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.Unsere Familien und unsere Freunde sind in diesem Moment bereits verloren.Ihr wisst alle, welche Bedeutung die Meinen für mich haben, dennoch müssen wir jetzt stark sein.Trauert um eure Freunde und Familien, doch lasst euch nicht davon verzehren.Das Überleben unserer Art liegt nun ganz allein in unseren Händen.Sassyaly mag verloren sein, doch wir werden überleben, im Namen all derer, denen dies nicht vergönnt ist.«Poam hatte keinen Applaus oder Jubelschreie nach seiner Ansprache erwartet, denn es gab nichts, was man hätte bejubeln können.Dennoch hatte er das Gefühl, dass seine Worte, trotz des immensen Verlustes aller, ein wenig die Hoffnung und Entschlossenheit, in jedem Einzelnen wieder aufkeimen ließ.Nach seiner Rede trat die Kommunikationsoffizierin neben den Kommandanten, der sich dem vernichtenden Schauspiel wieder zugewandt hatte und es trauernd betrachtete.Er fragte sich: ›Wie kann etwas so Schönes, zugleich so mörderisch sein‹.»Poam«, riss die junge Offizierin ihn aus seinen Gedanken.»Wir müssen irgendetwas tun.Wir können doch unsere Familien nicht einfach sterben lassen.«Er sah sie an und wünschte sich, es gäbe etwas, dass er sagen oder tun könnte, was ihren Schmerz minderte.Doch das Reißen und Zerren in seiner Brust war zu gewaltig, als dass er tröstende Worte hätte finden können.Stattdessen strich er ihr über ihre Wange, sah sie traurigen Blickes an und sagte: »Es gibt nichts, was wir tun könnten, ohne bei einem erfolglosen Versuch unser eigenes Leben zu verlieren.Dies ist eine Macht, gegen die wir, trotz allen Fortschritts, nichts entgegenstellen können.«Kapitel 2Der unverbesserliche Lucas ScottWer würde dem kurzhaarigen, blonden Jungen, dem Lucas Scott gegenübersaß, einen derart widerspenstigen Geist zumuten.Seine strahlend blauen Augen und der Charme, den dieser zu versprühen in der Lage war, machte es unsagbar schwer, ihm etwas übelnehmen zu können.Dieser Tatsache war sich Lucas stets bewusst, doch diesmal war es anders – zum allerersten Mal sah der Junge wirklich besorgt aus.Auch wenn sich Lucas selbst nicht darüber im Klaren zu sein schien, offenbarte ihm sein Ebenbild, was er selbst nicht in der Lage war zu erkennen.Er fragte sich unzählige Male, die er an dieser Stelle saß und auf die Spiegelwand blickte, welchen pseudo-pädagogischen Zweck diese wohl erfüllen sollte.Diesmal glaubte er, es im Ansatz begriffen zu haben.Im Grunde war es eine Art Gegenüberstellung.Man wurde mit der Person konfrontiert, die eine Schandtat beging, in diesem Falle das Ebenbild und zwang den ›Unruhestifter‹, in sein eigenes Angesicht zu blicken.Vermutlich hatten sie die Hoffnung, dass man Scham oder Reue dabei verspürte.Bislang verfehlte diese Maßnahme ihren Zweck bei Lucas gänzlich – doch dieses Mal war es irgendwie anders.Er konnte es nicht ertragen, wenn sein Gegenüber ihn ansah.Was dies bedeutete, konnte oder vielmehr wollte er nicht verstehen.Die Blicke, der an ihm vorbeigehenden Mitschüler und Lehrkräfte, war Lucas inzwischen gewohnt und auch für sie war es nichts Neues, den Störenfried vor dem Büro des Direktors wartend anzutreffen.Die unterschiedlichen Reaktionen der Schüler und Lehrer waren immer faszinierend für ihn.Die einen grinsten ihn an, klopften ihm sogar oftmals lobend auf die Schulter, während die anderen ihn für seine Streiche verachteten und keines Blickes würdigten oder gar ihm geltende Beleidigungen vor sich hinmurmelten.Doch dies kümmerte ihn keineswegs.Er forderte und erhoffte sich niemals anerkennende Worte der Menschen in seinem unmittelbaren Umfeld – seine Beweggründe lagen tiefer, auch wenn er sich vielleicht über diese Tatsache, zu diesem Zeitpunkt, noch nicht im Klaren war.Sein Vater, ein bekannter Neurochirurg und gefeierter Arzt zahlte eine Menge Geld für dieses Eliteinternat.Doch nicht aus dem Grund, ihm eine gute Ausbildung und vielversprechende Zukunft zu gewährleisten, sondern einzig und alleine zu dem Zwecke, dass er ihm aus dem Weg war.Der ›große‹ Prof.Dr.Nathan Scott bemühte sich nicht um Dinge, die für ihn weder einen Nutzen hatten, noch Kapital abwarfen.Vollkommen egal, was Lucas auch anstellte, die Aufmerksamkeit seines Vaters bekam er dadurch nicht.Als seine Mutter noch gesund und am Leben war, vor dem schwarzen Freitag im Oktober vor zehn Jahren, war die Welt noch in Ordnung.Damals arbeitete sein Vater für eine kleine neurochirurgische Klinik in Calgary.Meist war er jedoch zu Hause in ihrem Blockhaus am Rande der kanadischen Großstadt und nahm sich Zeit für ihn und seine Mutter.Nachdem ein Tumor im Kopf seiner Mutter diagnostiziert wurde und feststand, dass dieser bösartig war, zogen sie nach New Angeles, in der sich die größte und erfolgreichste Klinik der Vereinigten Staaten zur Bekämpfung gegen den Krebs befand, wo Nathan schließlich einen neuen Job erhielt und sich ausschließlich dem Krankheitsbild seiner Frau widmete.Bereits in dieser Zeit begann sich sein Vater in einen besessenen Workaholic zu verwandeln und war kaum noch zu Hause.Drei Jahre sollte der Kampf andauern, den Lucas Mutter schließlich, trotz allen Fortschrittes in der Krebsforschung und der Bemühungen ihres Mannes verlor.Lucas hoffte, dass nun, nach dem Tod seiner Mutter, sein Vater sich wieder um ihn kümmern würde, da auch er schließlich einen wichtigen Menschen verloren hatte.Doch der damals Sechsjährige blieb weiterhin mit seiner Trauer und dem Gefühl, nicht nur seine Mutter, sondern zugleich auch seinen Vater verloren zu haben, allein.Der zweite Schicksalstag im Leben von Lucas war, als Consuela, die mexikanische Haushälterin ihm in ihrem gebrochenen Englisch darüber berichtete, dass er bereits am nächsten Tag in eine Internatsschule gehen würde.In dieser Zeit zerbrach etwas in dem Jungen.Zuerst dachte er, dass er die Schuld an allem tragen würde und sein Vater aus diesem Grund nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte.Doch nach einiger Zeit wandelten sich seine Gedanken und seine Wut wandte sich gegen den wahren Schuldigen – seinen Vater.Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, ihm das Leben so schwer wie möglich zu machen, ihn aus der Ferne zu drangsalieren und für das zu bestrafen, was dieser ihm angetan hatte – doch vermutlich war es auch ein Schrei nach Liebe und Aufmerksamkeit.Trotz allem Ärger, den er verursachte, bemühte sich sein Vater kein einziges Mal in eines der Internate.Er klärte stets alles aus sicherer Distanz, um ihm, seinem Jungen nicht gegenübertreten, nicht in die Augen sehen zu müssen.Die große hölzerne Tür zum Rektorat öffnete sich und Miss Mildrich, die Sekretärin warf einen Blick hinaus auf den Korridor.Argwöhnisch, ohne ein Wort zu sagen, blickte sie den Sechszehnjährigen an.Lucas wäre wahrscheinlich enttäuscht gewesen, hätte sie nicht, wie eh und je diesen erfrischend mürrischen Blick aufgesetzt und ihren streng nach hinten gebundenen Haarknoten getragen, welchen sie seit Jahren nicht anders zu drapieren schien.Man konnte diese beiden Dinge schon beinahe als ihr Markenzeichen bezeichnen.Seit er diese alte Dame zum ersten Mal zu Gesicht bekam, fragte sich der Junge, ob dies schon immer so war.Daraufhin recherchierte er in den Schularchiven nach ihr und fand unzählige Bilder, bis hin zu ihrer eigenen Schulzeit im selben Internat [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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