, auf dem vereinzelt Bäume standen.Pinewood gehörte ihr.Niemand sonst hatte Interesse daran bekundet, bis es zum Gegenstand eines Kartenspiels wurde.Lord Ferdinand Dudley würde auch nicht mehr daran interessiert sein, wenn der Reiz des Neuen erst verflogen war [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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