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.»Daran arbeite ich, seit der Krieg ausgebrochen ist und sich gezeigt hat, dass offenbar kein Heer dieser Welt Morygors Horden allein aufzuhalten vermag«, erklärte ihm Meister Aarad.»Aber das ist leichter gesagt als getan.Nicht einmal alle überlebenden Großen innerhalb des Heiligen Reichs sind sich wirklich einig – und hier in Gryphland oder in Westreich scheint man darauf zu hoffen, dass der eisige Hauch über das eigene Land hinwegzieht wie ein vorübergehendes Unwetter.«»Jeder, der zum Himmel aufblickt und sieht, um wie vieles mehr der Schattenbringer die Sonne verdeckt als noch vor ein paar Wochen, muss doch begreifen, dass sich dieser Wunsch nicht erfüllen kann«, sagte Gorian voll grimmigem Unverständnis über solche falschen Hoffnungen.»Ja, aber du wirst zugeben, dass es leichter fällt, gegen einen Feind ins Feld zu ziehen, gegen den zu siegen zumindest eine Möglichkeit besteht«, entgegnete Torbas.»Ehrlich gesagt, kann ich die in diesem Fall bislang nicht erkennen.«Er wandte den Kopf und sah Gorian an, und sein Blick hatte einen Ausdruck, den Gorian nicht so recht zu deuten wusste.Wo war die selbstbewusste, spöttische Überheblichkeit, die sonst so kennzeichnend für Torbas war? Wo die Unerschrockenheit, die sich nicht selten in purer Respektlosigkeit gegenüber allem und jedem geäußert hatte? Gorian war sich mittlerweile sicher, dass sich diese Wandlung in den eisigen Weiten des Frostreichs ereignet hatte.Torbas hatte offenbar eine Form von Furcht kennengelernt, die ihm zuvor unbekannt gewesen war – und vor allem auch die Grenzen der eigenen Fähigkeiten und Kräfte.Schließlich hatte er es nicht vermocht, der Aura Morygors zu widerstehen und Gorian trotz aller gegen ihn gerichteten Magie und ihn bedrängenden Einflüsterungen bis zum Speerstein zu folgen.Stattdessen hatte er ebenso aufgeben müssen wie Sheera und sogar der zweifache Ordensmeister Thondaril.Ein tief greifendes Erlebnis, das Torbas zweifellos als Niederlage empfunden hatte.Als Niederlage gegenüber Gorian – aber auch als Versagen gegenüber den Ansprüchen, die er an sich selbst gestellt hatte.»Du lebst in der Überzeugung, dass Morygor dich aufgrund irgendwelcher Vorhersagen, die kein Mensch wirklich zu durchschauen oder nachzuvollziehen vermag, fürchtet wie die Pest«, fuhr er fort, an Gorian gerichtet.»Das verleiht dir vielleicht etwas mehr Mut als anderen.«»Nein, das ist nicht wahr«, entgegnete Gorian.»Auch ich habe keinerlei Gewissheit.«»Ach nein?«»Möchtet ihr beide euren privaten Disput erst zu Ende führen, oder wollt ihr hören, was ich vorzuschlagen habe?«, ging Thondaril in scharfem Tonfall dazwischen.Sowohl Torbas als auch Gorian verstummten und drehten sich zu ihrem Meister um.Beide neigten sie als Zeichen der Demut und des Respekts das Haupt.Meister Thondaril stemmte die Arme in die Hüften und atmete tief ein.»Meister Aarad wird weiterhin versuchen, ein Bündnis aller verbliebenen Kräfte zustande zu bringen.Aber solange Morygor über den Schattenbringer gebietet, ist jede Schlacht gegen seine Schergen von vornherein verloren.Der Schattenbringer sorgt für den widernatürlichen Winter, den wir erleben.Zumindest trägt er den Hauptteil dazu bei, darin sind sich alle Gelehrten einig.Mag sein, dass auch der eine oder andere Frostgott, den Morygor durch das Weltentor holte, mit seinem Eishauch dazu beiträgt, aber fest steht, dass Morygors Horden niemals so weit nach Süden hätten vordringen können, hätten sie dort nicht Bedingungen vorgefunden, die ihnen die Existenz überhaupt erst ermöglichten: Leviathane, untote Orxanier und Torheimer – sie alle sind Geschöpfe der Kälte, und nur in so einer Umgebung können sie sich wirklich entfalten.Es gibt seit langem eine Theorie, dass sich der Schattenbringer beeinflussen lässt, und zwar durch eine Kombination verschiedener Kräfte und magischer Prinzipien.Schwerter aus Sternenmetall sind sicherlich besser als irgendetwas sonst geeignet, die Kräfte zu bündeln, auf die es dabei ankommt.Wir werden unsere Art der Magie mit der der Caladran kombinieren müssen, denn niemand versteht die Gestirne so gut wie sie.«»Die Caladran sind dafür bekannt, dass sie ihre Magie geheim halten und nicht mit anderen teilen«, stellte Sheera fest.»Ehrwürdiger Meister, wie wollt Ihr sie dazu überreden, uns zu helfen?«»Morygor ist selbst ein Caladran, wenn auch ein Abtrünniger«, antwortete Thondaril.»Oder vielleicht sollte man besser sagen: Er war einst ein Caladran, denn er hat sich längst zu einer ganz anderen Wesenheit entwickelt, von der niemand wirklich etwas weiß.Ich gehe davon aus, dass man nirgends so gut um die Gefahr weiß, die von Morygor und seinem Frostreich ausgeht, als bei den Caladran.Zudem werden auch deren Inseln früher oder später vom Eis eingeschlossen werden, und die Leviathane walzen dann die legendären Städte dieses Volkes genauso nieder, wie es mit der siebentürmigen Kathedrale von Toque geschehen ist
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