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."Um aber Elathans Zukunft zu verstehen, wirst du zuerst die Vergangenheit sehen müssen."Ihr blieb keine Zeit, sich auf den Angriff des Einhorns vorzubereiten.Aon übernahm die Kontrolle über ihre Sinne, sperrte die Welt und jeden anderen Gedanken aus.Die Gewalt, mit der sie sein alter Geist beherrschte, war so überwältigend, dass sie es kaum ertragen konnte.Sie versuchte, sich auf seine mächtige Stimme zu konzentrieren, die vor ihrem geistigen Auge Szenen und Bilder heraufbeschwor.Es war, als sei sie direkt dort, eine unsichtbare Zeugin, die alles sehen und hören und doch nichts berühren konnte."Die Königin starb kurz nach Elathans Geburt", begann Aon."König Bres wurde von Trauer übermannt, und sein Herz war gebrochen." Igraine fühlte sich an den Königshof der Elfen versetzt.Sie stand in der großen Halle des Schlosses direkt vor dem Thron des Königs auf seinem Podium, bedeckt mit goldenen und silbernen Blättern.Sie sah sein bleiches, schönes Gesicht, das dem Elathans so ähnlich war.Doch seine leeren Augen starrten in die Ferne, bar jeglicher Gefühlsregung.Die Ankunft eines adligen Besuchers wurde verkündet.Eine zarte Frau betrat die Kammer und kniete anmutig vor dem König nieder.Sie war weder Elfe noch Mensch, sondern eine andere Art, die Igraine ein wenig an die Wassernymphen erinnerte."Du hast recht", erklärte ihr Aon, ihre Gedanken lesend."Eine Waldnymphe, Breena.Diese Wesen sind wunderschön, doch launisch und durchtrieben, und sie nutzen alle Mittel, um ihren Willen durchzusetzen." Die Schönheit der Nymphe war in der Tat überirdisch.Ihre nachtschwarzen Zöpfe waren mit winzigen Blüten geschmückt und reichten bis an ihre Hüften.Kleine geflügelte Feen spielten in ihrem Haar und ordneten es hübsch um ihre weißen Schultern, während der König sich zu ihrer Begrüßung vom Thron erhob – verzaubert durch das strahlende Lächeln, mit dem die Nymphe zum Podest aufblickte.Igraine erkannte die plötzliche Begierde in seinem Gesicht, als er sie eindringlich musterte."Oh, ja, er wollte sie", sagte das Einhorn."Und er machte sie zu seiner Königin."Erstmals sah Igraine die beiden Elfenkinder neben dem Thron stehen, teils in den Schatten versteckt – ein Junge und ein Mädchen, beide sehr blass und in zusammenpassenden königlichen Gewändern gekleidet.Igraine sah, wie die Nymphe aufstand und die Kinder mit unendlichem Hass in den Augen anstarrte, als der König es nicht bemerkte.Unmissverständlich sagte sie ihnen, wer fortan ihre Herrin wäre.Sittsam senkte das kleine Mädchen den Blick und zog sich in die Schatten zurück, doch der Junge trat einen Schritt vor, sah der Frau, die seine neue Mutter werden sollte, tapfer in die Augen.Sein Gesicht zeigte einen starrsinnigen, hochmütigen Ausdruck.Mutig hielt er dem bedrohlichen Starren der Nymphe mit seinen bernsteinfarbenen Augen stand, hob stolz den Kopf.Seine Gesichtszüge waren jung und doch merkwürdig ernst, als wäre er zu früh erwachsen geworden.Ich bin von königlichem Geblüt und stehe über dir, vermittelte sein gesamtes Auftreten der Nymphe.Sie zuckte zurück, bevor sie sich schließlich abwandte, hatte sie doch den stummen Kampf gegen ein einfaches Kind verloren.Doch die Demütigung würde sie nicht vergessen.Igraine kannte das Gesicht dieses Kindes.Es war Elathan.Und er hatte sich soeben einen tödlichen Feind geschaffen.Bevor sie fragen konnte, was als nächstes geschehen würde, fuhr das Einhorn mit seiner Geschichte fort: "Hat sich eine Nymphe einmal etwas in den Kopf gesetzt, ist sie kaum davon abzuhalten, dieses Ziel zu erreichen.Bald, nachdem Breena zur Königin gekrönt worden war, gebar sie dem König einen zweiten Sohn.Sie nannte ihn Ruadan, und der König schenkte ihm all seine Aufmerksamkeit.Doch als Erstgeborener war Elathan der wahre Erbe des Throns von Fearann.Seitdem er alt genug war, es zu verstehen, hörte Ruadan von seiner Mutter, er würde eines Tages König sein.Elathan war ihnen im Weg, und er ist es noch heute, obgleich er schon vor langer Zeit den Hof verlassen hat und ins Exil ging.Solange er lebt, kann niemand sein Recht infrage stellen, eines Tages König zu sein."Eine weitere Szene erschien vor Igraines innerem Auge.Zwei junge Elfenkrieger übten in einer Arena, bekämpften sich mit Doppelschwertern.Sie trugen lediglich schwarze Hosen und Stiefel, ihre elfenbeinfarbene Haut glitzernd vor Schweiß.Einer von ihnen war Elathan, sein Gesicht noch nicht vernarbt, sein beweglicher Körper strotzend vor Jugend und Kraft.Der andere Elf war sein exaktes Gegenstück: Sein langes, tintenschwarzes Haar und seine exotischen Züge zeichneten ihn als Sohn der Nymphe aus.Er war geschmeidiger als sein älterer Halbbruder, kleiner und weniger muskulös.Doch dies gab ihm auch den Vorteil höherer Beweglichkeit.Er wirbelte umher und wand sich wie eine Schlange, während Elathan ihn mit mächtigen Schlägen seiner Waffe zurückdrängte.Der ältere Prinz war offenbar der weitaus fähigere Schwertkämpfer, der jüngere jedoch schneller und geschickter.Wann immer sich Elathan von seinem Bruder abwandte, erkannte Igraine den unbändigen Hass in Ruadans Augen.Nach einiger Zeit begann seine Kraft nachzulassen, und er taumelte unter Elathans schweren Hieben.Als Ruadan auf die Knie fiel, unterbrach sein Bruder sofort seinen Angriff, um ihm die Gelegenheit zu geben, sich zu erholen.In diesem Moment hob Ruadan seine rechte Hand und stieß das Schwert blitzartig in Elathans Flanke.Igraine schrie auf.Sie erinnerte sich an eine lange, gezackte Narbe, die der Prinz an dieser Stelle trug.Die Heilung musste eine lange Zeit gedauert haben.Igraine hatte angenommen, all die Narben am Körper des Elfen seien ihm im Kampf von seinen Feinden zugefügt worden - nicht von seinesgleichen, und schon gar nicht von seinem eigenen Bruder.Ruadan blieb nicht einmal genug Zeit, zu bemerken, dass er einen Fehler gemacht hatte.Elathan warf sich auf ihn und stieß ihn mit seinem Gewicht zu Boden, seine tödliche Klinge an die Kehle des jüngeren Elfen gedrückt."Und was willst du jetzt tun, Feigling?" zischte er ihn an, seine Augen lodernd vor Wut."Mich vergiften?"Ruadan starrte ihn hasserfüllt an."Das wäre zu einfach für dich, Bruder.Dein Tod ist unvermeidlich – er ist nur eine Frage der Zeit.Vater weiß bereits, dass du heimlich eine Armee aufbaust, um den Thron an dich zu reißen.Er denkt nur noch darüber nach, wie er mit einem Sohn umgehen soll, der ein Verräter ist."Mit einer flinken Bewegung zog Elathan einen Dolch unter seinem Gürtel hervor und schlitzte Ruadans Wange auf.Die Wunde war nicht tief, gerade genug, um ein wenig Blut austreten zu lassen und den jungen Prinzen mit einer Narbe zu verunstalten, die ihn ein Leben lang an diesen Tag erinnern würde."Und so gehe ich mit Lügnern um, Halbnymph.Höre ich dich je diese Worte wiederholen, so wird es nächstes Mal dein Hals sein, der aufgeschlitzt ist." Er hielt das Schwert näher an Ruadans Kehle, bis dieser würgte."Du weißt sehr gut, dass ich meine Krieger versammelt habe, da ich erfuhr, dass deine eigenen Männer die königliche Wache infiltriert haben.Doch weshalb solltest du so etwas tun, so frage ich mich.Offenbar bist du es, der den Thron begehrt - ganz dem sehnlichsten Wunsch deiner werten Mutter entsprechend.""Sprich nicht über meine Mutter", stieß Ruadan verächtlich hervor.Er war so aufgebracht, dass er sich gegen das Schwert aufrichten wollte, obwohl die scharfe Klinge sich in die Haut seines Halses grub.Kleine Blutströme rannen aus der Wunde.Die Augen des älteren Prinzen verengten sich bedrohlich."Ich spreche über wen immer ich wünsche, Bruder.Ich bin Elathan, Thronfolger Fearanns.Du schuldest mir Lehnstreue und Gehorsam, vergiss das nie."Das Bild trübte sich und verschwand langsam [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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