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.“„Treib es nicht zu bunt, mein Freund“, erwiderte der Pfleger und nahm dem Alten die Brille ab.„War mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen“, verabschiedete sich Helmuth.„Die Freude lag ganz auf meiner Seite“, gab Hirschfeld zurück, der es plötzlich nicht mehr eilig hatte, der Psychiatrie den Rücken zu kehren.Der Gedanke, dass sein Vater sich in Gesellschaft solcher Mitpatienten befand, beruhigte ihn irgendwie.„Nehmen Sie ihm den Scherz nicht übel“, wandte der blasse Pfleger sich an Hirschfeld, nachdem sie Helmuth im Fernsehraum zurückgelassen hatten.„Dazu besteht keine Veranlassung.“„Schön, dass Sie das sagen.Wir hatten auch schon andere Reaktionen.“„Das kann ich mir vorstellen.“„Aber ich sage immer: Helmuth ist der lebende Beweis dafür, dass der Grad zwischen Normalität und Wahnsinn ein schmaler ist.Und ich kann Sie beruhigen: Sie sind nicht der erste und werden nicht der letzte Besucher sein, der auf seine kleine Einlage hereinfällt.“„Ein gewisses schauspielerisches Talent kann man ihm in der Tat nicht absprechen.“Sie waren inzwischen wieder an Zimmer 5 angelangt.„Ich weiß nicht, was Helmuth Ihnen über Ihren Vater erzählt hat, falls Sie über ihn gesprochen haben.Vielleicht so viel: Er ist vor drei Tagen von der Nacht und Not auf unsere Station verlegt worden und hat sein Zimmer bisher noch nicht verlassen.Auf der Notstation mussten die Kollegen ihn nach dem Vorfall erst einmal ruhigstellen und fixieren.Wenn er wieder einen Schub bekommt, wird das sicherlich erneut erforderlich sein.Momentan ist das aber zum Glück nicht notwendig.Vielleicht können Sie Ihren Vater dazu bewegen, mit Ihnen eine Runde durch die Station zu gehen.Ich denke, das würde ihm ganz guttun.“„In Ordnung, ich werde mein Bestes geben“, antwortete Hirschfeld und drückte die Türklinke hinunter.02Fahle Sonnenstrahlen sickerten durch einen Spalt zwischen den Holzbrettern.Mühsam öffnete sie die Augen und nahm undeutlich den Wechsel von Licht und Schatten wahr.Irgendwo in der Nähe musste sich ein Fenster befinden.Sie konzentrierte sich auf die Schemen, die wie lange knorrige Finger nach ihr zu greifen schienen.Nach einer Weile erkannte sie, dass sich ein blattloser Ast draußen im Wind wiegte und das Schattenspiel verursachte.An die vergangenen Stunden konnte sie sich nur vage erinnern.Das letzte Mal, als sie bei Bewusstsein gewesen war, hatte sie undurchdringliche Finsternis umgeben.Wieder fragte sie sich, wie lange sie schon hier war.Ein paar Stunden? Einen Tag? Oder länger? Ihrer trockenen Kehle nach zu urteilen war mindestens eine Nacht vergangen.Sie schloss die Augen und horchte in sich hinein.Unter ihrer Schädeldecke pochte ein brennender Schmerz.Als sie versuchte, sich zu bewegen, rollte er wie eine Welle durch ihren gekrümmten Körper.Sie stöhnte auf und biss auf den Knebel, während ihre Hand- und Fußfesseln tiefer in ihre Gelenke schnitten.Tränen der Wut, in die sich kalte Panik mischte, schossen ihr in die Augen und perlten ihre Wangen hinab.Verzweifelt sehnte sie sich in die Bewusstlosigkeit zurück.Nichts mehr hören.Nichts mehr sehen.Nichts mehr spüren.Sie war mutterseelenallein und niemand würde ihr helfen.Wahrscheinlich vermisste sie nicht einmal jemand.Nach einer Weile verebbte ihr Weinen in ein erschöpftes Schluchzen.Die Zweige vor dem Fenster bewegten sich jetzt ganz sachte.Noch lebte sie, auch wenn sie nicht wusste, was gerade mit ihr geschah.Während sich ihr Blick weiter an die tanzenden Schatten heftete, nahm ein Gedanke immer deutlichere Konturen an: Sie würde sich nicht ohne Gegenwehr in ihr Schicksal ergeben.Ihr Leben, so war es ihr noch vor Kurzem erschienen, hatte gerade erst begonnen.Wenn sie überleben wollte, musste sie sich so schnell wie möglich aus diesem Gefängnis befreien.Obwohl ihre linke Körperhälfte taub war, versuchte sie, sich auf den Rücken zu drehen.Bereits nach wenigen Zentimetern stieß sie auf Widerstand.Die Kiste, in der sie gefangen war, konnte kaum größer sein als ein Schrankkoffer.Sie hielt inne, um noch einmal Atem zu holen.Dann spannte sie ihre Muskeln erneut an und drückte mit Knien und Fußsohlen gegen die massiven Seitenwände.Sofort begannen ihre Fingerknöchel zu schmerzen, da sie mit dem vollen Gewicht ihres Rumpfes rücklings auf ihren Händen lag.Als sich nichts tat, nahm sie die Schultern dazu.Keuchend bäumte sie sich auf, bis sie die Kräfte verließen.Schwer fiel sie auf den Holzboden zurück und spürte deutlich, wie das Blut in ihren Ohren rauschte.Nur noch wenige Augenblicke und sie würde ohnmächtig werden.Bevor die Schwärze über ihr zusammenschlug, vernahm sie entfernt ein Geräusch [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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