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.Ein vergessener Name, doch er war ein großer König gewesen, ein mächtiger und sicher auch sehr reicher König, sagte sich Jhirun mit klopfendem Herzen.Sie durchschritt den Vorraum und tastete sich dabei vorsichtig durch die Dunkelheit.Plötzlich überkam sie eine neue Angst, daß die Öffnung womöglich einem wilden Tier als Zufluchtsort gedient hatte.Sie hielt das nicht für wahrscheinlich, da kein solcher Geruch in der Luft lag; trotzdem wäre es ihr lieber gewesen, sie hätte die Bootsstange mitgebracht oder die Sichel, was noch besser gewesen wäre; doch am meisten vermißte sie eine Lampe.Dann erreichte sie den Bereich der Kuppel; hier strahlte Sonnenlicht herab und zeichnete die Umrisse der Dinge am Boden nach, während der eigentliche Strahl sich als Umriß aus goldenem Staub darstellte.Das Licht fiel auf Steine und verschimmelte Ruinen.Jhiruns letzte Bewegung hallte in der gewaltigen Leere über ihrem Kopf auf furchteinflößende Weise wider.So manches Grab hatte sie schon gesehen, deren kleine Räume oft kaum größer waren als der dort bestattete König, außerdem zwei große Kuppelgräber, das von Ashrun und das von Anla, Gräber, die vor langer Zeit ausgeraubt worden waren, das Ashrun-Grab war eine bloße Hülle, dem Himmel schutzlos preisgegeben.Sie war bei der Öffnung eines Steingrabes dabeigewesen und hatte ihre Onkel bei der Arbeit beobachtet, doch nie zuvor war sie allein gewesen, die erste, die die Stille und die Dunkelheit unterbrach.Der Steinfall von der Kuppel hatte das Grablager verfehlt, und das schräge Licht zeigte etwas, bei dem es sich um den König selbst handeln mußte — vermoderte Lumpen und Knochen.Vor der gebogenen Mauer befanden sich andere zusammengesunkene Massen, die einmal sein Hofstaat gewesen sein mußten — schillernde Damen und mutige Lords der Menschen: in ihrer Fantasie sah sie sie, wie sie an dem Tag ausgesehen haben mußten, da sie ihrem König an diesem Ort in den Tod folgten, angetan mit ihrer besten Kleidung, jung und wunderschön, und die Kuppel hallte von ihren Stimmen wider.An anderer Stelle mußten die schimmelnden Knochen der Pferde liegen, große, stolze Tiere, die voller Angst vor einem solchen Ort getänzelt und gewiehert hatten, waren sie doch weniger verrückt als ihre in den Tod gehenden Herren — Tiere, die noch über Ebenen galoppiert waren, über denen nun das Meer schwappte; sie sah das Schimmern goldenen Zaumzeugs im Staub.Sie kannte die Geschichten.Die Sagen und die Lieder in der alten Sprache waren Leben und Lebensunterhalt der Barrower, ihre goldene Substanz der Quell des Brotes, das sie aß, der Stoff für ihre glücklicheren Träume.Sie kannte die Namen von Königen, die ihre Vorfahren gewesen waren, die stolzen Mija, sie kannte ihre Gewohnheiten, obwohl sie die Runen nicht zu lesen vermochte; sie kannte sogar ihre Gesichter von den Vasenbildern und liebte die Schönheit der Goldkunst, die sie geschätzt hatten.Es tat ihr leid, wenn diese kostbaren Dinge zusammengehämmert und eingeschmolzen werden mußten; wenn sie so etwas als Kind sah, hatte sie oft weinen müssen, ohne zu begreifen, daß solche schönen Gegenstände bei den Sumpfbewohnern als unheilig und unglückbringend galten, und daß sich das Gold ohne die Reinigung durch das Feuer für den Tauschhandel nicht eignete.Die Sagen waren im Haus vonnöten, um die Kinder zu lehren, doch Schönheit hatte im Leben der Barrower keinen Wert, nur Gold und der Wert, den andere darin sahen.Sie schritt weiter und berührte dabei einen Gegenstand neben der Tür.Er fiel zu Boden und zerbrach, ein tönernes Geräusch, in der dunklen Leere sehr laut hallend.In Jhiruns Nacken kribbelte es, und sie spürte die Stille nach den Echos um so mehr — und die Frechheit von Jhirun Elas-Tochter, die gekommen war, um einen König zu bestehlen.Sie entfernte sich von der Sicherheit der Wand und betrat die Hauptzone, da das Licht die Ruhestätte des Königs überschüttete und auf staubigem Metall schimmerte.Sie sah die Leiche des Königs, die Kleidung dünne Lumpen über den altersdunklen Knochen.Die Skeletthände waren auf der Brust verschränkt über einer Rüstung aus verrosteten Ringen, und auf dem Gesicht lag eine Maske aus Gold, wie es angeblich in frühester Zeit Sitte gewesen war.Sie streifte den Staub zur Seite, der die Maske bedeckte, und sah ein schönes Gesicht, ein starkes Gesicht.Die Augen waren geschlossen dargestellt, die hohen Wangenknochen und der anmutige Schwung der Lippen wirkten eher khalin als menschlich
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