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.Jeden fünften Tag betete man in der Moschee, das Angesicht gegen Granada gekehrt; man flehte zu Allah, seinen Erwählten dieses Land der Freuden wieder zurückzugeben.Vergebens bot das Land der Lotofagen den Verbannten seine Quellen, seine Haine, seine herrliche Sonne; fern von den rothen Thürmen gab es für sie weder liebliche Früchte, noch eine klare Quelle, weder frisches Grün der Bäume, noch eine des Anschauens würdige Sonne mehr.Zeigte man einem dieser Flüchtlinge die Ebenen von Bagrada, so schüttelte er traurig sein Haupt und seufzte: Granada!Von all diesen Mauren waren es hauptsächlich die Abenceragen, welche der schönen spanischen Heimat das treueste und zärtlichste Andenken bewahrten.Den Tod im Herzen, hatten sie den Schauplatz ihres ehemaligen Ruhms und die Gestade verlassen, die so oft von ihrem Feldgeschrei Liebe und Ehre wiederhallten.Da sie nun in der Wüste keinen Speer mehr schwingen, noch unter einer Kolonie von Ackerbauern ihr Haupt mehr mit einem glänzenden Helm schmücken konnten, widmeten sie sich dem Studium der Arzneiwissenschaft, einer Beschäftigung, die von den Arabern nicht minder hoch geschätzt zu werden pflegte, wie das edle Waffenhandwerk.So gab sich dieser Stamm von Kriegern, der ehemals selbst Wunden schlug, jetzt mit der Heilung derselben ab; und damit hatten sie zugleich etwas von ihrem früheren Geist zurückbehalten; denn die Ritter verbanden gar oft selbst die Wunden, die sie dem Feind im Kampfe geschlagen.Das ärmliche Wohnhaus dieses Geschlechtes, das vormals in Palästen gewohnt, stand nicht unter denen der übrigen Verbannten am Fuß des Berges Mamalifa, sondern erhob sich gerade unter den Trümmern Karthagos, am Strand des Meeres, an derselben Stelle, wo auf der Asche der heilige Ludwig verschied, und wo man heutzutage noch eine mahomedanische Einsiedelei erblickt.An den Wänden dieses Wohnhauses hingen Schilde von Löwenfell, auf deren blauem Felde man als Sinnbild zwei Wilde erblickte, die eine Stadt mit Keulen zerstörten, und rings darumher las man die Worte: Das ist geringe Mühe.– Letzteres war nämlich das Wappen und die Devise der Abenceragen.Lanzen, geschmückt mit weiß und blauen Fähnchen, Alburnos und Mäntel von geschlitztem Seidenstoff hingen neben den Schilden und glänzten zwischen den Schwertern und Dolchen.Auch sah man mehrere Panzerhandschuhe, reich mit Edelsteinen besetzte Roßzäume, silberne Steigbügel, lange Schwerter, deren Scheiden von den Händen der Prinzessinnen gestickt waren, und goldene Sporen, welche die Isolden, die Genievren und Orianen einst mit eigenen Händen den tapfern Rittern angeschnallt hatten.Auf den Tischen, gerade unter den Trophäen des Kriegsruhms, lagen die Trophäen des Friedens.Es waren Pflanzen, auf dem Gipfel des Atlas und in der Wüste Sahara gepflückt; ja, einige derselben waren sogar noch von den Ebenen Granadas mitgebracht worden.Die einen dienten zur Linderung der Schmerzen des Leibes, die andern erstreckten ihre Macht sogar auf die Leiden der Seele.Die Abenceragen schätzten am höchsten die, welche nach ihrem Dafürhalten die Kraft besaßen, den eiteln Schmerz der Seele zu stillen, trügerische Täuschungen und die beständig neuauflebenden Hoffnungen auf bessere Tage, die doch nie mehr kamen, verschwinden zu machen.Zum Unglück brachten jedoch solche Pflanzen oft gerade die entgegengesetzten Wirkungen hervor, und mehr als einmal war der Duft einer Heimatblume nur Gift für die edeln Verbannten.Vier und zwanzig Jahre waren seit der Wiedereroberung Granadas durch die Spanier verflossen.In diesem kurzen Zeitraum waren nicht weniger als vierzehn Abenceragen dem Einfluß des neuen Klimas, den Unbequemlichkeiten des Wanderlebens und besonders dem tiefen Schmerze, der die Kräfte des Menschen still untergräbt, erlegen und in ein frühes Grab gesunken.Die Hoffnungen des erlauchten Stammes waren jetzt nur noch an einen einzigen und letzten Sprößling geknüpft.Abdel-Hamet trug den Namen jenes Abenceragen, den die Zegris beschuldigten, die Sultanin Alfaima verführt zu haben.In seinem Wesen schienen die glänzendsten Tugenden seiner Vorfahren, schienen Schönheit, Tapferkeit, Galanterie und Edelmuth verschmolzen zu sein mit jenem Zauber und jenem leisen Anflug von Schmerz und Trauer, welchen das Unglück verleiht, wenn es mit Muth und Edelsinn ertragen wird.Er war erst zwei und zwanzig Jahre alt, als er seinen Vater verlor; da beschloß er, um dem Drang seines Herzens zu genügen, eine Pilgerfahrt nach dem Land seiner Vorfahren anzutreten, und einen Plan zu vollführen, den er seiner Mutter auf das Sorgfältigste verheimlichte.Er schiffte sich auf der Rhede von Tunis ein, und ein günstiger Wind brachte ihn bald nach Karthagena.Dort stieg er ans Land und machte sich sogleich auf den Weg nach Granada, indem er sich für einen arabischen Arzt ausgab, der gekommen war, um in den Felsen der Sierra-Nevada heilsame Kräuter zu suchen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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