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.Hin und wieder vernahm ich eine menschliche Stimme, aber genauso wie die meisten Funksignale bediente sie sich eines mir unbekannten Codes, und der Sinn dessen, was sie sagte, blieb mir unverständlich.Alles in allem war es der normale, alltägliche Funkverkehr, wie man ihn zu jener Zeit auf jedem Flug im Raum zu hören bekam, und das beruhigte mich.Auf den militärischen Frequenzen gab es keine plötzliche Massierung von Nachrichten, woraus man hätte schließen können, daß irgend etwas Ungewöhnliches im Gange wäre.Bogdan Bjelowski, der Major, erwies sich als ein Mensch, der mehr darstellte, als er sich den Anschein gab.Vor ein paar Jahren war er an den Unterhandlungen mit den VOR beteiligt gewesen, ein ausgezeichneter Kenner der asiatischen Länder.In einigen kritischen Spannungszeiten war sein Rat dem Präsidenten eine wertvolle Hilfe gewesen - nicht zuletzt bei jenem durch den General Smith verursachten unseligen Raumzwischenfall, der die beiden Hemisphären an den Rand des Krieges gebracht hatte.„Das war einwandfrei ein Verbrechen", sagte Major Bjelowski zu mir, ,,heute gibt es darüber ja nichts mehr zu verschweigen.Nur unser lächerlicher Ehrenkodex hinderte uns daran, den General an die VOR auszuliefern.Statt dessen schickte man ihn in die Verbannung.Sie sehen ja selbst, was daraus geworden ist.Heute sind wir diejenigen, die von ihm in die Verbannung geschickt werden."„Niemand", erwiderte ich, „hat mit einer solchen Entwicklung gerechnet." „Doch", sagte Major Bjelowski hart, „der General hat damit gerechnet."Ich sann noch über seine Worte nach, als er fortfuhr: • „Heute, so wie die Dinge stehen, haben wir nur noch eine Möglichkeit, mit ihm und seinen Brandstiftern fertig zu werden.Wir müssen uns mit den VOR verständigen." „Mit den VOR hat man sich noch nie verständigen können", sagte ich.„Es sei denn, man überzeugte sie durch militärische Überlegenheit." Major Bjelowski schüttelte den Kopf.„Es hat Augenblicke gegeben, in denen die VOR einer weltweiten Allianz durchaus positiv gegenüberstanden, und früher oder später wäre es zu dieser Einigung sicherlich auch gekommen, wenn Smith mit seiner Machtergreifung nicht alle Verhandlungen und Absprachen durchkreuzt hätte.Ich habe in den asiatischen Ländern viele vernünftige Menschen kennengelernt, Politiker und Militärs.Wußten Sie eigentlich, Cpmmander, daß selbst Tschou Fang-Wu ein Mann des Ausgleichs ist?" Major Bjelowski muß meinem Ausdruck entnommen haben, daß mir der Name nichts sagte, denn er fügte hinzu: „Tschou Fang-Wu ist einer der starken Männer im Hintergrund.Es ist nur eine Frage der Zeit, daß ihm das höchste Amt im Staate zufallen wird." „Wenn der General", sagte ich sarkastisch, „nicht-schön früher zuschlägt.Sein Haß auf die VOR ist doch geradezu krankhaft."Major Bjelowski sah mich nachdenklich an.„Meinen Sie nicht, Commander, daß dies ein Grund mehr sein könnte, weshalb die VOR für uns ein offenes Ohr haben sollten? Sicher sinnt man auch dort schon auf Mittel und Wege, den General und seine Clique aus dem Weg zu räumen, ohne sich in das Abenteuer eines globalen Krieges einzulassen.Wenn es meine Aufgabe wäre, Verbündete zu suchen, ich würde sie in den VOR suchen."Das war ein Gedanke, der mir selbst noch nicht gekommen war, aber je öfter ich mich mit dem Major darüber unterhielt, desto logischer und einleuchtender erschien er mir.„Merken Sie sich den Namen Tschou Fang-Wu, Commander!" sagte Major Bjelowski.„Man kann nie wissen, was einem noch alles bevorsteht." Mit einem Lächeln überdeckte ich meine plötzliche Beklemmung.„Ich glaube kaum", sagte ich, „daß es zwischen einem Mann in seiner Position und einem einfachen Testpiloten je Berührungspunkte geben könnte." „Ich gebe zu", räumte der Major ein, „das ist sehr unwahrscheinlich."Das war übrigens unser letztes Gespräch dieser Art, etwa zwei Stunden vor der Landung.Am 4.Mai, 04.36 Uhr Metropolis-Zeit, schaltete Cap-tain Monnier von der Selbststeuerung zurück auf Handsteuerung, und Stroganow gab ihm die erforderlich gewordene Kurskorrektur bekannt.Im wesentlichen hatte uns der Bordcomputer ohne nennenswerte Abweichung durch den Raum geführt, quer durch die unendliche Leere, die zu begreifen wohl nie ein Mensch ganz in der Lage sein wird; nun jedoch fehlte ihm der Leitstrahl als Voraussetzung für eine vollautomatische Landung.Knapp hundert Meilen über dem Landegebiet wies ich Captain Monnier an, den Anflug zu unterbrechen, aber so aufmerksam ich die Radaranzeigen auch studierte, es gelang mir nicht, etwas Verdächtiges wahrzunehmen, weder im Raum noch auf der Mondoberfläche.Trotzdem zögerte ich, den Anflug fortzusetzen - ohne recht zu wissen, was mich dazu veranlaßte.Vielleicht war es lediglich ein Gefühl.Man hatte uns Camp Luna V, ein stillgelegtes Observatorium, als Landeplatz angewiesen: stummes Denkmal einer fehlgeschlagenen Kolonisation, die das Leben von ein paar tausend Menschen gefordert hatte.Das war noch zu einer Zeit erfolgt, die ich selbst bewußt nicht miterlebt hatte, zwei oder drei Jahre nach meiner Geburt.Bis auf den heutigen Tag rätselten die Wissenschaftler am Ursprung der Seuche herum, die damals die Kolonisten innerhalb weniger Stunden hinweggerafft hatte, einer Seuche übrigens, die sonst weder auf der Erde noch auf einem anderen Planeten je aufgetreten war.An eben dieser Seuche scheiterte auch ein zweiter Versuch des Seßhaftwerdens auf dem Mond, und als Folge davon wurde der Mond gleichsam unter Quarantäne gestellt und zum Sperrgebiet erklärt, ohne daß jemand Protest dagegen einlegte.Sein Mangel an Bodenschätzen machte ihn zum uninteressantesten Himmelskörper weit und breit, und seine strategische Bedeutung war im Zeitalter der raschen Raumfahrzeuge mehr und mehr zurückgegangen.Dafür hatten die Dichter den so lange vergessenen Mond wiederentdeckt und besangen ihn in unzähligen romantischen Versen.Mein Zögern kann nicht länger gedauert haben als einige Sekunden, und wenn sich darin Unsicherheit ausdrückte, dann dürfte es an Bord außer mir selbst wohl niemand wahrgenommen haben.Ich hatte meine Stimme völlig in der Gewalt, als ich sagte: „Setzen Sie den Anflug fort, Captain, und leiten Sie die Landung ein."„Anflug fortsetzen und Landung einleiten", bestätigte Captain Monnier.„Aye, aye, Sir." Captain Monnier wandte seine Aufmerksamkeit dem Höhenmesser zu.Er war auf dem Laser-Prinzip aufgebaut und registrierte beim Landeanflug und beim Start die Höhe über Grund.Delta VII näherte sich der Mondoberfläche mit gleichbleibender Geschwindigkeit: 80000 -79000-78000-77000-76000 -75000 Ich wartete noch ab, bis Captain Monnier das Triebwerk gedrosselt hatte, dann wandte ich mich an Major Bje-lowski.„Bis jetzt deutet nichts darauf hin, daß Ihr Gesprächspartner die Absicht hat, seine Verabredung einzuhalten, Major."Major Bjelowski deutete auf die Ufa.„Wir sind eine Viertelstunde zu früh da, Commander.Es kann auch sein, daß er aufgehalten wurde.Ich habe Befehl, auf ihn zu warten - wenigstens sechs Stunden lang."Delta VII landete in einer Staubwolke, die uns für eine Weile die Sicht nahm und auch das Radar blind machte - und das, obwohl der Platz betoniert war.So jedenfalls wiesen es meine Karten aus.Der Mondstaub hatte ihn zurückerobert und das Denkmal menschlichen Ordnungssinnes unter sich begraben.Der Staub war rot, und selbst nachdem die Wolken sich verzogen hatten, haftete er weiter an den Cockpitscheiben.Captain Monnier schaltete das Triebwerk ab, ohne jedoch die Stromzufuhr zu unterbrechen.Sämtliche elektrisch versorgten Anlagen des Schiffes arbeiteten weiter.„Schiff gelandet, Sir."„Danke, Captain.Ihre Landung war von einer bemerkenswerten Präzision." Ich erhob mich aus meinem Sitz
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