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.Vielleicht zapfe ich dieMedien derOberirdischen an und streue ein paar Gerüchte.Mir gefällt die Idee von einer natürlichen unterirdischen Gasblase.Ist ja sogar fast die Wahrheit.« Fast die Wahrheit.Holly dachte wieder an die Mail von Artemis.Wie oft hatte der irische Junge Leute manipuliert, indem er ihnen fast die Wahrheit gesagt hatte.Dann schalt sie sich im Stillen.Natürlich nicht.Selbst Artemis Fowl würde bei so einer ernsten Sache nicht lügen.Schließlich hatte jeder seine Grenzen.Oder?Kapitel 3Spuren von MagieA rtemissenior versammelte seine Truppen imKonferenzraum von Fowl Manor, der ursprünglich ein Bankettsaal gewesen war.Bis vor kurzem waren die hohen gotischen Bögen von einer nachträglich eingezogenen Decke verborgen gewesen, doch Angeline Fowl hatte die Decke entfernen und den Saal in seiner ganzen, doppelt so hohen Pracht restaurieren lassen.Artemis, sein Vater und Butler saßen auf schwarzledernen Marcel-Breuer Stühlen an einem großen Glastisch, an dem Platz für insgesamt zwölf Leute war.Es ist noch gar nicht lange her, da saßen Schmuggler an diesem Tisch, dachte Artemis.Ganz zu schweigen von den Verbrecherkönigen, Hackern, Geldschiebern, Betrügern, Schwarzmarkthändlern und Fassadenkletterern.Das alte Familiengeschäft.Artemis senior klappte seinen Laptop zu.Er war blass und sichtlich erschöpft, aber in seinen Augen funkelte wieder die alte Entschlossenheit.»Der Plan ist ganz einfach.Wir müssen nicht nur eine zweite Meinung einholen, sondern so viele Meinungen wie nur möglich.Butler wird den Jet nehmen und nach China fliegen.Für die offiziellen Kanäle haben wir keine Zeit, vielleicht könnten Sie also eine Gegend finden, wo die Einreiseformalitäten etwas lockerer gehandhabt werden.«Butler nickte.»Da weiß ich genau den richtigen Ort.Wenn alles gutgeht, bin ich in zwei Tagen wieder hier.« Artemis senior war zufrieden.»Gut.Der Jet ist vollgetankt und startklar.Ich habe bereits eine komplette Crew und einen zweiten Piloten organisiert.« »Ich muss nur ein paar Sachen einpacken, dann kann ichsofort starten.« Artemis konnte sich denken, was für»Sachen« Butler einpacken würde, vor allem, wenn dieLandebahn unbewacht war.»Und was hast du vor, Vater?«, fragte er.»Ich fliege nach England«, sagte Artemis senior.»Ich nehme den Hubschrauber bis zum London City Airport und von dort aus eine Limousine zur Harley Street.Dort gibt es mehrere Spezialisten, die ich zu Rate ziehen will, und es ist sehr viel einfacher und schneller, wenn ich zu ihnen gehe, als wenn ich sie alle hierher hole.Wenn auch nur einer von ihnen die leiseste Idee hat, wie deiner Mutter zu helfen ist, zahle ich ihm, was immer er verlangt, und bringe ihn hierher.« Artemis nickte.Kluge Taktik.Aber etwas anderes hätte er auch nicht erwartet bei einem Mann, der über zwei Jahrzehnte erfolgreich ein Verbrecherimperium geleitet hatte und nun seit einigen Jahren an der Spitze eines humanitären Konzerns stand.Alles, was Artemis senior heute unternahm, war ethisch motiviert, angefangen von seiner Fair-Trade- Bekleidungsfirma bis hin zu seinem Anteil an Earthpower, einem Konsortium gleichgesinnter Geschäftspartner, die in ökologisch verträgliche Projekte investierten, beispielsweise Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien, die Nutzung geothermaler Energien und die Weiterentwicklungder Solartechnik.Er hatte sogar die Fowl'schen Autos, den Jet und den Hubschrauber mit neuartigen Emissionsfiltern ausgerüstet, um den CO2-Ausstoß der Familie zu verringern.»Ichbleibe hier«, verkündete Artemis, ohne dieentsprechende Aufforderung abzuwarten.»Ich kann eure Aktivitäten koordinieren, eine Webcam installieren, damit die Spezialisten aus der Harley Street zumindest einen Blick auf Mutter werfen können,Dr.Schalke und Miss Book im Auge behalten und außerdem meine eigene Internetsuche nach möglichen Heilmethoden durchführen.« Ein Lächeln zuckte um die Mundwinkel von Artemis senior.»Sehr gut, mein Sohn.An die Webcam hatte ich gar nicht gedacht.« Butler wollte sich so schnell wie möglich auf den Weg machen, aber eines musste er zuvor doch noch loswerden.»Mir ist nicht ganz wohl dabei, Artemis allein hier zu lassen.Er ist zwar ein Genie, aber auch ein Unruhestifter und ein Magnet für jede Art von Ärger.« Butler zwinkerte Artemis zu.»Nehmen Sie es mir nicht übel, junger Herr, Sie würden es schaffen, aus einem Sonntagspicknick einen internationalen Zwischenfall zu machen.« Artemis nahm den Vorwurf gelassen hin.»Schon in Ordnung.«»Der Gedanke ist mir auch schon gekommen«, sagteArtemis senior und kratzte sich am Kinn.»Doch uns bleibt nichts anderes übrig.Das Kindermädchen hat sich bereit erklärt, die Zwillinge für ein paar Tage in ihr Cottage in Howth mitzunehmen, aber Arty wird hiergebraucht, und so wird er allein zurechtkommen müssen.« »Was überhaupt kein Problem ist«, sagte Artemis.»Habt doch bitte ein wenig Vertrauen.«Artemis senior beugte sich über den Tisch und legte seineHand auf die seines Sohnes.»Gegenseitiges Vertrauen ist das Einzige, was uns jetzt noch bleibt.Und der Glaube daran, dass es möglich ist, deine Mutter zu retten.Glaubst du daran?« Artemis bemerkte, wie eines der oberen Fenster langsam aufschwang.Ein Blatt wehte herein, von einem Luftwirbel getragen, dannschloss sich das Fenster wieder.»Ja, ich glaube daran, Vater.Mit jeder Minute mehr.« Holly ließ sich erst blicken, nachdem der umgerüstete Sikorsky S-76C von Artemis senior vom Heliport auf dem Dach des Herrenhauses gestartet war.Artemis war gerade dabei, eine Webcam am Fußende des Bettes seiner Mutter anzubringen, als die Elfe in den sichtbaren Bereich vibrierte, eine Hand auf seiner Schulter.»Artemis, es tut mir so leid«, sagte sie leise.»Danke, dass du gekommen bist, Holly«, sagte Artemis.»Das ging ja schnell.«»Ich war gerade in Finnland im Einsatz, wegen einesKrakenalarms.«»Ah ja, Tennysons Ungetüm«, sagte Artemis und schloss die Augen, um sich die ersten Zeilen des berühmten Gedichts in Erinnerung zu rufen.»Unter dem Donner hoher Meeresflut, Zuunterst tief in bodenloser Tiefe, In uralt traumlos ungebrochener Ruh Schläft, schläft der Krake.«»Tja, er schläft eben nicht mehr.Sieh dir nachher mal dieNachrichten an
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