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.Und ich werde auf der Stelle einen essen, wenn der Kellner nicht bald kommt.«Wie um dies abzuwenden, erschien, ganz beflissene Aufmerksamkeit, der Kellner am Tisch.Während des Essens hüpfte das Gespräch von einem Thema zum anderen.Erst beim Irish Coffee – zu dem Sylvia Kate, allerdings ohne große Mühe, überredet hatte – kam Kate noch einmal auf ihren Besuch in Harvard zurück.»Sylvia, vielleicht gehe ich nach Harvard, vielleicht auch nicht, aber ich werde Janet Mandelbaum noch nicht einmal eine Postkarte schicken, wenn du mir nicht erklärst, warum du meinst, sie sei hereingelegt worden.Und warum zum Teufel ist das alles so wichtig?«»Wieviel weißt du über diesen neuen Lehrstuhl in Harvard?«»Nicht viel, gar nichts, um genau zu sein.«»Es ist nicht das erste Mal, daß eine Frau mit solchen Ehren bedacht wurde.Vor über dreißig Jahren, 1948, wurde der Zemurray-Stone-Lehrstuhl in Harvard errichtet.Bisher haben sich drei Frauen auf ihm abgelöst.Der Lehrstuhl war offenbar ein Erfolg, soweit man das von einem Lehrstuhl überhaupt behaupten kann, hat aber die Sache der Frauen in Harvard auch nicht weiter befördert.Die erste Frau, die ihn innehatte, war eine Schottin.Kein Wunder, daß Harvard es nicht fertigbrachte, eine qualifizierte Amerikanerin zu finden.Wenn man ihnen schon eine Frau aufbürdete, dann lieber eine Ausländerin als eine aus den eigenen Reihen.Diese Frau, sie hieß Helen Cam und war Historikerin, muß ein wahres Prachtstück gewesen sein.In dem Berufungskomitee, das sie auswählte, saß übrigens eine Frau, im Gegensatz zu dem Komitee, das die arme Janet an Land zog.Helen Cam war nicht nur eine hervorragende Gelehrte und ihren Studenten sehr zugetan, sie muß auch sonst ein guter Mensch gewesen sein: denn bald erhielt sie die Erlaubnis, am Harvardschen Mor-gengebet teilzunehmen, und wurde damit zur ersten Frau, der man das seit der Einführung des Gebets 1638 gestattet hat.«»War sie die erste Professorin in Harvard?«»Nein.Aber die Frauen, die in Harvard lehrten, wurden immer 26als Lektorinnen bezeichnet, auch wenn sie mehr wußten als alle Männer weit und breit.Dr.Alice Hamilton bekam allerdings von der medizinischen Fakultät den Titel ›Assistenzprofessorin‹ verliehen.Man hatte wohl keine andere Wahl, da sie das Feld der Arbeitsmedi-zin entdeckt hatte.Jedenfalls war sie die unumstrittene Kapazität auf ihrem Gebiet, und sogar Harvard mußte das anerkennen.Aber jedes Jahr, wenn sie die Einladung zu den Abschlußfeierlichkeiten bekam, stand der handgeschriebene Zusatz darauf: ›Damen ist es nicht erlaubt, an der Prozession teilzunehmen‹.Und sie wird wohl auch auf die Freikarten für die Footballspiele verzichtet haben, die jedem Fakultätsmitglied zustehen.Alice Hamilton wurde übrigens fünf-undneunzig und hat öffentlich gegen den Vietnamkrieg protestiert.Aber ich will nicht abschweifen.Wenn man erst anfängt, über Frauen in Harvard zu sprechen, kommt man leicht vom rechten Pfad ab.Wo war ich stehengeblieben?«»Bei Helen Cam aus Schottland.«»Ach ja.Als Helen Cam emeritierte, wurde der Lehrstuhl mit Co-ra Du Bois besetzt, einer Anthropologin, die sich mit ihrer Untersuchung über die Alor, einen Inselstamm im ostindischen Ozean, einen Namen gemacht hatte.Als sie emeritierte, wurde die gegenwärtige Professorin berufen.Sie ist nicht sehr viel älter als du und ich.Ihr Gebiet ist die Klassik; sie hat gerade ein höchst geschätztes Buch veröffentlicht, über griechische Kunst, glaube ich.Eine erstklassige Wissenschaftlerin.«»Aber hat sie ein besonderes Interesse an der Sache der Frauen als solche? Das ist ein neuer Ausdruck – als solche.Ich hab ihn neulich aufgeschnappt.«»Ob sie das hat oder nicht – mit einem einzigen Lehrstuhl für Frauen erreicht man nicht, daß alle Frauen, die in Harvard lehren, größere Anerkennung finden.Irgend jemand – wer, das ist das best-gehütete Geheimnis seit Jahren – hat jetzt jedenfalls einen weiteren Lehrstuhl für Frauen gestiftet und droht, noch einen zu spenden.Ich sage droht – denn genau so empfinden es manche.«»Und du glaubst, es gibt Leute, die es darauf anlegen, den neuen Lehrstuhl zu sabotieren?«»Ja, das glaube ich.Aber da ich über Verschwörungstheorien immer die Nase gerümpft habe, werde ich jetzt der Versuchung wi-derstehen, eine zu entwickeln.Gehen wir also davon aus, daß es keine Verschwörung ist, sondern nur irgendein Verrückter dahin-tersteckt.Aber auch dann braucht Janet Mandelbaum Hilfe.Und sie 27hat nach dir gefragt.«»Das behaupten alle.Als ich sie vor Jahren das letzte Mal sah, hatten wir uns nicht viel zu sagen.«»Ich vermute, jetzt hat sie einiges, was sie loswerden will, Kate.Bedenk doch, wie ausgeliefert sie sich fühlen muß.Der Club der Männer hat ihr von vornherein den Rücken gekehrt.Harvard gibt ihr keine Hilfe.Nach allem, was ich gehört habe, dürfen noch nicht einmal Harvards Gastdozenten, die dem richtigen Geschlecht angehören, mit irgendwelcher Unterstützung rechnen.Von den Feministinnen will Janet keine Hilfe, und auf die könnte sie wohl auch kaum zählen.Sie muß sich ziemlich allein gelassen fühlen.«»Also wendet sie sich an Gefährten aus der Vergangenheit, auch wenn es in dieser Vergangenheit wenig Gemeinsames gab?«»So ist es.Immerhin verstehst du, wovon sie spricht.Natürlich macht es ihr fürchterlich zu schaffen, daß man sie mit der Frau aus dieser Kommune in Verbindung bringt.Und erzähl mir jetzt nicht, daß da niemand konspiriert hat.«»Weißt du übrigens, daß ich eine der Frauen aus der Kommune kennengelernt habe – mitsamt herrlicher Bullterrierhündin? Sie haben den ganzen Weg von Cambridge nach New York auf sich genommen, um mich nach Harvard einzuladen.«»Wie hat sie dir gefallen, die Frau, meine ich.«»Sie sagte, sie sei eine Schwester, und ich fürchte, sie hat mir gefallen.«»Warum ›fürchtest‹ du?«»Weil diese Schwestern nicht zögern, mich für ihre Zwecke einzuspannen.Aber sowie die Revolution kommt, bin ich als erste weg vom Fenster.«»Kate, ich glaube, das dauert noch ein paar Tage
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