[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Die Familie Westruther war so alt und groß, dass es sich ein Spross zur Lebensaufgabe gemacht hatte, die Geschichte dieses stolzen, mächtigen Geschlechts aufzuzeichnen.Montfords Lebenswerk bestand wiederum darin, Reichtum und Ansehen der Westruthers zu mehren.Jane fragte sich, wie weit er gehen würde.Er hatte keine Skrupel gehabt, sie mit Frederick zu verheiraten, obwohl jeder wusste, dass Lord Roxdale ein schwaches Herz hatte, ein Herz, das Jane nie zu gewinnen vermochte.Würde der Duke sie diesmal selbst entscheiden lassen? Jane zweifelte daran.Solange sie ihr Geld nicht an der Börse verspekulieren oder einen Skandal von epischen Ausmaßen verursachen würde, würde er seine Hand über sie halten.Dem Gesetz nach mochte sie jetzt ihre eigene Herrin sein, doch Montford besaß das Talent, Menschen wie nichts ahnende Schachfiguren über das Spielbrett zu schieben.Sie würde ihm immer einen Schritt voraus sein müssen, um seinen Winkelzügen zu entgehen.„Ah“, sagte Cecily.„Ein paar Neuankömmlinge.“Feather, der Butler, erschien an der Tür zum Musikzimmer.Ihm folgten jene Trauergäste, die ein berechtigtes Interesse hatten, das Testament zu hören.Normalerweise wäre die Bibliothek der angemessene Ort für einen solchen Anlass gewesen, doch Jane hatte sie immer als ihren Rückzugsort genutzt.Sie konnte sich noch nicht an den Gedanken gewöhnen, ihn zu verlieren.Jane nahm die Beileidsbezeugungen mit leise gemurmelten Dankesworten entgegen.Der Salon füllte sich rasch.Lieber Himmel, wie viele sind denn schon hier, stöhnte Jane im Gedanken.Über der Menschenmenge erhob sich die scharfe Stimme einer Dame, deren Hut ebenso ausladend war wie die gute Meinung, die sie von sich selbst hatte.Es war Griselda, Countess of Endicott, eine Tante von Frederick.Jane sank seufzend in ihren Sitz zurück, doch sie konnte der Aufmerksamkeit der Dame nicht entgehen.Lady Endicott kam geradewegs auf sie zugeeilt, wobei ihr massiver Busen wie ein Schiffsbug durch die Menschenmenge pflügte.Als sie näher trat, erhoben sich die drei jungen Frauen und knicksten artig.„Jane“, posaunte die Countess of Endicott.„Kannst du mir verraten, was du dir dabei gedacht hast, einen so schäbigen Sarg für den armen Frederick auszuwählen.Als die Sargträger ihn hinaus zum Leichenwagen brachten, wusste ich vor Scham gar nicht, wohin ich schauen sollte!“Die Gespräche um sie herum verstummten.Die Countess erregte große Aufmerksamkeit und Janes Wangen wurden heiß.„Der Sarg entsprach genau Fredericks Wünschen, Tante.“ Es war ein schöner Sarg gewesen, aus poliertem Mahagoni mit Messinggriffen.Was konnte es dagegen einzuwenden geben?Jane wusste mittlerweile nur zu gut, dass die Countess an jedem und allen etwas auszusetzen hatte, dennoch hätte sie sich gewünscht, Lady Endicott hätte dafür diesmal einen weniger öffentlichen Rahmen gewählt.Lady Endicotts leicht hervorquellenden braunen Augen blitzten noch ein Stückchen weiter aus den Höhlen.„Frederick hat dieses hässliche Ding ausgesucht? Was hatte er denn noch zu sagen?“ Sie winkte lässig ab.„Meine liebe Jane, die eigene Beerdigung ging Frederick ja wohl nichts mehr an.Als seine Frau wäre es deine Pflicht gewesen, seine Wünsche zu ignorieren und das zu tun, was das Beste für ihn ist.Nach all den Jahren, die ihr verheiratet wart, hatte ich erwartet, dass du wenigstens das gelernt hättest.“Jane wusste nicht, was sie darauf antworten sollte.Sie war froh, dass in diesem Augenblick ihr Nachbar Mr Trent zu ihnen trat.Er begrüßte sie und wandte sich dann mit seinem charmantesten Lächeln an die Countess.„Ah, Lady Endicott.Strahlend wie immer, wie ich sehe.Ich glaube, dass es jetzt gleich losgeht.Wollen wir?“Die Countess ergriff den dargebotenen Arm bereitwillig und blinzelte den Charmeur geschmeichelt an.Während Mr Trent die Countess fortführte, zwinkerte er Jane über die Schulter hinweg zu.Sie bedankte sich wortlos, und er nickte leise lächelnd.Der kleine Rechtsanwalt räusperte sich gewichtig.Endlich begann die Testamentsverlesung.Die vielen gewundenen juristischen Formulierungen machten ein Verstehen des Dokumentes nahezu unmöglich.Janes Aufmerksamkeit ließ umgehend nach.Natürlich würde das Testament kaum Überraschungen bereithalten.Jeder wusste, dass das Landgut und das Vermögen an Constantine Black gingen.Dann gab es zahllose kleine Vermächtnisse an Dienstboten, Abhängige und Verwandte.Frederick hatte ihnen die korrekte Summe hinterlassen, mehr nicht.Lord Roxdale war immer korrekt, aber nie sonderlich großzügig gewesen.Unwillkürlich kamen die Erinnerungen an Frederick wieder zurück, an die Zeit vor ihrer Ehe, bevor alles schiefging.Sie erinnerte sich, wie Frederick sie in den Ferien auf Harcourt besucht und ihr Süßigkeiten mitgebracht hatte.Und an die Ausfahrt mit ihm in seinem funkelnagelneuen Karriol.Er hatte ihr nur der Form halber den Hof gemacht, doch als dummes Mädchen, das sie damals war, hatte sie in diese Avancen viel mehr hineininterpretiert, als er beabsichtigt hatte.Von klein auf war sie darauf vorbereitet worden, einmal Fredericks Frau zu werden.Jane hatte so große Hoffnungen in ihre gemeinsame Zukunft gesetzt.Nun war nichts mehr davon übrig.Er war nicht mehr da.Zitternd schöpfte sie Atem.„Jane?“, flüsterte Rosamund, doch ihre Stimme schien so weit entfernt.Jane schüttelte den Kopf.Tränen brannten in ihren Augen.Sie waren heiß und drängend.Wie ärgerlich.Sie war fest entschlossen gewesen, nicht um ihn zu weinen.Warum verstörten sie diese Erinnerungen plötzlich so sehr?Doch Jane hatte ihre Gedanken und Gefühle viel zu lange unterdrückt.Regungslos hatte sie zugesehen, wie Frederick seinen letzten Atemzug tat, und ebenso distanziert hatte sie geholfen, ihn für die traditionelle Totenwache herzurichten.Sie hatte zugesehen, wie der glänzende Sarg aus dem Haus getragen und in den Leichenwagen geladen wurde.Und sie hatte dem Wagen nachgesehen, wie er davonfuhr.Glücklicherweise war es Damen nicht gestattet, auf Beerdigungen zu gehen.Sie bedauerte es nicht.Sie hatte sich in den letzten Tagen so gut es ging beschäftigt - hatte schwarze Armbinden für die Dienstboten besorgt und Binsen für die Auffahrt
[ Pobierz całość w formacie PDF ]
© 2009 Każdy czyn dokonany w gniewie jest skazany na klęskę - Ceske - Sjezdovky .cz. Design downloaded from free website templates