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.Doch keine Spur von einem Prinzen war auszumachen, weder hoch zu Ross noch zu Fuß.Auch kein Prinz auf Inlineskates.Ein Mopedfahrer rauschte eben vorbei.Selbst der hatte nichts Prinzenähnliches an sich.Sah von hier oben eher aus wie eine Qualle mit Helm.Was würde sie machen, wenn plötzlich tatsächlich da unten am Eingang des Hauses ein Prinz erschiene? Ihre kastanienbraunen Haare reichten ihr zwar bis an die Hüften, aber für Rapunzels Zopf, an dem man hochklettern konnte, fehlte doch einiges.Mindestens zehn bis zwölf Meter schätzte sie.Immerhin stand sie auf der Dachterrasse eines Hauses, das vier Stockwerke hoch war.Ein helles Lachen drang zu ihr herauf.Auf dem Gehweg an der Salzach lief eine junge Frau hinter zwei kreischenden Kindern her.Ein Mädchen und ein Junge.Beide trugen grellgelbe T-Shirts, verziert mit bunten Federn.Fabienne stimmte in das Lachen mit ein, winkte den herumtollenden Kindern zu.Aber die hatten keinen Blick für sie.Die Stadt lag im Zauberflötenfieber.Die Kleinen waren gewiss unterwegs zum nahe gelegenen Zauberflötenspielplatz im Park von Schloss Mirabell.Dort lud einer der Festspielsponsoren, eine internationale Handelskette, zum Papageno-Schminken.Zu Mittag, so hatte Fabienne gelesen, würde sich sogar noch Maximilian Glocker, der Papageno der Festspiel-Zauberflöte, zum gemeinsamen Fotoshooting einfinden.Vielleicht sollte sie sich diesen Spaß auch gönnen, überlegte sie und schaute den beiden ausgelassenen Kindern noch eine Weile nach.Dann richtete sie ihren Blick wieder nach oben, auf das Ensemble der Stadt ihr gegenüber.Seit sie vor drei Tagen hier angekommen war, saugte Fabienne Navarra das prächtige Stadtbild jeden Morgen in sich auf.Sie hatte Salzburg bisher nur von Fotos gekannt.Aber dieser Blick übertraf jede Abbildung.Jedes Mal war sie von diesem Anblick aufs Neue überrascht.Heute schien das alte Frauenkloster Nonnberg, auf der linken Seite des Festungsberges, über den Dächern zu schweben.Die weit entfernten Berge hinter dem Kloster flimmerten fast überirdisch.Die geschwungene Kuppel des barocken Klosterturmes zeigte sich durch das seitlich einfallende Sonnenlicht gläsern.Sie musste lächeln.Sie ließ ihre Augen wie bei einem Kameraschwenk über die barocke Stadtlandschaft gleiten.Bei einer großen dunklen Kuppel, die sich vom Blau des Himmels abhob, machten ihre Augen Halt.Wie hieß diese Kirche doch gleich? Der Name fiel ihr nicht ein.Aber unmittelbar dahinter, das wusste sie, lag der Festspielbezirk.Ihr Herz begann mit einem Mal schneller zu schlagen.In drei Tagen würde sie dort, im Haus für Mozart, auf der Konzertbühne stehen.Sie, Fabienne Navarra aus dem kleinen Altstätten in der Schweiz gab ihr Debüt bei den weltberühmten Salzburger Festspielen! Und das drei Tage vor ihrem 16.Geburtstag.Sie nahm die Hände vom Geländer, griff nach einer unsichtbaren Geige, spielte ein paar schnelle Läufe, hielt inne und stellte sich vor, wie nach dem Schlussakkord der Applaus aufbrandete.Schon im September folgte das Konzert in der New Yorker Carnegie Hall, das auch die Todorova-Stiftung eingefädelt hatte.Und zu Weihnachten dann auch noch der Auftritt in London.Das Gespräch, das sie vor einem Monat in einem Münchener Caféhaus geführt hatte, fiel ihr ein.Wenn das Projekt mit der Fernseh-Serie auch noch klappte, dann würde sie bald nicht mehr auf die Stiftung angewiesen sein.Dann würde sie ihre eigenen Pläne verwirklichen können.Sie lachte auf und warf noch einen schnellen Blick auf die Straße unter ihr.Immer noch kein Prinz.Auch wenn die Vorstellung wunderbar war, und sie halt nun einmal eine romantische Natur hatte, so brauchte sie in Wahrheit keinen blondgelockten Reiter hoch zu Ross.Sie schaffte es auch so.Ihre langen braunen Haare flogen wie ein Schleier, als sie sich entschlossen umdrehte und ans Ende der Terrasse lief.In schnellen Trippelschritten eilte sie die steile Treppe nach unten in die kleine Wohnung.Dort griff sie nach der Geige, die auf dem Klavier lag.Das war nicht mehr ein Instrument aus zweifellos guter chinesischer Werkstatt um 3.000 Euro.Das war eine Geige von Guadagnini, dessen Vater bei Antonio Stradivari gelernt hatte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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