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.Als ihr Vater das Herrenhaus bezogen hatte, war ein sehr tüchtiges Ehepaar dagewesen, das den Haushalt versorgt hatte, außerdem gab es ein Kindermädchen für Minella, einen Kammerdiener für ihren Vater und einen Laufburschen.Zuerst hatte dieser gehen müssen, dann der Kammerdiener, dann waren die Haushälterin und ihr Mann zu alt geworden und hatten sich zur Ruhe gesetzt, und schließlich war nur noch Minellas alte Kinderschwester übrig gewesen.Sie hatte schon ihre Mutter großgezogen und gehörte zum lebenden Inventar des Hauses.Im Alter von neunundsiebzig Jahren war sie kurz vor ihrer Mutter gestorben.Minella war der festen Überzeugung, daß ihre Mutter niemals so krank geworden wäre, wenn Nanny noch gelebt hätte, denn sie hätte dafür gesorgt, daß es immer warm im Haus war.Die beiden Frauen, die nur stundenweise aushalfen, hatten das nicht fertiggebracht.Sie hatten zwar immer für Sauberkeit gesorgt, waren aber ständig in Eile gewesen, weil sie zu ihren Familien zurück wollten.Jetzt gab es überhaupt keine Hilfe mehr.Nach dem Tode ihres Vaters hatte Minella den Staub, der sich überall in den unbenutzten Zimmern ansammelte, bewußt übersehen.Sie hielt es für überflüssig, dafür Geld zu verschwenden, und kam sehr gut allein zurecht.Ein Stück Löschpapier kam in der Schublade zum Vorschein, auf dem ihr Vater einige Summen zusammengerechnet hatte.Sie knüllte es zusammen und warf es in den Papierkorb.Andere Papiere schichtete sie ordentlich auf, um sie irgendwann in einen Karton zu legen.Die Silberknöpfe mit dem Familienwappen bewahrte sie als Andenken auf und als Notgroschen, falls sie keine Arbeit fand und dringend Geld brauchte.Nach der Schublade nahm sie sich die Seitenfächer vor.Sie waren bis obenhin mit Briefen gefüllt.Ihr Vater hatte nie geantwortet, jedoch immer alles aufbewahrt, um eines Tages all seine Briefschulden zu erledigen.Es war nie dazu gekommen.Die Schreiben älteren Datums zerriß sie ungelesen, andere enthielten Einladungen zu irgendwelchen Festlichkeiten und hatten alle den gleichen Wortlaut, wie etwa:„Lieber Roy,Wir erwarten Dich auf unserem Jagdfest.Du weißt, daß Du der einzige bist, der für Stimmung sorgen kann, und der die Gesellschaft von St.Pancras sicher hergeleiten wird …“Auch diese und ähnlich lautenden Einladungen landeten im Papierkorb.Aus allen ging deutlich hervor, daß ihr Vater als amüsanter Gesellschafter begehrt gewesen war.Eine Dame drückte das so aus:„Das Ganze wird ein Reinfall, wenn Du nicht teilnimmst und uns zum Lachen bringst, und mich persönlich würdest Du überglücklich machen …“Hastig zerriß Minella das Schreiben.Wenn so etwas in falsche Hände gelangte* würde es zweifellos zu Mißdeutungen Anlaß geben.Um selbst nicht in Versuchung zu geraten, falsche Schlüsse zu ziehen, zerriß sie alle weiteren Briefe ungelesen.Bei einem fiel ihr zufällig ein Name ins Auge: Connie.Sie sah sich den Brief genauer an und erkannte die Handschrift wieder.Sie gehörte Constance Langford, der Tochter des Pfarrers im Nachbarort.Er war ein kluger, gebildeter Mann, der niemals eine Stelle als Landpfarrer hätte annehmen dürfen, sondern als Dozent an eine Universität gehörte.Ihre Mutter hatte ihn überredet, Minella in all den Dingen zu unterweisen, die das Wissen der pensionierten Erzieherin im Dorf überstiegen.Eine Viertelstunde lang hatte Minella querfeldein reiten müssen, um zur Pfarrei Little Welham zu gelangen, wo Reverend Adolphus Langford sie hart arbeiten ließ.Vierzehn Jahre war sie alt gewesen, als sie den Unterricht bei ihm angetreten hatte, gemeinsam mit der drei Jahre älteren Tochter des Pfarrers, Constance.Es machte viel mehr Spaß, mit einem anderen Mädchen zusammen zu lernen, und Minella war stolz darauf gewesen, daß sie schneller begriff und intelligenter war als Constance.Sobald sie einmal im Arbeitszimmer des Pfarrers allein waren, machte Constance kein Hehl daraus, daß sie die ganze Büffelei langweilig fand.„Du solltest dich glücklich schätzen, einen so klugen Vater zu haben“, hatte Minella die Freundin ermahnt
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