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.Jack wusste das und nutzte es aus.Er nutzte sie aus.Aber das war nur fair.Denn es war kaum ein Jahr her, da hatte er sie all die Schmerzen und Ungerechtigkeiten ihres Lebens für eine Nacht vergessen lassen.Damals hatte sie ihn ausgenutzt.Lucy war ihm also etwas schuldig.Und wenn er recht hatte, würde diese Sache in die Geschichte eingehen.Nein, sie würde die Geschichte umschreiben.Jack wusste nur zu gut, womit man sie am besten ködern konnte.2Die sonst stets makellos saubere und aufgeräumte Hightech-Kommandozentrale von Bullet Catcher sah aus wie ein Saustall.Akten, Papier, Karten, Kalender und vergilbte Zeitungen bedeckten den Tisch, und mitten auf dem Haufen prangte der Chefin liebstes Hassobjekt: eine Schachtel Donuts.Jack sah zu, wie sich die Tür zu Lucys Büro langsam öffnete, und versuchte ihre Körpersprache zu deuten.Hatte sie tatsächlich getan, worüber sie vor wenigen Stunden gesprochen hatten?Doch sie stand nur reglos im Türrahmen.Ohne ihre anmutig geschwungene Oberlippe zu schürzen oder eine sarkastische Danke-vielmals-Braue über ihren dunklen Mandelaugen zu heben.Ohne mit den Fingern durch ihr samtschwarzes Haar zu fahren, um in der einzelnen weißen Strähne zu verweilen, und angesichts des Chaos vor ihr verächtlich zu schnauben.Dann ging sie einfach zu ihrem Stuhl am entgegengesetzten Ende des massiven Konferenztisches, begrüßte stumm die anderen und faltete ihre Hände auf einem dicken Aktenordner, der so makellos und neu aussah wie Lucys winterweißes Seidenjackett.Jacks Blick wich sie jedoch aus.Das konnte zweierlei bedeuten: Entweder sie hatte, nachdem sie auseinandergegangen waren, ihren Turm erklommen und sich die innere Hitze aus dem Leib und in die zerknüllten Laken geschwitzt, so wie er.Oder sie war in ihr Büro gegangen und hatte einem anderen Verlangen nachgegeben: die Wahrheit herauszufinden.Jack setzte auf ihre legendäre Neugier.Wobei ihre Lust auch nicht zu unterschätzen war.Hatte sein Plan funktioniert?Er wollte, dass sie sich die Akten ansah, und sie auf seinen Kurs bringen.Dann würde sie seine Idee nicht mehr absurd finden.Oder besser noch, sie würde sie gar als ihre eigene betrachten.Die Meisterin der Manipulation zu manipulieren, das war ein echtes Wagnis.Aber: No risk, no fun.»Guten Morgen, Ms Sharpe.« Er lächelte sie an.»Jack«, sagte sie knapp, ohne ihm in die Augen zu sehen.Kein gutes Zeichen.Seine Tischnachbarn warfen ihm verstohlene Blicke zu.Lucy hatte Roman Scott eingeladen, der früher bei der Staatssicherheit gewesen war und in dieser Sache eine große Hilfe sein konnte.Außerdem Donovan Rush, einen Neuen, den sie seit einiger Zeit in der Ausbildung hatte und der aussah, als könnte er es gar nicht abwarten, sich auf seinen ersten großen Auftrag zu stürzen.Gegenüber saß ein stämmiger Typ namens Owen Rogers, hinter dessen kühler Distanziertheit sich ein brillanter Kopf verbarg.Mit im Boot waren auch Lucys Assistentin Avery Cole und ihre Nichte Sage Valentine, die die ständig wachsende Ermittlungsabteilung von Bullet Catcher leitete.Von Dan Gallagher, dem Wunderknaben, war gottlob nichts zu sehen.Wenn er nicht dabei war, bestand für Jack tatsächlich eine Chance auf Erfolg.Ob sich von den anderen jemand fragte, warum Jack erneut Zutritt zu diesen heiligen Hallen bekommen hatte, und das auch noch mit einem persönlichen Fall, war nicht zu sagen.Sie waren alle darauf trainiert, keine Gefühle zu zeigen.Ohne jede Vorrede begann Lucy mit einer ausführlichen Zusammenfassung.»Jack Culver arbeitet seit ein paar Monaten an einem privaten Fall.Er hilft einer Frau bei der Suche nach deren Töchtern, die sie 1977 über eine illegale Organisation zur Adoption freigegeben hat.Die Kinder gingen als Sapphire-Trail-Babys durch die Presse.Bullet Catcher hat sich peripher an der Suche nach ihnen beteiligt.«So konnte man es auch ausdrücken.Lucy hatte an dem Fall zunächst nicht das mindeste Interesse gezeigt
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