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.Nicht zum ersten Mal fragte sich Philippe, ob Roth etwas mit dem überraschenden Tod van Campens zu tun hatte.Vielleicht hatten die beiden noch eine offene Rechnung aus ihrem Diamantengeschäft zu begleichen gehabt?Philippe warf einen flüchtigen Blick auf Demy, die versonnen die Spiegelungen der Sonne im Flusswasser beobachtete.Wusste Clément Rouge, wie Roth sich nun nannte, wer die Frau war, die er gebeten hatte, eine vermutlich hochbrisante Nachricht an seinen Spitzelkollegen zu überbringen? Hatte er geplant, eine van Campen-Tochter gezielt in Schwierigkeiten zu manövrieren, oder war ihr Zusammentreffen rein zufälliger Natur gewesen? Womöglich hatte Rouge bemerkt, dass er vom französischen Geheimdienst verfolgt wurde, und war auf diese Weise elegant seine Nachricht losgeworden, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen …»Kennen Sie diesen Rouge schon länger?«, bohrte Philippe nach und beobachtete, wie das Mädchen aufschrak.»Ich? Nein.Als ich das Stadthaus der Ledouxs verließ, kam er die Straße entlang geeilt und hielt mich mit der Bitte auf, einen Brief an seine Verlobte abzugeben.«Philippe, der seinen Verdacht bestätigt sah, dass Roth der van Campen-Tochter bewusst aufgelauert hatte, verkniff sich die Frage, wohin ihr Weg sie ursprünglich hatte führen sollen.Er sah sie so lange nachdenklich an, bis sie den Kopf wegdrehte und wieder aufs Wasser blickte.»Ich werde Sie unverzüglich aus Paris hinaus und über die Grenze schaffen.«»Unverzüglich? Wie stellen Sie sich das vor?«»So, wie ich es sagte: sofort.«Demy atmete laut aus und blitzte ihn herausfordernd an.»Der Grenzübertritt ist morgen bestimmt nicht wesentlich schwieriger als heute.«»Demy, Sie sind in Gefahr!«, knurrte Philippe, aufgebracht über ihr zu ständigem Widersprechen aufgelegtes Wesen.Vielleicht sollte er sie einfach ihrem Schicksal überlassen! »Und das nicht nur, weil Sie als Deutsche fröhlich durch Paris spazieren und dabei das Augenmerk des Geheimdienstes auf sich ziehen, sondern auch, weil dieser Clément Rouge Sie gefunden hat.«»Gefunden?«Jetzt hatte er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.Mit ihren blauen Augen sah sie ihn verwirrt an und wirkte dabei erstaunlich verletzlich.Er holte die Paddel ein und legte die tropfenden Ruderblätter vorsichtig links und rechts von ihr auf dem Dollbord ab.»Clément Rouge hieß vor sechs Jahren, als er in Afrika seine Pflichtdienstjahre ableistete, Karl Roth.Er steht im Verdacht, für einen erfolglosen Diamantschürfer in der Namib-Wüste Überfälle auf andere Minen und Diamanttransporte unternommen zu haben, bei denen es auch Tote gab.«Die Querfalten, die auf Demys schmaler Nase entstanden, zeigten ihm deutlicher noch als ihre zusammengezogenen Augenbrauen, wie weit ihre Überlegungen vorausjagten und wie ungern sie ihm Glauben schenken wollte.»Sein Auftraggeber van Campen verließ Afrika fluchtartig; Roth, dem nichts bewiesen werden konnte, wurde ins Deutsche Reich zurückgeschickt und verschwand dann.Kurze Zeit darauf zog man den Leichnam Ihres Vaters aus dem Kanal.Vermutlich schuldete Ihr Vater dem Kerl eine Menge Geld.«Erneut presste er die Zähne fest zusammen.Er spielte mit dem Gedanken, einer Tochter van Campens ins Gesicht zu sagen, dass ihr Vater für den Tod seiner Verlobten verantwortlich war, doch er konnte es nicht.Die Erinnerungen nagten noch immer zu schmerzlich an ihm.»Es kann kein Zufall sein, dass Roth mit der Bitte, seine geheime Botschaft weiterzureichen, ausgerechnet an Sie herantrat.Vielleicht besaß er sogar die Dreistigkeit, gleichzeitig den französischen Geheimdienst in die Rue d’Arcole zu schicken?«Demy starrte ihn mit halb geöffnetem Mund fassungslos an.Schließlich schüttelte sie so entschieden den Kopf, dass ihre Locken wild um ihre Schultern tanzten.Täuschte er sich, oder schimmerten Tränen in ihren Augen? »So eine abstruse Geschichte kann sich nur jemand ausdenken, der selbst eine Menge Dreck am Stecken hat«, sagte sie ungehalten und erhob sich.Philippe griff reaktionsschnell nach den Riemen.»Setzen Sie sich wieder hin, oder wollen Sie an Land schwimmen?«, fuhr er sie an.»Sie rudern mich jetzt sofort an die nächste Anlegestelle und lassen mich aussteigen.Ich finde den Weg zum Haus der Familie Ledoux allein.«»Sie dürfen nicht länger in Paris bleiben! Der Krieg, Roth und der französische Geheimdienst könnten Ihnen das Leben unerträglich machen.«»Vielmehr sind es Ihre Hirngespinste, die …«»Hinsetzen!«, kommandierte Philippe energisch.Seine geschulte Offiziersstimme ließ sogar Demy gehorchen, allerdings schwieg sie nun beharrlich und mit trotzig vor dem Oberkörper verschränkten Armen.Er ließ sie gewähren, war er doch froh darüber, in Ruhe seinen Überlegungen nachhängen zu können.Das, was dabei herauskam, würde dem streitbaren Mädchen helfen – aber sicher nicht gefallen!***Nachdem Philippe und Demy durch einige der Schleifen gerudert waren, die die Seine durch Paris zog, verließen sie in Issy-les-Moulineaux das Boot und stiegen in ein rotes Taxi.Der Renault ratterte über das Kopfsteinpflaster, während Demy sich darum bemühte, so weit wie möglich von ihrem Begleiter wegzurücken, was dieser lediglich mit einem Lächeln quittierte.Im Augenblick quälte sie die Frage, ob es richtig war, Philippe zu vertrauen.Aber seine Worte hatten ihr Angst gemacht, was sie natürlich niemals zuzugeben bereit war.Hatte der verzweifelt wirkende Clément Rouge sie wirklich getäuscht? Waren Rouge und ihr Vater in Deutsch-Südwest tatsächlich Partner gewesen? Gehörte er einem Spionagenetzwerk an und hatte geplant, sie absichtlich in die Sache hineinzuziehen, um sich für seine verlorenen Investitionen im Diamantgeschäft ihres Vaters zu rächen?Demy betrachtete ihre im Schoß gefalteten Hände.All diese Vermutungen und Verdächtigungen entstammten sicher irgendwelchen Hirngespinsten, entstanden im Fieberwahn, der den schwer verletzten Philippe damals in der Wildnis Afrikas befallen hatte.Was sie jedoch nicht abstreiten konnte, war die Tatsache, dass ihr Vater bei seinem Tode noch immer kein Geld besessen hatte.Das Haus war mit Hypotheken belastet gewesen und nirgends fand sich auch nur die Spur von einem Diamanten oder einem Gewinn aus den Verkäufen der Edelsteine.Ob nicht doch ein Fünkchen Wahrheit in Philippes Worten steckte?Philippes Vermutung, ihr Vater sei ermordet worden, brachte sie mehr zum Nachdenken als die Tatsache, dass sie Frankreich nicht mehr rechtzeitig vor einer Eskalation zwischen den Ländern verlassen hatte.Aber auch das hätte sie Philippe niemals eingestanden.Schließlich hatte er sie ausdrücklich gewarnt und auf eine sofortige Abreise gedrängt.Diesen Triumph gönnte sie ihm nicht.Mittlerweile hatten sie die Stadt hinter sich gelassen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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