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.Als eine Fremdrassenpsychologin prägte sie sich natürlich alle Einzelheiten der Umgebung ein.Sie war ja durch die drei Gäa-Mutanten auf das Aussehen der Loower und gewisse Eigenheiten dieses Volkes vorbereitet worden.Auf manches war sie aufmerksam geworden, was die Mutanten selbst nicht bewußt wahrgenommen hatten - so zum Beispiel, daß die Loower eine besondere Beziehung zur Zahl neun zu haben schienen.Ihre Kleidung, oder besser gesagt, ihre Raumanzüge, bestanden aus neuneckigen Platten verschiedener Form, und auch die Schotte in diesem Raumschiff hatten neun Ecken.Bei genauerer Analyse verschiedener Schiffseinrichtungen kam man dahinter, daß auch sie auf der Grundform eines Neunecks basierten.Die drei Loower, die sich zu ihrem Empf ang'eingef unden hatten und sie nun zum Konferenzort führten, hatten sich als Unterführer des „Türmers" Hergo-Zovran zu erkennen gegeben und ihnen eine eher formlose Begrüßung bereitet.Die Loower bedienten sich einer knappen, kehligen Sprache, die ihre Translatoren in ein unverblümtes Interkosmo ohne unnötigen Ballast und ohne Schnörkel übersetzten.Dies schien darauf hinzuweisen, daß man es mit einem Volk zu tun hatte, das geradlinig und zielstrebig Probleme in den Griff nahm und sie auf die gleiche Weise zu lösen versuchte.Jennifer rechnete damit, daß die Verhandlungen ohne den Austausch überflüssiger Höflichkeiten und ohne diplomatische Winkelzüge geführt werden würden.Dennoch waren ihre Gefühle etwas zwiespältig, denn sie erinnerte sich auch an ein Detail aus dem Bericht der drei Gäa-Mutanten, das die Mentalität der Loower in ein etwas rätselhaftes Licht rückte.Aufgrund ihres eidetischen Gedächtnisses konnte sie sich noch genau an die Worte Bran Howatzers erinnern, der gesagt hatte: „Gnogger-Zam und Jarkus-Telft waren sehr direkt und erweckten den Anschein, als seien sie es gewohnt, ohne Umschweife auf ihr Ziel loszugehen.Sie sagten klipp und klar, daß sie eine Mission hätten, die sie unbedingt erfüllen wollten.Als ich sie jedoch fragte, um welche Mis-/ sion es sich handle, da zerredeten sie das Thema.Zuerst dachte ich, daß der Translator daran schuld sei.Aber im weiteren Gespräch merkte ich, daß es sich dabei um eine Art Tabu handeln mußte, über das sie nicht sprechen wollten oder konnten.Später stellte es 'sich dann heraus, daß es ihre Mission war, das Objekt aus der Cheopspyramide zu holen, dessen Sendungen von Boyt Margor empfangen worden waren und die ihn psionisch aufluden.Worum es sich bei diesem Objekt handelte, das erfuhren wir jedoch nie.Ich bin fast überzeugt, daß es den Loowern einfach unmöglich war, darüber zu sprechen."Das stimmte Jennifer etwas nachdenklich, und sie fürchtete, daß, wenn in dieser Angelegenheit loowe-rische Tabus mitspielten, die Verhandlungen sehr unbefriedigend verlaufen könnten.Sie erreichten den Konferenzraum.An einem neuneckigen Tisch stand ein Loower, der mit prunkvoll wirkenden Körperplatten bekleidet war und der niemand anderer als der „Türmer" Hergo-Zovran sein konnte.Jennifer Thyron fiel auf, daß die Loower die Terraner eingehend studiert hatten und sich auf sie einzustellen versuchten, um ihren guten Willen zu beweisen.Das zeigte sich schon daran, daß Hergo-Zovran ihnen zur Begrüßung einen Tentakelarm reichte.Diese Geste mußte er von den Menschen übernommen und einstudiert haben, denn es war unwahrscheinlich, daß ein Händedruck für die Loower die gleiche Bedeutung wie für die Menschen hatte.Der Türmer wartete sogar, bis die terranische Delegation an dem neuneckigen Tisch Platz genommen hatte, bevor er sich selbst auf eine der den loowerischen Verhältnissen angepaßten Sitzgelegenheiten niederließ.Auch die Sitzordnung wies darauf hin, daß die Loower einen freundschaftlichen Kontakt mit den Terra-nern suchten.Neben einem Terraner kam immer ein Loower zu sitzen, so daß man sich immer zu zweit eine der Tischseiten teilte.Ingesamt nah- ,men nur acht Loower am Tisch Platz (und nicht neun! wie Jennifer besonders vermerkte), die übrigen hielten sich im Hintergrund.Jennifer saß links vom Türmer, Tekener rechts von ihm und teilte sich mit ihm eine Tischseite.Jenni-fers rechter Tischnachbar war der Unterführer Fanzan-Pran.Hergo-Zovran eröffnete das Gespräch damit, daß er sich dafür entschuldigte, diese denkwürdige Begegnung nicht feierlich gestaltet zu haben.„Wir hatten keine Zeit, die Vorbereitungen für ein großes Bankett zu treffen", sagte er zu Tekener, „und uns auf menschliche Bedürfnisse einzurichten.Ich hoffe, Sie sehen uns das nach und sind wie wir der Meinung, daß es wichtiger ist, einen Weg für die Lösung unseres gemeinsamen Problems zu suchen, Ronald."Diese vertrauliche Anrede war ein weiterer Vertrauensvorschuß, fand Jennifer.„Wir sind daran interessiert, Probleme schnellstens aus der Welt zu schaffen und zu verhindern, daß es zu Interessenkonflikten kommt", erwiderte Tekener, und mit einem leicht spöttischen Lächeln, das den Loowern vermutlich entging, fügte er hinzu: „Wir sind in jedem Fall für eine friedliche Lösung - auch ohne die Bedrohung durch eine Flotte von Kriegsschiffen."„Wenn das die Einstellung der Ter-raner ist, dann können Sie meine Flotte einfach vergessen", sagte Her-go-Zovran.Er legte sich damit nicht fest, sondern stellte lediglich in Aussicht, daß er nur nicht an den Einsatz der Flotte dachte, wenn die Menschen auf seine Forderungen eingehen würden.Diese Feinheit entging auch Ronald Tekener nicht, denn er fragte: „Von welchen Bedingungen machen Sie den Verzicht auf Einsatz Ihrer Flotte abhängig?"Hergo-Zovran gab nicht sofort Antwort, und Jennifer glaubte schon, daß ihr Mann die Frage nicht klar genug formuliert habe, so daß der loowerische Translator sie nicht sinnentsprechend übersetzen konnte.Aber als Tekener die Frage mit anderen Worten wiederholte und Hergo-Zovran immer noch zögerte, da vermutete sie, daß der Loower davon einfach überrascht worden war.„Wir erwarten von den Terranern, daß sie unsere Ansprüche auf unseren rechtmäßigen Besitz akzeptieren", antwortete Hergo-Zovran bedächtig.„Und worauf erheben die Loower Anspruch?" erkundigte sich Tekener.Jennifer bemerkte, daß unter den Loowern plötzlich Unruhe ausbrach.Sie rutschten auf ihren Sitzen hin und her, ihre Sprechblasen begannen lautlos zu vibrieren, und ihre kurzen Stielaugen zuckten hin und her.Nur Hergo-Zovran selbst blieb ruhig.Jennifer wandte sich an ihn und sagte: „Ich verstehe nicht, warum eine harmlose Frage Ihre Leute so nervös machen kann, Türmer.Schließlich ist es wichtig, zuerst einmal festzustellen, worüber wir verhandeln sollen.Wir müssen wissen, welche Besitzansprüche die Loower an uns stellen."„Das läßt sich nicht so einfach erklären", erwiderte Hergo-Zovran.„Ich müßte sehr weit ausholen, um Ihnen die Mentalität meines Volkes zu erklären, wenn Sie unser Verhalten verstehen wollen.Dies ist ein bedeutungsvoller Augenblick für mein Volk, vom Ausgang dieser Verhandlungen hängt viel für uns ab.Und diese Frage hat meine Leute auch deshalb erregt, weil wir überzeugt sind, daß Sie wissen, was wir von den Terranern erwarten.Offenbar haben die Terraner mit unserem Eintreffen auch gerechnet, weil sie ihre Streitkräfte an den Grenzen des Sonnensystems zusammengezogen haben."„Wir waren durch den Angriff des Fragmentroboters Saqueth-Kmh-Helk vorgewarnt", erwiderte Ronald Tekener.„Wir mußten ihn für die Vorhut einer größeren Streitmacht halten und bereiteten uns danach auf das Eintreffen fremder Invasoren vor.Es hat sich gezeigt, daß unsere Vorsichtsmaßnahmen berechtigt waren, das Auftauchen Ihrer Flotte hat uns recht gegeben.Aber den Grund für die Invasion der Loower kennen wir nicht."„Wir sind keine Invasoren", erklärte Hergo-Zovran
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