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.Er spürte es ganz deutlich.Kapitel 2Einsatz für ChixErdland, Haven City, WestviertelDas klassische Bild eines Alrauns ist das eines kleinen Wichts in einem grünen Anzug.In der Vorstellung der Menschen, natürlich.Die Unterirdischen haben ihre eigenen Klischees.Jemand vom Erdvolk stellt sich unter einem Officer der Aufklärungseinheit der Zentralen Untergrund-Polizei meistens einen großmäuligen Troll oder muskelbepackten Elf vor, der direkt von der Bank eines Crunchball-Teams seines College weg rekrutiert worden ist.Captain Holly Short entspricht keiner dieser Beschreibungen.Genau genommen wäre sie vermutlich die Letzte, von der man annehmen würde, Mitglied der ZUP-Aufklärungseinheit zu sein.Sollte man raten, was sie beruflich macht, würde man angesichts der katzenartigen Bewegungen und der sehnigen, trainierten Muskeln vermutlich auf Kunstturnerin oder Höhlenforscherin tippen.Aber schaut man genauer hin, nicht nur auf ihr hübsches Gesicht, sondern direkt in ihre Augen, findet man dort eine glühende Entschlossenheit, die auf zehn Schritt Entfernung eine Kerze zum Brennen bringen könnte, und eine einsatzerprobte Cleverness und Intelligenz, die sie zu einer der anerkanntesten Officer der Aufklärung gemacht haben.Technisch gesehen gehörte Holly allerdings nicht mehr zur Aufklärungseinheit.Seit der Artemis-Fowl-Affäre, bei der sie gefangen genommen und als Geisel gehalten worden war, stand ihre Stellung als erster weiblicher Officer der Aufklärung auf dem Prüfstand.Dass sie jetzt nicht zu Hause saß und Däumchen drehte, verdankte sie allein Commander Roots Drohung, ebenfalls den Hut zu nehmen, sollte Holly suspendiert werden.Root wusste, auch wenn die Aufsichtsbehörde dies nicht anerkennen wollte, dass die Entführung nicht Hollys Schuld gewesen war und dass nur ihr schnelles Reaktionsvermögen den Verlust von Menschenleben verhindert hatte.Doch die Mitglieder des Rates interessierten sich weniger für den Verlust von Menschenleben als für den Verlust von Feengold.Und nach ihrer Überzeugung hatte Holly sie einen ziemlich großen Teil des Entführungsfonds gekostet.Holly wäre nur zu gern an die Erdoberfläche zurückgekehrt und hätte Artemis Fowl so lange am Kragen geschüttelt, bis er das Gold wieder herausrückte, aber so lief es nun mal nicht.Ein Menschenwesen, dem es gelang, einem Unterirdischen sein Gold abzunehmen, durfte es für immer behalten, so stand es im Buch, der Bibel des Erdvolks.Statt ihr die Dienstmarke abzunehmen, hatte die Aufsichtsbehörde schließlich darauf bestanden, Holly zu Fleißarbeit zu verurteilen und dorthin zu versetzen, wo sie keinen Schaden anrichten konnte.Ein Posten bei der Überwachung war die naheliegendste Lösung.Also war Holly an die Zoll- und Steuerabteilung ausgeliehen worden, wo man sie in eine Tarnkapsel gesteckt und zur Beobachtung an der Felswand eines Druckaufzugsschachts festgesetzt hatte.Ein absoluter Schnarchjob.Allerdings war die Schmuggelei für die Zentrale Untergrund-Polizei zu einem echten Problem geworden.Nicht so sehr die Ware selbst, denn das war meist harmloses Zeug: Designer-Sonnenbrillen, DVDs, Cappuccinomaschinen und dergleichen.Nein, die Art, wie diese Sachen beschafft wurden, bereitete Sorgen.Die B'wa Kell, eine Art Koboldmafia, hatte den Schwarzmarkt fest in der Hand und wurde immer dreister bei den Ausflügen an die Erdoberfläche.Gerüchte sprachen sogar von einem eigenen Frachtshuttle der Kobolde.Das Beunruhigendste dabei war, dass Kobolde eigentlich richtig dämliche Kreaturen waren.Und wenn nur einer von ihnen je vergessen sollte, seinen Sichtschild einzuschalten, würden Fotos der Kobolde via Satellit sofort über die ganze Welt und alle Nachrichtensender verbreitet.Dann wäre Erdland, die letzte menschenfreie Zone des Planeten, nicht länger ein Geheimnis.Und weil die menschliche Natur nun einmal so war, würde es nicht lange dauern, bis Umweltverschmutzung, Bergbau und Ausbeutung auch unter der Erde an der Tagesordnung wären.Dies war der Grund, weshalb alle schwarzen Schafe, die auf der Abschussliste der Aufsichtsbehörde landeten, für Monate zum Wachdienst eingeteilt wurden.Und so hockte Holly nun an der Felswand neben dem Eingang zu einem kaum benutzten Schacht.E37 war ein Druckaufzug, der ins Stadtzentrum von Paris führte.Da die europäische Hauptstadt als Zone mit höchster Risikostufe galt, wurden selten Visa bewilligt.Und wenn, dann nur für ZUP-Einsatzzwecke.Doch obwohl seit Jahrzehnten kein Zivilist mehr den Schacht benutzt hatte, musste er weiterhin rund um die Uhr überwacht werden, was bedeutete, dass sechs Officer in Acht-Stunden-Schichten Dienst taten.Der Kollege, der Holly zugeteilt war, stellte sich nicht gerade als ein Glücksgriff heraus.Wie die meisten Feenmänner hielt Chix Verbil sich für den grünhäutigen Traum aller Frauen und war mehr damit beschäftigt, Holly anzubaggern, als seine Arbeit zu tun.»Sie sehen heute wieder fantastisch aus, Captain«, begrüßte er Holly an jenem Abend.»Haben Sie etwas mit Ihrem Haar gemacht?«Holly stellte die Überwachungskamera scharf und fragte sich, was man mit einem kastanienbraunen Kurzhaarschnitt wohl machen sollte.»Konzentrieren Sie sich, Private.Wir könnten jeden Moment Hals über Kopf in ein Feuergefecht verwickelt werden.«»Das bezweifle ich, Captain.Die Ecke hier ist still wie ein Grab.Ich liebe solche Jobs.Schön stressfrei.Was zum gemütlich Abhängen.«Holly ließ den Blick über die Szenerie unter ihr wandern.Verbil hatte Recht.Der einst so lebendige Vorort hatte sich seit der Schließung des Schachts für den Publikumsverkehr in eine Geisterstadt verwandelt.Nur dann und wann tapste ein hungriger Troll an ihrer Kapsel vorbei.Und wenn sich erst die Trolle in einem Gebiet herumzutreiben begannen, dann war es wirklich verlassen.»Wir sind ganz allein, Captain.Und die Nacht ist noch jung.«»Lassen Sie den Quatsch, Verbil, und machen Sie Ihre Arbeit.Oder ist der Rang eines Private für Sie nicht niedrig genug?«»Doch, Holly - Entschuldigung, ich meine, jawohl, Sir.«Feenmänner.Immer dasselbe
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