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.Später würde sie Cathys Bild ausschneiden und den Rest der Zeitung durchblättern.Samstags fiel die Post gemeinhin mager aus, selbst bei »Treasures of the Past«, dem Antiquitätengeschäft, das sie zusammen mit Cathy führte; aber sie sollte sie trotzdem gleich durchgehen und alles aussortieren, was keine Rechnungen waren.Also nahm sie einen Umschlag nach dem nächsten auf und verwarf ein halbes Dutzend Anfragen von verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen.Wenn sie ihnen allen etwas spenden wollte, bliebe bald nichts mehr für sie zum Leben.Die einzige Rechnung, ihre Kreditkartenabrechnung, legte sie am Tischende ab.Morgen würde sie einen Scheck ausstellen und hinschicken.Früher oder später müsste sie sich ins einundzwanzigste Jahrhundert begeben und ihre Rechnungen elektronisch bezahlen.Nun blieb noch ein Umschlag übrig, der in ihrem Schoß lag.Sie hob ihn hoch, sah ihn an und hörte auf, zu atmen.Nein, das durfte nicht wahr sein! Bitte nicht noch einer!Sei nicht albern! Bloß weil er aussieht wie der andere, muss er nicht vom selben Absender sein.Sie drehte den Umschlag mehrmals hin und her, um beide Seiten aufmerksam zu betrachten.Ihr Name und die Adresse waren auf einen weißen Adressaufkleber gedruckt, ohne Absender.Genau wie der andere Brief.Und so wie der vorherige, war auch dieser in Tennessee aufgegeben, allerdings in Memphis statt in Knoxville.Lorie riss den Umschlag an einer Seite auf und zog ein einzelnes weißes Blatt hervor.Ihre Hände zitterten, als sie es auseinanderfaltete, und für eine halbe Sekunde verschwamm ihr die Sicht, als sie auf die Nachricht schaute.Ihr Herz schlug schneller.Mitternacht naht.Sprich deine Gebete, und bitte um Vergebung! Regle deine Angelegenheiten! Du stehst auf der Liste.Sei vorbereitet! Du weißt nicht, wann du an der Reihe bist.Wirst du die Nächste sein, die stirbt?Lorie starrte auf den Brief, bis die Worte auf dem Blatt anfingen, zu einem flirrenden grauen Brei zusammenzulaufen.Dabei umklammerte sie das Papier seitlich so fest, dass sie den Rand zerknautschte.Sie schloss die Augen und bemühte sich, ihr Herz zu beruhigen.Dieser Brief war identisch mit jenem, den sie vor einem Monat erhalten hatte.Er hatte sie beunruhigt, doch steckte sie da gerade mitten in den Vorbereitungen für Cathys Brautparty und Hochzeit.Deshalb hatte sie entschieden, dass es sich um nichts weiter als einen kranken Scherz von irgendeinem Irren handelte, der nichts Besseres mit seiner Zeit anzufangen wusste.Warum schließlich sollte jemand sie umbringen wollen? Sie war weder reich noch berühmt.Und soweit sie wusste, hatte sie keine Feinde, die sie erbittert genug hassten, um ihr mit Mord zu drohen.Aber jetzt hatte sie ein zweites Schreiben erhalten.Eine zweite Todesdrohung.Könnte sie sie einfach ignorieren und in den Müll werfen wie die erste?Ein Drohbrief konnte eine makabrer Witz sein.Aber zwei bedeuteten, dass irgendjemand dort draußen ihr zumindest Angst einjagen wollte.Oder wollte derjenige sie tatsächlich umbringen?Mike Birkett schüttete Frühstücksflocken in drei Schalen, gab Milch und Blaubeeren dazu und stellte die Schalen auf den Tisch.Seine neunjährige Tochter Hannah nahm ihren Löffel und tauchte ihn in ihre Schale ein, wohingegen sein elfjähriger Sohn M.J.die Nase rümpfte und missbilligend auf die Blaubeeren sah.»Muss ich die essen?«, fragte er jammernd.»Ja«, antwortete Mike, »wenigstens ein paar, okay? Blaubeeren sind gesund.«»Wer sagt das?«»Ich wette, das war Miss Sherman«, sagte Hannah.»Ich habe gehört, wie sie darüber geredet hat, was sie isst, solche Getränke mit Eiweiß und Tofu und Sojamilch und alle möglichen ekligen Sachen.«»Das sieht ihr ähnlich«, murmelte M.J.vor sich hin.Mike wusste, dass Abby Sherman, die Frau, mit der er seit ein paar Monaten ausging, bei seinen Kindern nicht sonderlich beliebt war.Und er verstand überhaupt nicht, warum.Abby strengte sich wahrlich an, seinen Kindern zu gefallen, und sie reagierte überaus verständnisvoll, wenn die beiden sich ihr gegenüber unmöglich benahmen.Was ihn allerdings am meisten an der Aversion seiner Kinder wunderte, war die Tatsache, dass Abby ihn an seine verstorbene Frau Molly erinnerte.Deshalb hatte er geglaubt, dass seine Kinder sie automatisch mögen würden.Mit ihren blauen Augen und dem rotblonden Haar war Abby derselbe Typ wie Molly: schmal, athletisch und ungekünstelt.Abby war die Sorte Frau, die Mike in seinem Leben brauchte, die ihm eine gute Ehefrau und seinen Kindern eine Mutter sein könnte.Eilig schlang er seine Frühstücksflocken herunter und zwang sich, alle Blaubeeren aufzuessen.Als er den letzten Löffel geschafft hatte, nahm er einen Schluck von seinem Kaffee, der leider nur noch lauwarm war.»Macht schnell, ihr zwei!«, ermahnte er seine Kinder.»Es ist keine Stunde mehr hin, bis die Sonntagsschule anfängt, und wenn wir schon wieder zu spät kommen, schimpft Grams.«Seit Mollys Tod vor fast vier Jahren sprang seine Mutter ein und half ihm, so gut sie konnte.Er wusste nicht, was er ohne sie täte.Seine Kinder lebten bei ihm, und gewöhnlich brachte er sie jeden Morgen in die Schule.Aber nachmittags holte seine Mutter die beiden ab und kümmerte sich um sie, bis er von der Arbeit zurück war.Und wann immer seine Pflicht als County Sheriff ihn zu den absurdesten Zeiten aus dem Haus rief, musste er nur mit seiner Mutter telefonieren, und schon war sie hier.Sie war seine Lebensretterin.Da er gestern Abend lange aus gewesen war und auf der Hochzeit seines besten Freundes getanzt hatte, wäre ihm heute nichts lieber gewesen, als lange zu schlafen und die Kinder von seiner Mom zur Sonntagsschule bringen zu lassen.Aber als alleinerziehender Vater versuchte er stets, seinem Sohn und seiner Tochter ein gutes Vorbild zu sein – was sogar so weit ging, dass er Blaubeeren zum Frühstück aß.Mike schüttete den Rest seines kalten Kaffees in die Spüle und stellte die Tasse nebst seiner Schale hinein.Als er aus dem Fenster sah, stöhnte er leise.Er wünschte, der Regen hätte bis morgen gewartet.Nicht bloß standen heute die Sonntagsschule und der Gottesdienst an, sondern sie hatten sich zum Mittagessen mit Abby verabredet und wollten anschließend mit ihr in die Kino-Nachmittagsvorstellung in Decatur.»Ich habe alle Cornflakes und ein paar von den Blaubeeren gegessen«, merkte M.J.an, der ein paar Tropfen übriggebliebene Milch nebst drei Vierteln der Blaubeeren in den Mülleimer schaufelte.Mike nickte lächelnd.Jedes Mal, wenn er seinen Sohn anschaute, sah er Molly.M.J.hatte ihr rotblondes Haar, ihre blauen Augen und ihre Sommersprossen.Hannah dagegen ähnelte ihm: derselbe breite Mund, das kantige Kinn, dunkles Haar und ebenfalls blaue Augen.Aber Hannah hatte Mollys angenehmes, umgängliches Wesen, und sein Sohn zeigte alle Anzeichen, genauso ein Teufelsbraten zu werden, wie Mike als Teenager gewesen war.Als Hannah ihre leere Schale zur Spüle brachte, blickte sie zu Mike auf und fragte: »Darf ich heute noch mal das Kleid anziehen, das ich bei Jacks und Cathys Hochzeit anhatte?«»Ist das nicht ein bisschen ausgefallen für die Kirche?« Mike kannte sich nicht besonders gut mit Mädchenkleidung aus, doch das bodenlange grüne Kleid, das seine Mutter ihr zur Hochzeit ausgesucht hatte, schien ihm wenig passend für die Sonntagsschule.»Aber es ist so schön, Daddy, und ich möchte es so gern anziehen! Es hat dieselbe Farbe wie Miss Lories Brautjungfernkleid!«Mike stöhnte wieder [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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