[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Sie offenbarte dabei Kräfte, die er ihrer schmächtigen Statur nicht zugetraut hätte.„So ist das schon viel besser“, sagte sie, während sie unter Harrys Kopf das eingedrückte Kissen zurechtrückte.„Wir wollen doch nicht, dass der Doktor bei der Untersuchung behauptet, das niedere Klinikpersonal würde sich nicht ordentlich kümmern.“Sie besah sich das Produkt ihrer Arbeit, schien zufrieden und klatschte in die Hände.„Na also, prima! Dann wollen wir mal.“Viktor Kulac legte ihr die Hand auf die Schulter.„Er kann jetzt nicht weg“, sagte er und war gar nicht erst darum bemüht, diplomatisch zu klingen.Die Krankenschwester drehte sich nicht um.Sie lächelte weiter Harry an, griff nach der Hand auf ihrer Schulter und zog sie weg.„Bedaure.Das ist ein Krankenhaus.Hier werden Kranke behandelt, und Herr Romdahl hat jetzt einen Termin in der Radiologie.“Sie ging an den Fuß des Bettes, löste die Feststellbremsen und zog das Bett ein Stück nach vorn.„Ich denke, Sie verstehen nicht, Frau … Krankenschwester“, fauchte Kulac und schlug das Jackett zurück.Das Halfter samt Pistole kam zum Vorschein.Monica beeindruckte das offensichtlich wenig.„Du meine Güte.Was wollen Sie damit anstellen? Schießen Sie auf mich, nur weil ich meine Arbeit tue? Hören Sie, Mann, das ist ein Krankenhaus.Wir haben wenig Geld, einen vollen Terminplan, zu wenig Personal und jede Menge Stress.Für so etwas habe ich wirklich keine Zeit.“ Ihr Lächeln war verschwunden und mit einem trotzigen Schwung bugsierte sie das Krankenbett in Richtung Tür.„Wenn ihr Cowboy und Indianer spielen möchtet, sucht euch ein geeignetes Paintballareal.Im neuen Hafenviertel soll es eine große Halle geben, vielleicht ruft ihr mal da an.Seht alle ein bisschen überspannt aus.“Es kam keine Erwiderung.„Na bitte.“Drei Sekunden später fand sich Harry auf dem Flur wieder.Er schaute zurück und sah, ehe die Tür zufiel, wie Kulac, Andrej und Klaus verärgert hinter ihnen her starrten.Monica schob ihn einige Meter den Flur hinab, wartete und manövrierte das Bett dann in einen ankommenden Lastenaufzug.Niemand schien ihnen zu folgen.Als sich die Aufzugtüren schlossen, atmete sie hörbar aus.„Das wäre geschafft“, sagte sie.„Also ich sag‘ Ihnen ganz ehrlich, wenn sie nicht eine gute Freundin – vermutlich sogar die beste Freundin – meiner Mutter wäre, hätte ich ihr diesen Gefallen nie getan.Dann säßen Sie jetzt immer noch bei diesen Unsympathen.Oh Mann, die Jungs sahen ja mächtig angepisst aus.“ Sie kicherte.„Als der seinen Ballermann ans Tageslicht befördert hat, ist mir schon kurz das Herz in die Hose gerutscht.“Harry verstand nicht.„Was?“„Ach, schon gut.Ich rede nur so vor mich hin.Schlechte Angewohnheit.Wir sind gleich da.Anschnallen.“ Sie redete in einem vertrauten Plauderton, aber er wusste beim besten Willen im Augenblick nicht, ob er sie irgendwoher kannte.Harry guckte sie an.Sie hatte ihm den Rücken zugewandt und schaute auf die Schiebtüren.Diese Haare, dachte Harry und versuchte sich daran zu erinnern, wo er jemals vorher so wunderschönes Haar gesehen hatte.Ein paar Prostituierte, die er in der Vergangenheit ab und zu aufgesucht hatte, kamen ihm in den Sinn, aber soweit er sich erinnern konnte, war keine mit solchen Haaren dabei gewesen.Dennoch kamen ihm diese roten Locken merkwürdig bekannt vor.Er kam nur einfach nicht darauf, wo das gewesen war.Es musste eine sehr alte Erinnerung sein oder es mochte daran liegen, dass er von dem Schmerzmittel immer noch einigermaßen konfus war.Monica wandte sich ihm wieder zu.Harry musste ein sehr verwirrtes Gesicht gemacht haben, denn die kleine Krankenschwester lachte laut auf.„Nun schauen Sie nicht so, Harry Romdahl.Ich bin sicher, es wird sich alles klären.Schon sehr bald.“Ein leises Ping verriet, dass sie das gewünschte Stockwerk erreicht hatten.Über der sich öffnenden Tür leuchtete eine große weiße Null.Romdahl wurde über einen weiteren eintönig weißen Flur geschoben, der vollgestellt war mit diversen Werkzeugen, Gerätschaften und Baumaterialien.Abgesehen von ihnen bewegte sich kein Mensch hier.Der Gang war komplett ausgestorben.Das machte Harry stutzig.„Hier wird im Augenblick umgebaut“, erklärte Monica.„Im Moment ist Mittagspause.Die Bauarbeiter belagern vermutlich wieder die Kantine oder lungern rauchend im Innenhof herum.“„Hier befindet sich die Radiologie?“, fragte Harry und konnte es kaum glauben.„Ja, ja.Sie wird in ein paar Monaten hierher verlegt“, antwortete Monica und schob ihn unbeirrt den Gang hinunter.Am Ende des Flurs erreichten sie eine breite orangefarbene Tür.Monica zückte einen Schlüsselbund und öffnete sie.„Sagen Sie ihr, dass das hier ein einmaliger Gefallen gewesen ist.Ich riskiere meinen Job, wenn ich andauernd Leute unbefugt aus ihren Zimmern entführe.Um den anderen muss sie sich leider selbst kümmern, ist nicht meine Station, nichts zu machen.Ach übrigens, nur Ihre dicke Zehe konnten wir nicht retten, aber der Rest verheilt sehr gut.Das sagt jedenfalls Ihre Krankenakte.Sie haben also keine ernsthaften Verletzungen von Ihrer kleinen Abenteuertour auf die Sandbank erlitten.Zumindest nichts, das nicht in den nächsten Wochen vollständig verheilen wird, hatten beinahe so viel Glück wie der andere Typ.Der hat kaum einen Kratzer davongetragen.Na ja, wie auch immer.Passen Sie in Zukunft besser auf Ihre Zehen und Ihren Kopf auf.“Mit diesen Worten schob sie das Bett in den Raum, sagte noch kurz: „Tschüss, Harry Romdahl.Alles Gute für Sie.Vielleicht können wir an einem anderen Tag mal einen Kaffee zusammen trinken, wenn es besser passt.Würd‘ mich freuen“, zwinkerte ihm zu, und ließ die Tür ins Schloss fallen, ehe Harry seiner gesamten Verwirrtheit über die Situation und Monicas Aussagen in irgendeiner Weise kundtun konnte.Was ist mit der Untersuchung? Welcher andere Kerl? Was passiert hier? Und wo zum Teufel bin ich?Der Raum war stockfinster.Durch die Dunkelheit hörte er, wie ein Schlüssel ins Schloss gesteckt und mehrmals herumgedreht wurde.Monica hatte ihn eingeschlossen.Das gefiel Harry nicht und es gefiel ihm noch viel weniger, als er hörte, wie ihre Schritte durch den Flur davoneilten.Einige Zeit blieb er still sitzen und horchte, aber nichts schien zu geschehen.Das verursachte ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend.Herrje! Ist das wieder eine Falle? Bitte nicht, ich habe genug Scheiße durchgemacht für ein ganzes Leben.Nein, zwei ganze Leben!Panik stieg in ihm auf, die auch das Schmerzmittel nicht verhindern konnte.Er setzte sich im Bett auf und stierte ins Nichts.Es gab kein Fenster, keine Lichtquelle, es war einfach nur finster.Doch noch ehe Harrys Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er sich dazu hinreißen lassen konnte, um Hilfe zu schreien, gingen über ihm flackernd die Lampen an.Mehrere Neonröhren blitzten auf und tauchten alles in helles, kaltes Licht.„Na endlich“, sagte jemand.Harry zuckte erschrocken zusammen.***Viktor Kulac lehnte sich in Fensternähe gegen die Wand und schaute schon wieder auf seine Armbanduhr.Es war das fünfte Mal in den vergangenen fünf Minuten.Seine Geduld war am Ende.Er stampfte mit dem Fuß auf, schlug mehrmals gegen das geschlossene Fenster.Klong! Klong! Klong!Fünfundzwanzig Minuten! Verdammt, da stimmt was nicht.„Wie lange dauert so eine Radio-Dings-Sache?“, fragte er.Klaus zuckte nur mit den Schultern.Andrej antwortete: „Keine Ahnung.War noch nie wegen so was beim Arzt.“„Mir dauert das verdächtig zu lange“, knurrte Viktor [ Pobierz całość w formacie PDF ]

© 2009 Każdy czyn dokonany w gniewie jest skazany na klęskę - Ceske - Sjezdovky .cz. Design downloaded from free website templates