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.Jüngst halt ich einen sonderbaren Traum:Ich sah – und traute meinen Augen kaum –Auf offnem Markt viel Leute köpflings stehnUnd statt auf Füßen auf den Händen gehn.Sie keuchten laut, wie einer, der erstickt.Verwundert rief ich: »Sind die denn verrückt?«Den Ausruf hörte neben mir ein Mann;Er sah mich seltsam-mitleidlächelnd an:»Verrückt? – Sie kommen wohl aus weiten Fernen?Das sind ja unsre Künstler, die modernen!«»Wie? Künstler? – Aber sagen Sie mir nur:Wozu denn diese tolle Unnatur?Sie täten doch vernünftger, will mir scheinen,Sie wandelten wie andre auf den Beinen?«»Da haben Sie schon recht.Nur – mit Vergunst –Das wäre ja dann eben › keine Kunst‹!«So sprach der Fremdling ernsthaft.Da erwacht ich,Und lange noch, des Traums gedenkend, lacht ich.Moderne Architektur.Wer die Baukunst sieht von heute,Schaut mit Staunen ihre Schwäche,Fläche, Fläche, nichts wie Fläche,Keine Fülle, keine Breite!Neurasthenische PhantastikUnd ein Vakuum an Plastik! Sieht er dann auch ihre Jünger,Die genialen Architekten,Die uns diese Kunst erweckten,Diese kranke Formen-Bringer –Staunt er mehr noch: wie gesundSchaun sie aus, wie rot und rund!Und er spricht wohl: »Heilge Musen!Eins ist staunenswert nicht minder:Diese Kunst hat keinen Busen,Dennoch nährt sie ihre Kinder,Respektive ihren Mann –Wie, zum Teufel, fängt sie's an?«Plakate.Plakate sind in unsrer ZeitVon allgemeinster Wichtigkeit.Es zählt drum zu den nötgen Sachen,Mit ihnen sich vertraut zu machen,Und einge Winke dürften LainTeils nützlich, teils erfreulich sein.Zwei Arten gibt es, das erfahre:Kunstvolle und gemeine Ware.Zwar sind sie, und zumal vom weiten,Nicht immer leicht zu unterscheiden,Indessen ist untrüglich: trifftMan ein Plakat, auf dem die SchriftBeim Lesen Schwierigkeiten macht –Ja, jeglicher Entziffrung lacht,Wo alles Buchstabieren schad –Dann ist das Ding ein Kunstplakat.Als ein gemeines zeigt es sichGleich dadurch, daß es leserlich.Und wenn es gar den Zweck erfülltUnd allverständlich ist als Bild,So zählt es zu den ordinären,Die all und jeder Kunst entbehrenUnd die, so sauber sie gemalt,Man immer noch zu hoch bezahlt.Dagegen: wird der GegenstandAuf dem Plakate nicht erkannt,Sodaß, wie du dich wendst und drehst,Du stets vor einem Rätsel stehst,Und ob du auf den Kopf dich stelltst,Doch niemals auf die Lösung fällst,Wenn die Idee so kreuz-verstiegen,Daß sie von keinem 'rauszukriegen,Und niemand je den Sinn erfährt –Dann ist sein künstlerischer WertNach aller Ansicht ungeheuer,Und du bezahlst es nie zu teuer!Moderne Tapetenmuster.Das wichtigste an den modernen Tapetenmustern sind bekanntlich die Namen.»Sehnsucht«(Vor dem die Sehnsucht nicht will weichen:Es nächstens mal zu überstreichen.)»Himmelshöhe« (Wer's in der Stube hat, der flöheAm liebsten in des Himmels Höhe.)»Dämmerung« (Für Dämmerungen wie gemacht;Doch besser noch für dunkle Nacht.)»Frühlingshauch« (Man sieht erst nichts.Dann einen Hauch.Drei Tage – dann verschwind't der auch!)»Felsenhang« (Wer's täglich sieht, dem kommt der DrangNach einem Sprung vom Felsenhang.)»Abendtraum« (Läßt uns den schönen Traum erstehen:Es möchte in der Nacht vergehen.)»Vergangenheit« (Macht die Vergangenheit uns lieblich,Wo solche Muster noch nicht üblich.)»Erinnerung« (Erinnert uns zu jeder Stund,Daß Ruhe braucht ein Hintergrund.)Die Über-Originellen.Sahst du, Freund, die Tisch' und SchränkeSchon der Allerneusten Richtung?Die Kommoden, Stühl' und BänkeHochmodernster Formendichtung? So gequält sie und verschroben –Eins ist allen diesen DingenGleich: sie nehmen ab nach oben,Was man technisch nennt »verjüngen.«Aber dies VerjüngungsstrebenIst den »Jüngsten« schlecht bekommen:Ach, die Ärmsten haben ebenSelbst »nach oben abgenommen.«Höchst bewußt, massiv, possierlich-Breitgespreizt, gleich ihren Schränken,Treten auf sie! Aber zierlichSind die Köpfchen, ist ihr Denken.Natürlich!Der neue Stil – dies hatte noch gefehlt –Hat Darmstadt nun zum Hauptsitz sich erwählt.Natürlich! Für den Stil der DarmverschlingungWar diese Wahl ja logische Bedingung!Guter Rat.Die heutge Art hat alles jaLängst auf den Kopf gestellt.Was willst du's anders machen da?Spiel auch »verkehrte Welt!« Vom Geist der neuen Zeit erfüllt,Geh, drahte ohne DrahtUnd mal ein Lied und sing ein BildUnd tanze ein Plakat!Klage.Ach, wie hat sich doch verschobenHeut so vieles in der Welt,Rechts und links und unten, obenScheint vertauscht und umgestellt! Nicht mehr führt der Herr die Dame,Heute henkelt er sich ein,Bei »Verlobten« steht sein NameNicht mehr vorn, nein hinterdrein.Nicht beim Griff heut, bei der ZwingeHält den Schirm der Elegant.Männer tragen Armesringe,Fraun ein Stöckchen in der Hand.'ne Manschette dient als KragenHeut dem jungen Mann von Pli.Fährt ein Paar im eignen Wagen,So kutschiert unfehlbar sie.Taschen sind am HinterviertelUnd auch da, man weiß nicht wo [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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