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.Deshalb wollte Henry auch unter allen Umständen an den Winterrennen teilnehmen, ganz gleich, wie das Wetter war.Alec hielt Pams Song zurück.In wenigen Sekunden würde er viele Entscheidungen auf einmal treffen müssen, und zwar blitzschnell, denn das Rennen ging ja nur über 1 200 Meter.Wenn er zögerte, riskierte er zu verlieren.Vor allem mußte er Zusammenstöße vermeiden, ja, er mußte spüren, was passieren würde, bevor es passierte.»Ruhig, Mädchen, ruhig«, sagte er leise, als Pams Song in ihrer Box herumtänzelte und dabei ihr Gleichgewicht genauso wie seins in Gefahr brachte.»Ganz ruhig!«Henry meinte ja, daß Pams Song leicht zu reiten wäre, aber Alec wußte, daß das nicht stimmte.Niemand kennt ein Pferd besser als der, der auf seinem Rücken sitzt.Und kein Pferd ist immer in gleicher Stimmung, ebenso wenig wie ein Mensch.Man mußte es also in der Form reiten, in der es am Tag des Rennens war.Manchmal wollte ein Pferd einfach nicht laufen, und dann wieder ging es willig über die ganze Distanz.Pams Song hatte Klasse und Talent, aber sie brauchte eine feste Hand und viel Geduld; und wenn ihr irgend etwas nicht paßte, dann beeinflußte das ihre Leistung.»Heute mußt du für mich laufen, Mädchen«, flüsterte er der jungen Stute ins Ohr.»Tust du das, ja?«Plötzlich brach Delta Belle in der Nachbarbox durch die Gittertür und verzögerte dadurch den Start.Sie lief nur ein kurzes Stück, da hatte der Starthelfer im roten Mantel sie schon am Zaum gepackt und brachte sie zurück.Alec beobachtete jede ihrer Bewegungen.Man mußte andere Pferde möglichst genausogut beurteilen können wie das eigene.Delta Belle war ein schweres Pferd mit dunkelbraunem, fast schwarzem Fell.Man hätte die Braune eher für einen Hengst als für ein Stutfohlen gehalten, so massig war sie.Selbst in dem langsamen Trab, in dem sie jetzt zur Startmaschine zurückkehrte, zeigte sie ein fabelhafte, kraftvoll federnde Hinterhand.Das bedeutete eine enorme Antriebsfähigkeit, wenn sie wirklich lief.Ihr ganzer Körper strömte geballte Energie aus.Zwar war sie kein Pferd, das viel herzeigte, eher unauffällig mit einer breiten, etwas gebogenen und leicht vorstehenden Nase.Aber ihre Schultern waren schön weit hinten angesetzt, und ihre Glieder hatten im Gegensatz zu Pams Song, die sich noch in der Entwicklung befand, die richtige Proportion zu ihrem beträchtlichen Umfang.Dieses Pferd, der Favorit des Rennens, war durchaus imstande, den Dreijährigen im ganzen Lande zu schaffen zu machen, einschließlich den jungen Hengsten.Alec streichelte seine kleine Stute.Sie hatte aufgehört herumzutrippeln und stand jetzt ruhig, fast zu ruhig da.»Wach auf, Mädchen«, sagte er.»Schlaf mir nicht gerade jetzt ein.«Delta Belle wurde wieder in ihre Startbox geführt, und Alec betrachtete ihren Reiter, Eduardo Gomez, den er nur dem Namen nach kannte.Gomez sah aus wie viele junge Jockeys, die aus Ländern südlich der Vereinigten Staaten nach New York kamen, um an Pferderennen teilzunehmen.Er war Panamaner, gerade achtzehn geworden und sehr ehrgeizig.Als der Delta Belle in ihre Startbox zurückritt, schauten seine langen, schwarzen Haare unter seinem Schutzhelm hervor.Dann bemerkte er, daß Alec ihn beobachtete, und grinste.»Delta Belle nicht zufrieden mit dem Wetter«, sagte er.»Ich auch nicht.Aber wir gewinnen, wir werden schon laufen.«Alec lächelte zurück, erwiderte aber nichts.Er forschte in Gomez’ Gesicht nach einem Hinweis darauf, wie der Jockey beabsichtigte, das Rennen anzugehen.Aber die Miene des Panamaners war undurchdringlich, bestand nur aus dunkler Haut, hohen Backenknochen und tiefliegenden Augen, die ihn trotz seiner großartigen Rennerfolge in diesem Jahr irgendwie mitgenommen und ausgemergelt aussehen ließen.Kein Zweifel, die mageren Jahre, die hinter ihm lagen, hatten ihre Spuren hinterlassen.Plötzlich ertönte ein lauter Krach, dann großes Geschrei.Wieder hatte ein Pferd das Gitter durchbrochen.Doch war auch sofort wieder ein aufmerksamer Starthelfer zur Stelle,' der das Pferd einfing und zurückbrachte.Pams Song polterte ungeduldig mit den Hufen gegen die Wände ihrer Box.»Zu dumm«, sagte Alec, »aber wir müssen noch ein bißchen warten.Ruhig, Mädchen!« Hoffentlich hörte sie auf ihn.Diesmal war es die Nummer 4, die zur Startmaschine zurückgebracht wurde, Iron Flight.Das silbergraue Fell des Stutfohlens glänzte, es strotzte vor Gesundheit.Das junge Pferd kam von den Rennbahnen in Maryland nach New York.Dort hatte es die letzten fünf Rennen gewonnen und war heute zweiter Favorit.Das Tier war klein, aber kräftig gebaut und ging mit 57 Kilo ins Rennen, vier weniger als Delta Belle.Alec wußte, daß Iron Flight schwer zu schlagen sein würde.Im Gegensatz zu Henry war es ihm gleichgültig, daß die Nummer 4 von einem Mädchen geritten wurde
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