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.In seiner Nase war der beißende Gestank von Urin und Trakenblut.Aber immerhin, er schlief, und als er morgens aufwachte, spürte er dort etwas, wo nichts mehr war.Die Schnittstelle war tatsächlich angebunden.Ein Wunder.Und er hatte keine Schmerzen mehr.„Am Ende ein Kybb", murmelte er, halb bewusstlos vor Erleichterung.Gerreth, nimm dich nur in Acht!Sein Ordonnanz-Rob half ihm auf.Im Spiegel prüfte er die Schulterstümpfe, die Manschetten, den matten kalten Guth-Verbund.Der Sternenozean stand ihm von jetzt an offen.Die Trakenwelten und die Habitate; die Schlacht-Traponder, Sektor-Wächter und Verheerer; und eines Tages Tan-Jamondi, das Verbotene System, in dem die Macht sich konzentrierte.Letoxx zischte seinem Ebenbild ins Gesicht.„Was hast du denn geglaubt, Narr?", höhnte er.„Wovor hast du dich gefürchtet?" Letoxx entblößte spitze, wie zugefeilt wirkende Zähne, atavistisch und aggressiv wie ein Tier, und er musterte sein Spiegelbild mit kalter Drohung.So als habe er Didan Gerreth vor sich; nur dass diesmal er die Schnitter hatte.Unter einem Duschstrahl reinigte er die Manschetten von geronnenem Blut.Der trockene Urin wurde vom Unterleib gespült, der Angstschweiß aus dem Stachelkleid.Er ließ sich trockenbürsten und Stiefel über die Füße ziehen.„Du denkst wieder positiv, Herr", konstatierte der Ordonnanz-Rob.„Meine Datenbank belegt, dass du dich psychisch schneller fängst als der Durchschnitt."Iant Letoxx zischte grimmig.„Ich vergesse, was nicht mehr zu ändern ist."Derselbe Mediker wie am Vortag empfing ihn in der Krankenmechanik.Letoxx erkannte ihn an dem Fleckenband wieder, das in Augenhöhe seinen Schädel umgab und in dem die eigentlichen Augen für Nicht-Traken nur schwer auszumachen waren, sowie am charakteristischen Geruch.Mit einem medoelektrischen Messgerät scannte der Sechser Letoxx' Manschetten.„Arbeiten die Schnittstellen?"„Ich spüre zwar bereits eine Funktion.Aber ich kann noch nichts damit anfangen."„Gut.Die Pseudowatte hat deine Nervenenden neu gedockt.Gleich wissen wir mehr.Ich habe eine Auswahl von Basis-Prothesen dabei."Die Modul-Arme, ein Dutzend auf einer Palette, bestanden aus einer nickelartigen, mattierten Hülle, mit einem Gelenk, das in alle Richtungen beweglich war, und greiferartigen Fingern.Die Zahl der Finger und Greifer variierte.Einige Module waren mit Einschubfächern ausgestattet.Keines der Fächer trug einen Inhalt, doch man konnte sie mit allem Möglichen bestücken, Ortergeräten, Energiezellen, Werkzeug.„Ich möchte einige Modelle testen", äußerte Letoxx.„Geht das?"„Wir versuchen es."Der Sechs-Plan nahm einen Kunstarm aus dem Futteral, setzte die Kupplung an Letoxx' linke Schulter – und drückte mit einem Ruck.Die Arretierung koppelte.Letoxx kippte fast zur Seite, als sich links sein Gewicht erhöhte.Im Kopf deckte eine unbekannte Empfindung alles zu.Der Cocktail aus Nervenimpulsen kam vom Modul.Sein Stachelkleid stellte sich auf, er hätte um ein Bit wieder Urin gespritzt.Wie ein Arm.– nur aus Metall.Letoxx starrte auf die Prothese.Er öffnete die Finger, die Greifer gingen auf.Er klappte zu, und die Greifer schlössen sich zu einer Faust.„Zu Beginn bitte Vorsicht", mahnte der Sechs-Plan.„Kunstarme besitzen eine viel größere Kraft als biologische Arme.Es sind Fälle bekannt, dass sich Kadetten mit den eigenen Armen zerfleischt haben.Natürlich ohne Absicht."Letoxx lachte böse.„Das wird mir nicht passieren.Ich möchte weitere Modelle testen."„Gefällt dir der hier nicht?", fragte der Sechser überrascht.„Das hab ich nicht gesagt.Ich möchte nur die Wahl haben, wenn sie mir zusteht."Eine Stunde lang gingen sie Modelle durch.Hochwertige Kombinationen luden ihre Speicher durch den Entzug von Wärme aus der Umgebung.Sie waren deshalb sehr kalt; viele verfügten zusätzlich über Fotozellen und Unruh-Generatoren.Die meisten waren maschinellvierfingrig, wie biologische Trakenhände.Wechsel war bei Bedarf in Sekunden möglich; von dem Sechs-Plan mit wachsendem Überdruss vorgeführt.„Ich hab die freie Auswahl?"„Nach wie vor", bestätigte der Sechser genervt.„Diese Module kosten alle gleich viel."Letoxx legte sich auf zwei Modelle fest.Ihr Gewicht war identisch, aus Gründen der Körperbalance.Beide verfügten über leere Schubfächer, syntronische Ausstattung und – einziges Extra! – feines Montagegerät.„Warte!", befahl der Sechs-Plan.„Ich setze das erste."Letoxx hörte die Arretierung docken.Er wartete, bis er den linken Arm unter Kontrolle hatte, und setzte sich das rechte Modul selbst.Endlich ein Kybb.Keiner aus dem Fußvolk der Cranar, sondern ein Kybb-Trake.Letoxx stand damit in der Gesellschaftsordnung des Sternenozeans von Jamondi auf einem hohen Rang.Unter seinesgleichen aber, das wusste er, war er unterprivilegiert.Er schwor sich, dass es so nicht bleiben würde.„Wie fühlst du dich?", fragte der Sechser.„Auf dem Sprung!"Die Rangordnung der Kybb-Traken basierte auf drei Säulen.Unten standen die Plane – in der Mitte die Kataloge – oben die Prim-Direktoren.Ein Eins-Plan oder Eins-Katalog war immer ein Allrounder, ein Befehlshaber oder Abteilungschef.In Raumschiffen oft ein Kommandeur.Die Zahlen Zwei bis Neun standen für ganz unterschiedliche Berufsgruppen.Ein Zweier war ein Einzelkämpfer, ein Dreier gehörte zum Militär.Vierer waren Techniker, allgemein Fachleute.Fünfer gehörten zum Stand der Wissenschaftler; Sechser waren Mediker, die seltenen Siebener hießen Prothesenmacher.Die Achter waren Funker und Orter; die Neuner Seher mit speziell geschultem Trakensinn.Ganz unten standen die Zehner, die zu gar nichts zu gebrauchen waren.Die man schlagen und bepinkeln durfte.Aber alle waren dem Einser unterstellt.Es gab Eins-Plane Dritter, Zweiter und Erster Klasse.Dasselbe mit den Katalogen.Einen Prim-Direktor (theoretisch die höchste Instanz) hatte Letoxx noch nie erlebt.In der Trak-Akademie von Eta residierte einer, hieß es, natürlich auch bei Tan-Jamondi, doch niemand, den er kannte, hatte je einen zu Gesicht bekommen.Letoxx startete seine Karriere als Acht-Plan, als simpler Funker.Aber zunächst musste er die Phasen überstehen, die noch von der Lehre übrig waren.*Gerreth gab sich wie ein Trakenfahnder, im Visier Iant Letoxx und den Betrug, der ihn nicht ruhen ließ.Immer auf der falschen Spur.Dabei war alles so simpel! Letoxx hatte die Aufgaben vorher gekannt.Er hatte einen Fünf-Plan der Verwaltung mit allem Geld bestochen, über das er verfügte.Die Tage verstrichen.und nichts geschah.Didan Gerreth gab schließlich die Verfolgung auf.Doch Gerreth hatte nur die Strategie gewechselt, das wusste Letoxx.Irgendwas geschah, und es geschah hinter den Kulissen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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