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.Die Siedler von VulgataSie sind terranische Kolonisten – und erhalten Besuch von der Terminalen Kolonnevon Titus MüllerAuf der Erde und den Planeten schreibt man das Jahr 1344 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – dies entspricht dem Jahr 4931 alter Zeitrechnung.13 Jahre sind vergangen, seit eine Veränderung der kosmischen Konstanten die Galaxis erschütterte.Mittlerweile hat sich die Lage normalisiert: Der interstellare Handel funktioniert wieder, die Technik macht große Fortschritte.Da erreicht die Terminale Kolonne TRAITOR die Milchstraße.Diese gigantische Raumflotte gehört zu den Chaosmächten, die mit der Galaxis ihre eigenen Pläne verfolgen.So genannte Kolonnen-Forts entstehen überall, um die zivilisierten Welten unter die Knute TRAITORS zu zwingen.Eines dieser Forts – TRAICOON 0098 – wird im Solsystem zerstört, doch sein Kommandant kann fliehen.Währenddessen macht die Terminale Kolonne in anderen Sektionen der Milchstraße von sich reden.Sogar der unbekannte Planet Vanderbeyten ist von ihren Auswirkungen betroffen.In diesem Fall trifft es DIE SIEDLER VON VULGATA.Die Hauptpersonen des Romans:Arrick Aargrefe - Der junge Vanderbeyten Bewohner erkennt die Geheimnisse eines uralten Buches.Kantur Gotha - Der Patriarch von Vulgata versucht die Regeln seiner Gemeinschaft einzuhalten.Murielie Gotha - Die Tochter des Patriarchen muss sich irgendwann für eine Seite entscheiden.Velved Karwal - Der Anführer der Galchinen sieht nur eine Hoffnung für sein Volk.Aschuk - Der Krieger verfolgt eigene Pläne.1.Arrick stieß die Wiege an.Sie schaukelte seinen Sohn.„Du bist das erste uneheliche Kind auf Vulgata seit neunhundert Jahren.Stark musst du werden, hörst du?"Der Kleine staunte ihn an.Im Licht der Phosphorsteine glitzerten Tränen in den großen Augen.„Nicht schauen! Schlafen sollst du."Arrick reckte seine Hand in die Wiege und strich über die weiche Haut in Sabos Gesicht.„Ich wecke dein Vögelchen, und du bekommst noch mal ein Nachtlied, einverstanden?" Er hob das Tuch vom Vogelkäfig.Der Schakrakei zog müde die weißen Hautlappen von den Augen.Er streckte die Flügel aus, dass sich die Federn weit spreizten.„Ein Nachtlied!", befahl Arrick.Der Schakrakei starrte ihn böse an.Dann begann er zu singen: Obleibe, Herr Der Abend bricht herein Bald ist es Nacht Olass mich nicht allein.Arrick spähte zur Wiege hin.Sabos Augenlider flatterten.Der Kleine kämpfte gegen die Müdigkeit an, aber er würde verlieren und würde spätestens bei der dritten Strophe eingeschlafen sein.Dass seine Mutter fehlte, hatte er offenbar nicht bemerkt.Und er, Arrick? Zwei Stunden mochten es noch sein bis Sonnenaufgang.An den Streit durfte er nicht denken.Auch nicht an die Ernte, die sie morgen einholen mussten, bevor die ersten Regenstürme das Korn nässten, so dass es auf den Halmen zu faulen begann.Wenn er anfing, sich Sorgen zu machen, würde er in dieser Nacht kein Auge mehr zutun.Er setzte sich an den Tisch und öffnete das gestohlene Buch.Mit den Fingern fuhr er über die glatten Folien.Gestochen scharf stand die Schrift darauf, unverrückbar, tadellos.Er liebte den Geruch des Buchs; nichts in Vulgata roch so.Es mussten die Folien sein, die diesen Duft verströmten wie Blüten und Wasser.Arrick blätterte.Wo hatte er am Vorabend aufgehört? Hesekiel 10 war es gewesen.Er las.Und ich sah, und siehe, vier Räder standen bei den Cherubim, bei jedem Cherub ein Rad, und die Räder sahen aus wie ein Türkis, und alle vier sahen eins wie das andere aus; es war, als wäre ein Rad im andern.Wenn sie gehen sollten, so konnten sie nach allen ihren vier Seiten gehen; sie brauchten sich im Gehen nichtumzuwenden; sondern wohin das erste ging, da gingen die andern nach, ohne sich im Gehen umzuwenden.Und ihr ganzer Leib, Rücken, Hände und Flügel und die Räder waren voller Augen um und um bei allen vieren.Cherubim.Was waren das für Wesen? Über und über mit Augen besetzt, und Flügel hatten sie und seltsame Räder, die mit ihnen rollten.Kantur Gotha, der Patriarch, behauptete, es gäbe kein anderes intelligentes Leben außer ihnen und Gott, nur sie, die Menschen, und ihn, den Schöpfer.Aber wer sagte, dass sich der Schöpfer auf Menschen beschränkt hatte?Der Schakrakei verstand seine Befehle, dumm war er also nicht.Und auch ihn hatte doch Gott geschaffen.Was war mit den Dämonen, von denen er im gestohlenen Buch gelesen hatte? Waren das nicht intelligente Lebewesen, wenn auch böser Natur? Was war mit den Cherubim?Arrick las noch einmal: Und ich sah, und siehe, vier Räder standen bei den Cherubim, bei jedem Cherub ein Rad, und die Räder.Donner grollte.Es klang, als risse der Himmel mitten entzwei.Ein Sturmwind schüttelte die Hütte.Der Schakrakei verstummte.Blitzschnell klappte Arrick das Buch zu.Wohnten dieser Schrift womöglich Kräfte inne, die er durch sein Lesen heraufbeschwor? Hatte man das Heilige Buch deshalb versteckt und neunhundert Jahre unter Bewachung gehalten?Arrick schlich aus der Hütte.Am Sternenhimmel stand keine Wolke.Alles war ruhig: die Kirche, die Hütten der Geächteten, unten am Fluss die Siedlung.Nur das Mühlrad knarrte und schaufelte Wasser.Aber er hatte doch Donnern gehört! Arrick sah hinauf zum Lichterteppich, suchte die Sternbilder.War Unordnung in den Himmel gekommen?Ruben, Issachar, Sebulon, sie waren noch an ihrem Platz.Dort hinten über den Bäumen Naftali, dann Benjamin mit dem hell glänzenden Davidsstern.Das Glitzern der Sterne beruhigte ihn.Immer waren sie da
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