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.»Sie weiß nicht, dass Ramón ihr Stalker ist? Na, so was.Und das Apartment? Wie hat er ihr erklärt, dass sie keine Bilder haben?« Ich schiebe mir ein paar Cracker in den Mund.»Er meinte, ein Feuer sei ausgebrochen.« Mom schüttelt den Kopf.»Hm.Das würde erklären, warum sie kaum Möbel haben.«Ich frage mich, ob wir das ebenfalls sagen werden, wenn wir mit unseren Taschen am Ziel unserer Reise eintreffen.2DienstagZweite Stunde.Sport.Ich hoffe, dass in meiner neuen Schule Sport nicht zu den Pflichtfächern gehört.Ich hasse alle Arten von organisiertem Sport.Warum sind wir nicht einfach gestern Abend losgefahren? Oder heute Morgen? Die Turnhalle riecht nach Kreide, aber wenigstens nicht nach Schweiß.Das ist ein bisschen besser, wenn auch nicht viel.Ich versuche, nicht zu tief zu atmen.Heute steht Volleyball auf dem Programm.Am meisten verabscheue ich den Bagger – ich finde es einfach nicht richtig, den Ball mit den Armen zu spielen.Wenn ich ihn nicht mit den Händen berühren kann, will ich mit dem blöden Ding überhaupt nichts zu tun haben.Der Ball kommt geradewegs auf mich zu.Großartig.Dann denke ich daran, wie mein Vater Mom tritt, und diesmal schmettere ich den Ball übers Netz.Niemand rechnet mit mehr als einem kümmerlichen Schlag.Die meisten schwatzen miteinander, als sie den Ball in meine Richtung fliegen sehen, unter ihnen auch Jessica Hamilton.Er trifft sie direkt auf der Nase, und Blut läuft.»Wer war das?«»Etwa Sara?«Ich gestehe meine Schuld, während ich auf Jessica zulaufe und ihr ein zerknittertes Papiertaschentuch anbiete.»Tut mir wirklich leid, Jessica.«Sie zischt etwas.Ich weiß nicht, ob es »Schon gut« heißen soll oder »Ich hasse dich«.Hoffentlich nicht Letzteres.Ich mag es ganz und gar nicht, wenn jemand sauer auf mich ist.Wir machen fünf Minuten Pause, während Mrs.Koster Jessica und Stephanie zur Krankenschwester bringt.Jessica wegen der Nase und Jessica, weil sie beim Anblick des Bluts ohnmächtig wurde.Mir macht Blut nichts aus.Ich bin daran gewöhnt.Leider lässt uns Mrs.Koster weiterspielen, als sie schließlich zurückkehrt.Üblicherweise schlägt die gegnerische Mannschaft den Ball zu mir, weil ich ihn meistens absichtlich falsch annehme.Aber diesmal bin ich wie durchgeknallt, feuere jeden Ball zurück und erziele Punkte für unsere Mannschaft – wir gewinnen mit einem Vorsprung von sechzehn Punkten.»He, Sara, gutes Spiel!«, sagt Jamie.»Du solltest festes Mannschaftsmitglied werden.« Ich stelle mir vor, wie die nächste Sportstunde abliefe, wenn ich dann noch hier wäre.Ich als erste Wahl, und die Mannschaftskapitänin völlig durchgedreht.Und womöglich eine Neuauflage jenes Kickballspiels in der dritten Klasse, nach dem Tag, als es mir gelungen war, drei Flyballs hintereinander zu fangen.Es war eine echte Katastrophe.Ich habe alle enttäuscht, vor allem mich selbst.Kurzversion: An normalen Tagen bin ich eine Niete.Englisch haben wir im zweiten Stock, im alten Teil des Gebäudes.Dort gefällt es mir – es ist wie eine Rückkehr in alte Zeiten.Bei der Bestückung mit Whiteboards im übrigen Gebäude sparte man die sechs Räume im zweiten Stock aus.Wegen Geldmangels, könnte man meinen, aber ich bin sicher, dass es einen anderen Grund gab.Vermutlich wollte sich Mrs.Monroe nicht von ihrer schwarzen Tafel trennen.Mrs.Monroe steht auf Kreide.Der Holzboden knarrt, wenn die Schüler hereinkommen und ihre Plätze einnehmen.Mrs.Monroes schwere Absätze pochen, wenn sie durchs Klassenzimmer geht und die Fenster öffnet, um frische Luft hereinzulassen.Mrs.Monroe gibt sich gern streng.Ich hatte sie auch im letzten Jahr, und zu Halloween verkleidete sie sich sogar als Hexe, weil das, so meint sie, ihrer Persönlichkeit entspricht.Dann verteilte sie Schokolade und gab uns keine Hausaufgaben auf.Das Schreibthema steht an der Tafel.Die ersten zehn Minuten des Englischunterrichts verbringen wir immer damit, über etwas zu schreiben.Mich nervt das meistens, weil ich nicht schnell schreibe.Ich quäle mich mit jedem Wort, obwohl ich weiß, dass Vollständigkeit wichtig ist und nur Mrs.Monroe den Text liest.Heute lautet das Thema: Eine Person, die ich bewundere.Ich weiß nicht, ob es am Thema liegt oder daran, dass ich nie hierher zurückkehren werde, aber ich lasse alles aus mir heraus.Als mir die Idee kommt, fühle ich ein Prickeln in den Fingerspitzen.Ich fange sofort an, noch bevor es läutet.Vielleicht mogle ich damit, denn wir sollen nur zehn Minuten schreiben, aber diesmal will ich nicht warten.Die Person, die ich am meisten bewundere, ist mein großer Bruder Matt.Er brachte sich um, aber das ist nicht der Grund, warum ich ihn bewundere.Ich bin viel eher wütend auf ihn.Aber die anderen Fehler, die er hatte, und es waren nicht viele, habe ich ihm alle verziehen.Matt und ich waren anderthalb Jahre auseinander.Als kleine Kinder waren wir unzertrennlich.Wir spielten mit fast allem gemeinsam: mit Lego, Einkaufswagen, Hot Wheels, Knetmasse, Plastiksoldaten und Springseilen.Als wir älter wurden, waren Matt und ich so unterschiedlich, wie man nur sein kann.Ich bekam gute Noten und er schlechte (bis auf Spanisch, da war auch er gut).Wenn mein Vater mich bat, etwas zu erledigen, kümmerte ich mich sofort darum.Wenn er Matt bat, etwas zu erledigen, kümmerte er sich nur darum, wenn er nichts Besseres zu tun hatte.Ich wäre lieber zum Zahnarzt gegangen als zum Sport.Matt war verrückt nach Fußball.In einem Vergnügungspark besteht meine Vorstellung von gefährlichem Abenteuer darin, mit dem Riesenrad zu fahren.Matt war nicht zufrieden, wenn er nicht mindestens fünfzig Prozent der Zeit mit dem Kopf nach unten verbrachte.Wir waren sehr unterschiedlich, aber es war eine schöne Art von Unterschiedlichkeit, und sie hinderte uns nie daran, uns nahe zu sein.Es läutet, und ich höre für eine Sekunde mit dem Schreiben auf.Eigentlich habe ich noch gar nicht gesagt, warum ich Matt bewundere.Andererseits, Mrs.Monroe betont immer wieder, dass wir uns nicht sklavisch ans Thema halten müssen.Wichtig sei vor allem, dass der Kugelschreiber in Bewegung bleibt.Trotzdem versuche ich, das mit der Bewunderung hinzukriegen.Ich wünsche mir, ich könnte wie Matt Klavier spielen - er war ein echtes Talent.Matt liebte mich.Er umarmte mich.Er spielte mit mir.Er half mir hoch, wenn ich hinfiel, mit fünf ebenso wie mit fünfzehn.Er war mein großer Bruder.Ich bewunderte ihn.Matt war immer für alle da, die ihn brauchten.Das habe ich am meisten an ihm bewundert.Irgendwie war niemand von uns da an dem Tag, als er uns am meisten brauchte.Ich lege den Kugelschreiber hin.Ich habe die Seite nicht gefüllt, und die Zeit ist noch nicht um, aber ich habe alles gesagt, was zu sagen war.»Bei euren Projekten muss es sich um ein wichtiges Ereignis der Weltgeschichte handeln.Ihr könnt allein arbeiten oder mit einem Partner.Ich gebe euch zwei Monate Zeit.Welches Thema ihr auch wählt, wartet nicht bis zum letzten Moment!«Alle in der Geschichtsklasse stöhnen, mit Ausnahme von mir.Ich höre gar nicht richtig zu und mache mir auch keine Notizen, denn das betrifft mich alles nicht mehr.Mr.Robertson leiert seine Predigt herunter, in der es um akademische Integrität und die richtige Benennung von Quellen geht.»Ihr solltet euch alles aufschreiben«, sagt Robertson und runzelt die Stirn, womit er mich und einige andere Bummelanten meint.Es ist zwanzig vor zwölf.In fünfzehn Minuten bin ich hier raus.Für immer.Ich nehme einen Bleistift und ein Blatt Papier und kritzle ein paar Zeilen darauf, damit es so aussieht, als hätte ich aufgepasst [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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