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.»Wo bist du geboren?«, fragte ich ihn.»Inmitten des großen Nirgendwo«, antwortete er.»In einer Wüstenstadt, deren Wohl und Wehe von Nahrungsmittellieferungen über Containerstraßen abhängig war.Man schürfte Erz dort, dessen minimaler Gehalt an hyperkristallisierter Beimengung uns ein halbwegs einträgliches Geschäft bescherte.Die Bewohner von Lipa verkauften rundgeschliffene Steine als Glücksbringer.«Ich hatte von Lipanesen gehört und mehrmals welche in Händen gehalten, ohne allzu viel mit den banalen Schmuckstücken anfangen zu können.In niederen arkonidischen Ständen symbolisierten sie den Willen zu Aufstieg und Erneuerung.»Wir haben niemals darüber geredet, warum du von Sadik verschwunden bist.«»Verschwinden musstest«, verbesserte mich Ohm.»Du scheinst eine seltsame Begabung zu besitzen, jedermann in deiner Umgebung zu reizen und dich selbst in Schwierigkeiten zu bringen.« Plötzlich flammten Bilder und Erinnerungen in mir auf, die noch frisch und keineswegs verarbeitet waren.Die Schweißöde kam mir in den Sinn, der Kampf in der Arena gegen Spinnen und Raubkatzen und unsere kurze Zusammenarbeit mit Flakio Tasamur, dem ehemaligen Thakan von Lepso, mit dem Ohm Santarin ein äußerst gespanntes Verhältnis gepflegt hatte.»Ich meinte, gehört zu haben, dass es dir ab und zu ähnlich erging«, unterbrach der junge Arkonide meine Gedanken mit seiner kratzigen Stimme, ohne auf meine Frage einzugehen.Seine Augen tränten.Die Wiederkehr in seine Heimat schien ihn emotionell sehr zu berühren.»Touché«, murmelte ich.»Wie bitte?«»Verzeih mir, Ohm.Ich meinte, dass du Recht hättest.Auch ich habe es nicht immer geschafft, der Stimme der Diplomatie zu gehorchen.«Wir standen da, starrten schweigend auf den immer größer werdenden Planeten, während der Mond Kira in unser Blickfeld geriet.Seine Größe war beeindruckend.Mit 6430 Kilometern Äquatordurchmesser war er ungefähr so groß wie der Mars, während Sadik im Vergleich mit der Erde einen um 3000 Kilometer größeren Durchmesser aufwies.Ich konnte mir vorstellen, dass die beiden Körper heftig miteinander reagierten, verzichtete aber vorerst darauf, mir von der Schiffspositronik weitere Daten herunterbeten zu lassen.Was war auf Sadik zu tun?Die Unterlagen über die Tyarez beschaffen, sodass wir möglicherweise die Koordinaten von Camouflage herausfiltern können.Und das Geschlecht der da Onur rehabilitieren, fasste der Extrasinn unsere Aufgabe in zwei Sätzen zusammen.Gart da Tromin, der Patriarch seines Khasurn, herrschte absolut.Das Material, das mir zur Verfügung stand, sagte nicht viel über das Wesen des Patriarchen aus.Kaltblütig sei er und er gebe sich niemals eine Blöße.Bloß wenige Arkoniden hätten ihn während der letzten Jahre zu Gesicht bekommen; die meisten entstammten dem in vielfältige Geschäfte verwickelten Familienclan.Der älteste Sohn, Ziabad, 55 Jahre alt, dränge in die Führungsrolle.Auch Anelle, seine dritte und überaus ehrgeizige Frau, sei begierig auf eine wichtigere Rolle im wirtschaftlichen Geflecht der da Tromin …Du denkst zu kompliziert!, rügte mich der Extrasinn.Lass all diese Intrigenspiele aus deinen Überlegungen heraus.Das Ziel muss sein, die Unterlagen zu beschaffen.Das Problem der da Onur kann auch zu einem späteren Zeitpunkt gelöst werden.Möglicherweise reicht ein simpler Einbruch im Khasurn.… wenn ich denn wüsste, wo die Unterlagen versteckt gehalten wurden! Vielleicht existierten sie ja auch gar nicht mehr; aber daran wollte ich derzeit nicht einmal denken.Zumal ich begriff, welch großen Wert der arkonidische Adel auf Heraldik, Genealogie und ähnliche Dinge legte.»Ein Kommandant der Wachflotte will Sie sprechen, Patriarch«, unterbrach Zippo Gull, der terranische Pilot der REVENGE, meine Gedanken.»Legen Sie ihn mir auf den Bildschirm«, verlangte ich.Sekunden später blickte ich einem typischen Kolonialarkoniden in die Augen.Er wirkte hoch konzentriert.»Was wollen Sie auf Sadik, Patriarch?«, fragte er, ohne die üblichen Formen der Höflichkeit zu beachten.»Geschäfte machen, mein Freund«, antwortete ich.»Es geht um Lizenzrechte, die ich von Sadik erwerben möchte.Ich übermittle Ihnen gerne die Basis-Unterlagen …«»Tun Sie das, Patriarch«, unterbrach er mich schroff »Folgen Sie anschließend den Kennungen, die Ihnen soeben übermittelt werden.Machen Sie sich während der nächsten Stunden auf eine Überprüfung durch eine Lotsenmannschaft bereit.«»Ich protestiere gegen diese …«»Sie wollen Geschäfte machen – also halten Sie sich an die Bedingungen, die Sadik Ihnen diktiert.Andernfalls fordern wir Sie auf, uns nicht weiter mit Ihrer Gegenwart zu belästigen und Ihr Glück woanders zu suchen.«Die Verbindung war unterbrochen.»Jetzt weiß ich, dass ich zu Hause angekommen bin«, sagte Ohm Santarin und grinste müde.Im Grunde genommen war ich dem namenlosen Offizier der sadikschen Wachflotte nicht böse.Er hatte wach und aufmerksam gewirkt und mich mit jener typischen arkonidischen Arroganz behandelt, die im Großen Imperium gegenüber Angehörigen anderer Völker lange Zeit üblich gewesen war.Das Große Imperium ist seit dem Jahr 2115 terranischer Zeitrechnung Geschichte, flüsterte mir der Extrasinn zu.Du und ich waren nicht ganz unbeteiligt am Ende dieser Epoche.Ja.Glanz und Glorie der Arkoniden hatten in einem schmerzhaften Niedergang geendet, der von widerlicher Dekadenz begleitet gewesen war.Ich hatte dem Ganzen ein abruptes Ende gesetzt.Die Wehrhaftigkeit, mit der mir der junge Offizier von Sadik begegnete, erinnerte jedoch an andere Zeiten.An … bessere Zeiten?»Sie träumen«, konstatierte Aizela da Onur
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