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.Und das machte Jean Law durchaus Sorgen.Denn sie wusste, wenn sie heute diesen Raum verließ, war ihr Sohn John ein reicher Mann.Er würde Geld haben, aber noch nicht die Reife, es klug zu verwenden.Der Notar begann, das Testament des Verstorbenen vorzulesen.Die gerade erst erworbene Besitzung von Lauriston Castle und die Pachteinnahmen sollten zu gleichen Teilen seiner Ehefrau Jean Law und seinem ältesten Sohn, John Law, zustehen.John sollte den Titel »of Lauriston« tragen, außerdem den Spazierstock mit Goldgriff erhalten, das Statussymbol der schottischen Bankiers.Der Stock wurde nach dem Willen des Verstorbenen in der Pariser Charite verwahrt.Er sollte John eines Tages persönlich in Paris übergeben werden.»Sie wissen, was auf dem Griff eingraviert ist«, wandte sich der Notar jetzt an John.»Non obscura nec ima.Weder unbedeutend noch gering.« Der Notar sah John eindringlich an.»Erweisen Sie sich dem Familienwahlspruch der Laws würdig, John.Ihr Vater hat es so gewünscht.Er begleitet Sie und Ihren Bruder William auf Ihrem weiteren Lebensweg.«William schaute wütend zu seinem älteren Bruder hinüber.Er hasste seinen Vater dafür, dass er John die Hälfte von Lauriston Castle überschrieben hatte.Er hasste den Gedanken, dass er fortan in den Gemäuern seines Bruders wohnen sollte.Jean Law spürte einen Stich in ihrem Innern.Zwölf Kinder hatte sie ihrem Mann geboren.Sie hatte ihm stets gedient und ihn geehrt.Und jetzt wurde sie auf die gleiche Stufe gesetzt wie John, der zwölfjährige Stammhalter.Der Notar las und las.Jean Law überraschte sich dabei, dass sie gar nicht mehr zuhörte.Sie versuchte, sich auf die Worte des Notars zu konzentrieren.Der verstorbene William Law hatte auch einige Zeilen verfasst, die an seine Familie gerichtet waren, die Roxburghe nun verlas.William Law sprach ihnen Mut zu.Er lobte seine Söhne.Vermerkte, dass er besonders stolz sei auf seinen Sohn John.Er strich dessen Begabung im Umgang mit Zahlen heraus, aber auch im Umgang mit seinem Degen.»Er bumst das Hausmädchen«, schnitt ihm der junge William das Wort ab.Er schien selbst erstaunt über seine vorlaute Art und blickte betreten zu Boden.Seine Mutter sah streng auf ihn herab.»Ihr Vater meinte selbstredend die erfreulichen Fortschritte im Fechtsaal«, sagte der Notar und wollte weiterlesen.Doch William ließ nicht locker.»Er treibt es mit der Dienstmagd im Turmzimmer«, grummelte er trotzig.John blieb gelassen.Schließlich hatte Janine ihm häufig genug erklärt, was es hieß, die Contenance zu wahren.»Mein Bruder William ist enttäuscht, dass ich Lauriston Castle erbe, er hingegen nur den Vornamen meines Vaters.«William wollte wutentbrannt aufspringen, aber seine Mutter hielt ihn zurück.»Fahren Sie bitte fort«, sagte John, als wolle er allen demonstrieren, wer der neue Herr auf Lauriston Castle war.Der Notar räusperte sich kurz,justierte die Distanz des Dokuments zu seinen Augen und fuhr fort.William Law lobte also die vortrefflichen Eigenschaften seines Erstgeborenen, äußerte aber auch Sorgen.Er befürchtete, John könne mit seinem angeborenen Übermut und Leichtsinn seine guten Gaben frühzeitig vergeuden.Er wünschte deshalb, dass sein Sohn vor sich selbst geschützt werde und dass man ihn in ein Internat fern von den Verlockungen der Großstadt bringe, nach Eaglesham in Renfrewshire.William, der auf seinem Stuhl zusammengesunken war, richtete sich wieder auf.Er strahlte bis über beide Ohren.Seine Mutter sah ihn tadelnd an.Sie wusste, was dieser Wunsch des Verstorbenen für John bedeutete.Er kam einer Verurteilung gleich, einer Verbannung.John blickte weiterhin starr geradeaus.Er erfasste die Tragweite dieser testamentarischen Verfügung sofort.Auch wenn ihm die Hälfte von Lauriston Castle gehörte, die Pachteinnahmen, der Adelstitel, der goldene Spazierstock, er würde all das vorerst nicht genießen können.Er würde auch weiterhin den Weisungen von Madam Folge leisten müssen.Ich werde gehen, dachte John, und ich werde lernen.Und eines Tages werde ich wieder zurückkommen und sie alle vor Neid erblassen lassen.Und dann werde ich diese Kloake für immer verlassen.John war stolz darauf, dass ihm keine Zornesröte ins Gesicht stieg, dass seine Brust nicht bebte, dass sein Verstand nicht wie ein geschlagenes Pferd durchbrannte.Er spürte einmal mehr, dass ihn diese Fähigkeit von anderen Menschen unterschied.Dass sie ihn stark machte.Und so empfand er selbst in der Stunde, die sein Bruder William als Triumph feierte, ein Gefühl der Genugtuung, der Überlegenheit.Kapitel IIIDer Kutscher drängte auf eine baldige Abreise.Ein Gewitter war im Anzug.John Law schaute zu den grauschwarzen Wolken empor.Tatsächlich.Selbst Gott schien die Idee mit dem Internat zu missfallen.John umarmte seine Mutter.Der Abschied schmerzte, doch die Wut, ans Ende der Welt verbannt zu werden, überwog und erstickte alle anderen Gefühle.Jean Law wusste, dass es gut war, ihren Sohn fernab der zahlreichen Verlockungen von Edinburgh zu wissen.In Renfrewshire würde er sich ganz dem Studium widmen können.Doch froh war sie nicht.Sie verlor den letzten Mann im Hause.John umarmte seine beiden kleinen Schwestern.Sie schienen nicht zu begreifen, dass es ein Abschied auf lange Zeit war.Dann umarmte er Janine.Als er sich wieder von ihr löste, sah er ihre verweinten Augen.John musste lächeln.Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr:»War nicht doch ein kleines bisschen Liebe im Spiel?«Janine schüttelte heftig den Kopf und begann dann leise zu schluchzen.»Geh zurück ins Haus, Janine«, befahl Jean Law.»John, sag jetzt deinem Bruder Lebewohl.« John schaute Janine nach, die im Haus verschwand.Jane wandte sich zu William, der sich etwas abseits gehalten hatte: »Verabschiedet euch, ihr seid Brüder.«William reichte John die Hand.John drückte sie, etwas fester als gewöhnlich: »Gib auf mein Anwesen Acht, Bruderherz«, grinste er.William trat mit dem Fuß nach ihm, doch John wich geschickt aus.»Falls du jemals erwachsen wirst, fordere ich dich eines Tages zum Duell heraus.Und wenn du mich besiegst, schenke ich dir meinen Anteil an Lauriston Castle.«Jean Law stellte sich zwischen die beiden Streithähne und drängte John, die Kutsche zu besteigen.»Geh jetzt, John!«, sagte seine Mutter mit fester Stimme.Dabei griff sie blitzschnell in seine Manteltasche und zog einen Satz Spielkarten heraus.John Law drehte sich verdutzt um.»Madam!«, rief er entsetzt.»Die bleiben hier, John, die Karten, die schlechten Gewohnheiten, das lasterhafte Leben, das alles wirst du hier in Lauriston Castle zurücklassen!« John wollte protestieren, aber Madam hielt nur die Wagentür offen.Es blieb ihm nichts anderes übrig, als einzusteigen.Jean Law reichte ihm einen Brief in den Verschlag.»Für meinen Cousin, den Schulkaplan.Reverend James Woodrow.Du wirst ihm diesen Brief sofort bei deiner Ankunft geben.«John Law nickte.»Ja, Madam, wie Sie wünschen.« Dann schloss er die Tür.»Ich komme wieder!« Durch das offene Fenster sah er seinen Bruder an.»Und dann werden wir uns duellieren!«, schrie William.John schaute über den Kopf seines Bruders hinweg zum Turmzimmer hinauf.Er sah Janine hinter dem Fenster.Die Kutsche fuhr los
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