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.Ihre Haut, normalerweise scheckig rosa wie das Innere einer Schweinefleischpastete, lief unter dem heißen Strahl der Dusche rot an.Sie trocknete sich ab, bestreute die Wogen und Falten ihres Körpers mit Talkumpuder und besprühte sich von Kopf bis Fuß mit Deospray.Ihr Konterfei mied sie, Spiegel waren ihr verhasst: schlaffe Brüste, Wülste von Fett, so, als wäre ihr Körper einer klebrigen Vanillesoße gleich in dicken Falzen aus einem Krug gegossen worden.Sie zog sich an, klemmte ihren Priesterkragen an Ort und Stelle und machte sich auf den Weg zur Kapelle.Die Kapelle war die letzte Einheit in einer Reihe von Ladengeschäften.Vor drei Jahren, als die Raffinerie auf Hochtouren lief, hatte Con Amalgam einen Friseur, einen Kramladen sowie einen Filmverleih bereitgestellt.Jetzt waren die Ladeneinheiten in der Passage verriegelt und mit Vorhängeschlössern gesichert.Die Bezeichnung »die Hauptstraße« hatte sich bei der noch verbliebenen Besatzung allerdings gehalten.Jane schloss die Kapelle auf und drückte auf den Lichtschalter.Die Kapelle bestand aus einem weißen Raum voller Metallstühle.Bunte Wandlampen erzeugten eine Illusion von farbigem Glas.Einem Schrank entnahm sie ihren Priesterrock und streifte ihn mühsam über.Sie begann den Gottesdienst, segnete die leeren Stuhlreihen.Stimmte die »klassischen Hymnen für den Gottesdienst« an.Am Pult stehend las sie ihre Predigt, es war jede Woche die gleiche.Manchmal trug sie sie mit einer albernen Stimme vor, dann wieder las sie sie von hinten nach vorn.Heute brach sie mittendrin ab, faltete aus jedem Blatt einen Papierflieger und ließ ihn quer durch den Raum segeln.Experimentierte mit unterschiedlichen Flügelkonstruktionen, um zu sehen, ob sie es bis zur Rückwand schaffte.»Die Arbeit ist hart«, hatte ihr der Bischof erklärt, als sie in seinem Arbeitszimmer zusammen einen Sherry tranken.»Sie werden lange von zu Hause fort sein.Sie werden die Mutter der Kompanie sein für eintausend Männer, Deckarbeiter, rauflustige Kerle, üble Burschen alle miteinander.«»Mein Vater ist früher zur See gefahren«, erwiderte Jane.»Mit Ölarbeitern komme ich schon klar.« Womit sie jedoch überhaupt nicht zurechtkam, war Bedeutungslosigkeit.Die Rampart war früher eine betriebsame Kleinstadt gewesen.Lichtanlagen fraßen sich in die arktische Nacht, als hätte sich ein Stück Manhattan abgelöst und wäre davongetrieben.Es gab ein Kino, ein Fitnessstudio und ein Starbucks, sogar einen Radiosender.Drei Marshalls sorgten für Ordnung.Obwohl es auf der Plattform keine alkoholischen Getränke gab, erhitzten sich gelegentlich die Gemüter – lange Schichten und kein Ort, wohin man gehen konnte, sobald man sie beendet hatte.Ab und an geriet eine Schlägerei außer Kontrolle, woraufhin die Marshalls die Beteiligten mit einem Elektroschocker außer Gefecht setzten und sie zum Abkühlen in eine Gefängniszelle sperrten.Als Deckarbeiter auf einer Ölplattform in der Arktis anzuheuern, war vergleichbar mit dem Eintritt in die Fremdenlegion.Die Männer befanden sich auf der Flucht vor einem schmerzlichen Verlust, vor einer Sucht und allen nur denkbaren Spielarten persönlichen Versagens.Jane hatte erwartet, harte Burschen während mitternächtlicher Stunden voller Seelenpein und Verlust zu umsorgen, die sich in der Abgeschiedenheit der Kapelle alles von der Seele redeten, sodass sie sie gefestigt und geheilt wieder heimschicken könnte.Stattdessen hatte sie Düsternis und Dekadenz vorgefunden.»Ist mir unbegreiflich, wieso man dich hergeschickt hat«, brüllte Punch, während er Jane half, ihren Seesack aus dem Versorgungshubschrauber zu wuchten.Gareth Punch: fuchsrotes Ziegenbärtchen, klein und schmächtig, Mitte zwanzig.»Wahrscheinlich hat man in deiner Kirche nicht mitbekommen, dass der Laden hier längst eingemottet worden ist.« Sie befanden sich auf der Flucht vor einem Taifun aus Rotorgischt, als der Sikorsky abhob.»Die Rampart hat seit einem Jahr nicht mehr gepumpt.Das Kasker Ölfeld ist im Begriff, zu versiegen.Das gesamte leicht zugängliche Öl ist abgepumpt.Früher oder später wird die Plattform irgendwo anders hin umgesetzt werden, in den Golf von Mexiko zum Beispiel, oder sie wird als Schrott nach Indien verscherbelt.Dämliche Bürokraten.Ist überall dasselbe, wohin man auch kommt.Was soll’s.Hallo.« Er schüttelte Jane die Hand.»Gary Punch.Ich bin hier der Koch.«Er wies Jane den Weg zum Trakt mit den Unterkünften.»Das ist dein Zimmer«, sagte er, »es gibt aber noch jede Menge andere, falls du mal wechseln möchtest.Du hast den ganzen Trakt für dich.Die meisten Besatzungsmitglieder treffen sich um sieben zum Abendessen in der Kantine.Abgesehen davon bleibt hier jeder für sich.Am besten, du gewöhnst dich an deine eigene Gesellschaft, das hier ist nämlich eine Geisterstadt.«Jane warf ihren Priesterrock über einen Stuhl.Sie nahm einen Schokoriegel aus dem hinter einer großen Bibel im Schrank der Sakristei versteckten Geheimvorrat und aß.Sie lief zu ihrem Zimmer zurück.Es war ein langer Weg durch weiße, endlos wirkende Flure.Die Raffinerie war so riesig, dass einige der Männer Fahrräder für ihre Wege benutzten.In der Sanitätsstation gab es eine fahrbare Trage, eine Art Golf-Buggy.Sie war ständig angekettet, um zu verhindern, dass die Besatzung damit Spritztouren unternahm.Sie wählte gewohnheitsmäßig diese Strecke, doch dann fiel ihr ein, dass es keinen Grund gab, in ihre Kabine zurückzukehren, und blieb vor einer Außentür stehen.Früh am Morgen hatte sie beschlossen, sich von der Plattform zu stürzen.Warum damit bis zum Einbruch der Nacht warten?Sie drehte das Rad der Lukentür und trat in eine ausgepolsterte Luftschleuse.WARNUNGEXTREME KÄLTEZUTRITT NUR IN SICHERHEITSKLEIDUNG UNDDOPPELBESETZUNGSie wuchtete die Außentür auf, und der plötzliche Kälteschock saugte ihr die Atemluft aus dem Körper.Brutal kalter Wind, minus dreißig Grad und keine Jacke.Ihr brannte die Haut.Jane trat hinaus auf einen Laufgang.Hallende Stiefelschritte, fahles Tageslicht.Eine unüberschaubare Maschinenlandschaft aus gewaltigen Vorratstanks, Gerüsten, Querträgern und Rohrleitungen, von denen Eiszapfen herabhingen.Ein Archipel aus Stahl, eine der größten schwimmenden Konstruktionen, die es gab [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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