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.Sagt er.Ideen, das weißt du, sind das Einzige, woran es mir nie gefehlt hat.Kurzum, wir eröffnen ein Antiquitätengeschäft.Hochwertiges Zeug, nicht der übliche intische Klimbim.Klar, man muss ein Auge dafür haben, und daran hat es mir, in aller Bescheidenheit, nie gefehlt.Du musst natürlich die Leute kennen, die dir die richtigen Sachen besorgen, üble Typen … es handelt sich fast ausschließlich um geklaute Sachen, und die Leute, die sie klauen, kenne ich aufgrund meiner Geschäfte bestens … du weißt doch, meine Geschäfte, oder?« Lachend reichte er ihm den Joint zurück, den Riccardo jetzt ausschlug, weil er schon spürte, wie ihm das Zeug zu Kopfe stieg.»Was? Du rauchst nicht mehr?«, fragte ihn der andere besorgt.»Giacè, ich rauche schon seit zwanzig Jahren nicht mehr.«»Soso«, sagte der Angesprochene und schob leicht verwundert das Kinn vor.»Na ja«, entschuldigte er sich, »nachher habe ich vielleicht noch Koks, aber im Moment habe ich Lust auf mein Gras … Gra-as aus ei-ge-nem An-bau«, trällerte er wie ein Schwachsinniger, bevor er einen weiteren Zug nahm.»Ich hab einfach Lust auf den Geschmack von damals«, setzte er hinzu, »du verstehst schon, Riccà … Also, wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, also, der Laden in Bangalore.Sicher, man hat sich erst mal einen Namen machen müssen, aber den haben wir uns gemacht, das schwör ich dir.Unser Kundenkreis bestand zunehmend aus wahren Kennern, zumal die Stadt zuletzt von steinreichen Amis geradezu überschwemmt wurde.Man hätte bloß noch ein bisschen Geduld gebraucht, doch da brennt im schönsten Augenblick dieses Arschloch von meinem Geschäftspartner mit dem Geld aus der Kasse durch und hinterlässt mir nichts als Schulden … ein ganzes Meer von Schulden, und frage nicht, bei welcher Art von Schurken! Der übelste von ihnen hatte mir schon einen Besuch abgestattet, ein Malaysier, sauer wie eine Zitrone, narbenübersäte Visage und spitz zugefeilte Bronzezähne.Mit denen hat er mich angefletscht und mir mitgeteilt, dass er, sollte ich ihn nicht innerhalb einer Woche auszahlen, meine Leber verspeisen würde.Und das war bloß einer von vielen! Riccà, ich hatte nicht mal so viel, dass ich mir ein Ticket hätte kaufen und abhauen können, was mir damals die einzige Lösung zu sein schien.So sitze ich also wehrlos hinter meinem Schreibtisch, ohne einen Schimmer, was ich tun soll, als plötzlich die Geisterabwehrglöckchen bimmeln und die Tür aufgeht.In panischer Angst vor irgendeinem Meuchelmörder, der mich abstechen will, drehe ich mich in Richtung Eingang, und wen sehe ich da als heiligen Retter erscheinen? … Graziantonio! Jawohl, Graziantonio Dell’Arco höchstpersönlich, ausgerechnet den! Du erinnerst sich doch noch an ihn, oder?«Ja, wie könnte man einen wie Graziantonio Dell’Arco wohl je vergessen?Ich habe ihn gut gekanntJedes Provinzstädtchen, das etwas auf sich hält, hat wenigstens einen, der aus ihm geflüchtet ist und der, wenn er im Fernsehen auftritt, alle diejenigen, die in diesem Nest geblieben sind, mit einer Mischung aus Stolz und Spott zu ihren Kindern sagen lässt: Schau, der da ist von hier! Du bist stolz, weil dieser Typ, der sich zwischen berühmten Managern, gefürchteten Machtmenschen, Schauspielerinnen, bildschönen Models, charismatischen Künstlern und Intellektuellen so sichtlich wohlfühlt, als hätte er sich in seinem Leben nie in einem anderen Milieu bewegt, ein Bekannter von dir ist, und selbst wenn du höchstens einmal ein paar Worte mit ihm gewechselt hast, erzählst du deinen Sprösslingen, dass ihr dicke Freunde wart, ja, dass er es war, der an deinen Lippen hing, und dass er deswegen der geworden ist, der er heute ist.Wobei er als Junge, ehrlich gesagt – und hier kommt nun der Spott ins Spiel –, ein richtiger Blödmann war, einer, von dem du dir nie hättest vorstellen können, dass er dorthin gelangen würde, wo er heute ist, und dass du nicht der Einzige warst, der so dachte, denn alle haben sich über ihn lustig gemacht, und die Mädels haben ihn regelrecht verachtet – dieselben, die sich jetzt deinen Kindern gegenüber damit brüsten, dass er ihnen einmal den Hof gemacht hat, während sie, seine Ex-Freundinnen – und wenn sie das sagen, schauen sie ihre Göttergatten mit einer Miene irgendwo zwischen Stolz und Bedauern an –, den Papà vorgezogen haben, den die Kinder nun wiederum beobachten, ihren Papà in seinem üblichen abgetragenen, ausgeleierten Pulli über dem sich vorwölbenden Bauch, wie er da mit seinen schäbigen Pantoffeln vor dem Fernseher hockt, wo soeben in seiner ganzen blendenden Topform der verschmähte Verehrer erschienen ist, umgeben von Berühmtheiten aller Art, und wenn sie ausreichend zynisch sind – und in der Regel sind Kinder das –, denken sie: Du dumme Kuh!, und malen sich offensichtlich aus, wie ihr Leben hätte aussehen können, wenn ihre Erzeugerinnen statt diesen furzenden Fettsack, den sie tatsächlich geheiratet haben, den Typen gewählt hätten, der in dem Provinzstädtchen gestartet war und dann eine Bilderbuchlandung hingelegt hat.Und dieser Typ war im Fall der Kleinstadt Potenza eben Graziantonio Dell’Arco, den genau aus diesem Grund auch Riccardo nicht vergessen hatte
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