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.Wieso zum Teufel war es schon so kalt? Die Stadt sah furchtbar aus zu dieser Jahreszeit, wenn nur fahles Licht auf die übellaunigen Menschen fiel und Millionen von Grauschattierungen sich auf das Gemüt schlugen.Guinievaire liebte London, seine Straßen, die Häuser, die Größe, die Gelegenheiten, die Bewohner sogar manchmal, aber dieser triste Zustand, in dem es sich derzeit befand, machte sie unweigerlich niedergeschlagen oder zumindest versuchte sie sich beständig eben dies einzureden, dass das Wetter daran schuld war, dass sie sich nicht sonderlich glücklich fühlte.Tony schien es derweil hervorragend zu gehen.Er fror nicht in seiner schmutzigen Jacke und er sah sich um und atmete tief ein als sei diese finstere, nasse Straße der hübscheste Ort der Erde.Er lächelte sogar ein wenig und klopfte seinem braunen Ungetüm zufrieden gegen seinen warmen Hals, während Guinievaire ihn beinahe ein wenig bewunderte oder sogar beneidete.Wie konnte er nur derart sorglos und fabelhaft aufgelegt sein, wo sich vor ihnen doch die Probleme ins Unermessliche türmten? Wie konnte er scheinbar erholt sein, wo sie doch Wochen und Monate von gefährlichen Heimlichkeiten hinter sich hatten, die ihre Beziehung strapazierten, seitdem sie begonnen hatte? Nun, vermutlich war er derart ruhig und gelassen, weil Tony sich nicht mit ihren unendlich vielen Problemen quälen musste.Ihr Verlobter hatte im Grunde nur eines: ihren Vater, der ihnen die Erlaubnis für eine Eheschließung erteilen musste.Sie hingegen hatte tausende von Sorgen und von keiner einzigen konnte sie ihm erzählen, um seine großartige Laune zu ruinieren.Napoléon schwenkte den Kopf gefährlich zur Seite und trottete mit einem Mal nach links, obwohl Guinievaire sich nicht erinnern konnte, sich mit ihm auf ein derartiges Manöver geeinigt zu haben.Verzweifelt zog sie an den Zügeln, um ihn wieder fortzulenken von dem leicht erhöhten Bürgersteig, wo sich die Menschen sorgenvoll drängten und davon eilten mit empörten Blicken, um nicht von dem Ungeheuer, auf das man Guinievaire gesetzt hatte, zerquetscht zu werden.„Tony,“ klagte sie leise zu ihrem Lehrer herüber, der sich mit einem Seufzen anschickte, ihren Kurs zu korrigieren.Währenddessen warf Guinievaire einer schimpfenden Frau, die eine schmutzig braune Jacke trug, einen durchdringenden Blick zu.„Er hätte weniger Angriffsfläche, würden sie weniger essen.Es ist nicht seine Schuld, wenn sie ihm im Weg stehen.“„Guinievaire,“ mahnte Tony sie ruhig, als er Napoléon an seinem Zügel wieder in die Mitte der Straße zog.Er mochte es nicht, wie Guinievaire mit Menschen umsprang, denn sie war zugegebenermaßen etwas unhöflich und Tony war ein Heiliger, der immer lächelte und alten Damen die Einkäufe trug und kleinen Kindern Süßigkeiten schenkte.Manchmal übertrieb er es dabei ein wenig mit seiner unendlichen Gutmütigkeit, aber Guinievaire beschwerte sich niemals deswegen.Vielleicht gefiel ihr auch nicht, dass er immer zu allen übermenschlich freundlich war? Daran dachte er sicher niemals.„Verflucht, ich hasse dieses dumme Pferd,“ murrte sie, wie sie es schon tausende Male getan hatte.Sie und Napoléon waren Feinde, seitdem sie sich begegnet waren.„Und er hasst mich auch.“Tony lachte und schüttelte den Kopf.„Das tut er überhaupt nicht,“ erklärte er ihr, dabei hielt er nach wie vor ihr Pferd und führte sie, weil er wohl einmal wieder hatte einsehen müssen, dass man Guinievaire einfach nicht auf andere Menschen loslassen konnte, wollte man nicht, dass sie ein Blutbad auf den Straßen Londons anrichtete.„Er fragt oft nach dir.“Sie musste lächeln, gemeinsam mit ihrem Verlobten, wobei ihre Blicke sich trafen und Guinievaire sich wunderte, wie schon sooft, über sich selbst.Sie mochte keine Pferde, sie verabscheute sie sogar, aber Tonys gesamtes Leben bestand aus ihnen.Guinievaire mochte laute Musik und Parties und viel Alkohol und sie wollte ein aufregendes Leben führen, aber Tony ging nicht gerne aus, und wenn er das tat, dann stellte er immer auch einen sehr intellektuellen Anspruch an sein Abendprogramm.Sich beim Pokerspiel sinnlos zu betrinken, während man mehrere kleinere Vermögen verlor, wie sie es früher jeden Mittwoch getan hatte, dies wäre für ihn niemals eine Option.Und dennoch waren sie verlobt und hatten vor zu heiraten.Endlich verließen sie die engen Straßen, die durch die Mitte der Stadt verliefen, um sich in Guinievaires Viertel wiederzufinden, wo die Bewohner sich bedeutend mehr Platz leisten konnten.Es gab grüne Gärten und breite Bürgersteige, und die kalte Luft roch besser, und die Laternen hatten elegante Formen.Hier, wo es teuer war zu leben, stand Hastings House, in dem sie seit achtzehn Jahren wohnte und wo sie auch geboren worden war.Dennoch bezeichnete sie diesen Ort niemals als ihr Zuhause.Schwarze Eisentore mit spitzen Enden versperrten den Weg zu dem quadratischen Ungeheuer aus altem, dunkel angelaufenem Backstein.Vor den nutzlosen, dunklen Fenstern gab es manchmal sogar Gitter.Das Dach war lange schwarz und steinerne Ungeheuer saßen unter dem Giebel
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