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.»Und müssen wir das dann auch tun?«»Es ist meine berufliche Überzeugung, daß wir es tun sollten«, antwortete Jumascheff.Neresenko räusperte sich.Einen Augenblick lang ging er im Zimmer auf und ab, die Hände auf dem Rücken verschlungen.Als er sich umdrehte, um Jumascheff anzusehen, waren seine Augen zusammengezogen und kalt, sein Gesicht ausdruckslos.»Dies ist vertraulich«, sagte er.»Gestern teilten wir dem Genossen Ministerpräsidenten mit, daß wir hoffen, Gamma die vollen sechs Tage lang im Umlauf zu lassen.Der Genosse Ministerpräsident war von dieser Nachricht so entzückt, daß er sie an die ausländischen Presseagenturen weitergab.Wenn wir Andropow aber jetzt herunterbringen, am vierten Tag, werden wir an Prestige verlieren.Verstehen Sie mich, Feodor? Glauben Sie noch immer, daß wir ihn herunterbringen sollten?«»Ich glaube, daß, wenn wir ihn noch für zwei weitere Tage da oben lassen, er dann entweder sterben oder verrückt werden wird«, antwortete Jumascheff.Er zügelte seine innere Erregung.Neresenko mochte Gefühle nicht.»Wie sind Sie zu dieser Überzeugung gelangt?«»Ich habe mich sehr oft mit Andropow unterhalten.Es war nicht schwierig, seine Gefühle zu erkennen; ja, er hat sie sogar offen zugegeben.Ich kenne ihn gut.Er ist nicht einer, der aufschreien würde, bevor er verletzt ist.«Neresenko zuckte die Achseln.»Also gut«, sagte er.»Ich respektiere Ihre Meinung.Ich denke, wir sollten eine Beratung abhalten.Würden Sie, bitte, ein Zusammentreffen arrangieren? Ich denke, der gesamte medizinische Stab sollte teilnehmen.«Einen Augenblick herrschte Schweigen.Jumascheff holte tief Luft und hob den Kopf, um etwas zu sagen.Aber im letzten Moment änderte er seine Meinung.Er wußte, daß es nutzlos sein würde, Einwände zu erheben.Neresenko wollte sich decken.Er wollte Anonymität.Gut, er sollte sie haben.Er, Jumascheff, wußte, daß die anderen Ärzte ihn unterstützen würden.Ein Nachteil war nur der, daß es einige Zeit dauern würde …Er nickte.»In einer Stunde also?«»Wenn Sie es so schnell arrangieren können«, antwortete Neresenko.»Aber vergessen Sie nicht, ich will alle Ärzte dabei haben.«»Sie sollen sie haben«, sagte Jumascheff und verließ das Büro.Jurko Andropow fühlte sich besser.Sie würden ihn herunterholen.Das Wissen darum hatte wie eine schmerzstillende Tablette auf ihn gewirkt.Er fühlte sich weiterhin schwach, aber es störte ihn nicht mehr.Es war ihm gar nicht in den Sinn gekommen, daß seine Bitte vielleicht nicht erfüllt werden könnte.Er fürchtete sich nur noch wenig vor der Landung.Wenn es soweit war, wollte er sich eine Injektion geben.Bis jetzt würde ihn der Stolz davon zurückgehalten haben, aber Jurkos Stolz hatte während der Tage im Raum stark gelitten.Er hatte jetzt viele Dinge verstanden.Das Wichtigste war, daß er ein Individuum war, das im Schema der Dinge nur einen sehr geringen Platz einnahm.Vor vier Tagen noch hatte er geglaubt, daß er selbst gewählt hatte, in den Raum getragen zu werden.Jetzt aber war ihm bewußt geworden, daß er die Entscheidung eigentlich gar nicht selbst getroffen hatte.Man hatte ihn gefragt, ob er sich zur Verfügung stellen wollte.Er hatte mit ›ja‹ geantwortet, denn wenn er ›nein‹ gesagt hätte, so wäre das höchst erstaunlich gewesen, ein Brechen der Regeln, eine Zurückweisung des Ruhms.Dies, so sah er es jetzt, war keine freie Entscheidung gewesen.Und jetzt, in diesem Augenblick, war er noch machtloser, seine Bestimmung zu ändern, als je zuvor.Ob er lebte oder starb, das hing völlig von anderen ab! Dieses Wissen war eine Beruhigung für ihn; es erlöste ihn von der Verantwortlichkeit.Ohne Hast oder Unruhe überlegte er, wie er die restliche Zeit im Raum verbringen sollte.Einen Augenblick lang war er von dem Gedanken an Musik sehr angetan; zum Lesen war er zu schwach, und er fürchtete, daß ihn in seiner augenblicklichen Stimmung ein Film nur irritieren würde.Seine Hand griff zu dem Schalter des Bandspielers.Dann zögerte er.Ihm war ein Gedanke gekommen, ein sehr logischer Gedanke; sollte er nicht eigentlich die Gelegenheit ausnutzen, die Sterne zu betrachten? Sollte er nicht zum letztenmal das Privileg nutzen, das kein anderes menschliches Wesen mit ihm teilte – nämlich fähig zu sein, die ganze Schönheit der Himmel zu sehen, die hier nicht durch die Atmosphäre getrübt war? Anstatt also die Musik aufzudrehen, drückte er den Knopf, der die Gatter von den Sichtluken zurückschwenkte.Der Satellit befand sich auf der dunklen Seite der Erde, und er konnte hinaussehen.Hätte er sich auf der Sonnenseite befunden, so wären die Gitter, die direkt der Sonne zugewandt waren, automatisch geschlossen geblieben, um ihn vor der ungehemmten Kraft der solaren Strahlung zu schützen.Er wandte den Kopf zur Seite.Hinter zwei Sichtluken und der Hälfte einer dritten zeichnete sich die Milchstraße wie ein schimmerndes Band ab.Eine Galaxis, dachte Jurko.Er erinnerte sich daran, was er in dem Astronomiebuch gelesen hatte.Nicht nur waren die Sterne unzählbar, sondern auch die Galaxien – so ähnlich jedenfalls hatte es in dem Buch gestanden.Galaxis für Galaxis … jede wenigstens so groß wie unsere eigene.Und andere noch viel, viel größer.Viele, die erst geboren wurden, andere, die starben.Aufstrahlende Sonnen und verbleichende Sonnen.Abkühlende Planeten.Sich formende Atmosphären.Aufsprießendes Leben, Moose und Gräser auf felsigem Grund, Zellen, die sich in lavawarmem Wasser vervielfältigten …Auf all dies, dachte Jurko, schaue ich jetzt hinab.Auf all dies.Er machte einen hellglänzenden Stern aus und beobachtete, wie er sich von einer Seite der Sichtluke zu der anderen hin bewegte.Der Stern schien sich zu bewegen.Aber natürlich war er selbst es, in seinem Satelliten, der sich bewegte … Aber auch die Sterne bewegten sich, so hatte es in dem Buch gestanden …Ein Komputer tickte.Dvinski, der Chefastrophysiker, durchquerte den Raum mit einem Zettel in der Hand, den er Neresenko reichte.Dvinski war ein großartiger Wissenschaftler.Aber als Mensch war er nervös und ließ sich zu unerwarteten Äußerungen hinreißen.»Das ist der schnellste Termin, zu dem wir ihn herunterholen können, Genosse«, sagte er.Er zog eine Grimasse.»Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß wir ihn nicht gern in Nordamerika ‘runterkommen lassen möchten – oder inmitten des Ozeans.«Ohne einen Blick darauf geworfen zu haben, reichte Neresenko den Zettel an Jumascheff weiter [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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