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.Wir gehen jetzt in eine andere Richtung als die übrige Welt.Die Botschafter der WahrheitWir können dieses Sichlösen von der Welt auch als einen Rückzug in den Geist, in unsere stille Mitte, betrachten.Manchmal spürt ihr, wie euch die Welt eures Zuhauses, die Welt eurer Freunde, sogar die Welt des Buddhismus aus eurer Mitte entfernt.Ihr spürt den Zug.Euer Leben lang habt ihr euch so aus eurer Mitte herausziehen lassen, und was habt ihr davon?Wenn Leute das Kloster verlassen, geht es meist um das andere Geschlecht.Wird es sie glücklich machen? Vor vielen Jahren veröffentlichte die Zeitschrift Punch einen Artikel mit dem Titel »Rat für alle Heiratswilligen«.Der Artikel bestand aus zwei nahezu leeren Seiten.Es stand nichts weiter da als »Lasst es«.Da hatte wohl jemand die Leiden der Ehe erkannt.Glaubt ja nicht, dass es bei euch anders sein würde, dass ihr den Leiden der Ehe entgehen könntet, weil ihr klüger oder weiser seid als andere.Zu denken, dass ich besser bin und den Schwierigkeiten entgehen kann, mit denen alle anderen kämpfen – das ist die Überheblichkeit des Ego.Ich habe in meiner Jugend auch viel fantasiert.Aber ich habe gelernt, wie ich verhindern kann, dass Fantasien Besitz von mir ergreifen – einfach dadurch, dass ich alles bis zu seinem logischen Schluss verfolgte.Ich dachte bei allem immer: »Und dann was? Was danach?« Ich hörte damit erst auf, wenn ich das Gesamtbild hatte.Und bei allem, was ich fantasierte – mich verlieben, heiraten und von da an glücklich und zufrieden sein –, hat mein »Und dann was?« immer schnell mit der Vorfreude aufgeräumt, denn man muss diese Frage nur oft genug stellen, dann kommt irgendwann … nichts mehr, nichts Buntes, Helles, Freudiges, Glückliches, nur das, was alle erleben.Wenn der lustige Teil vorbei ist und sich verzieht, bist du wieder da, wo du angefangen hast.Und du hast rein gar nichts verstanden.Du siehst nur zu, dass du irgendwie zurechtkommst und ein bisschen Lust und Glück erwischst.Im Grunde schlitterst du nur auf das Alter zu, auf den Punkt, an dem du alles verlierst, was dir lieb ist.Wozu soll das gut sein? Schlau ist, wer dem Pfad des Nibbida folgt.Du hat schon reichlich gelitten, verfügst also über genügend Datenmaterial für Schlussfolgerungen.Denk in allen schwierigen Phasen an diese Leiden und bau dein Nibbida auf.Während einer Meditationsklausur gibt es auch Phasen der Langeweile.Wenn die Beine wehtun und ihr einfach dasitzt und nichts mit euch anzufangen wisst, keine Lust habt zu meditieren oder zu gehen oder zu lesen, und euch schier zu Tode langweilt, dann geht doch einmal der Langeweile auf den Grund.Was das Erforschen des Leidens angeht, gibt es während eines Retreats keinen Augenblick, den ihr nicht dafür nutzen könntet, aus dem ihr nicht im Sinne eurer eigenen Entwicklung und Schulung alles herausholen könntet.Schulung des Geistes läuft nicht auf Beherrschung der Dinge hinaus, sondern auf Verstehen.Betrachtet also Schwierigkeiten und Enttäuschungen als Devadutas, als Kuriere der Wahrheit, die euch über den Dhamma unterrichten wollen.Ajahn Chah hat solche Dinge immer als »Kruba Ajahns« bezeichnet, als Lehrer höherer Ordnung.Kruba Ajahns dieser Art leben nicht etwa irgendwo in Thailand in einem tollen Kloster.Die wahren Lehrer sind in eurer Hütte, wenn ihr morgens aufwacht und so müde seid, dass ihr am liebsten nicht aufstehen würdet.Sie sind zur Stelle, wenn ihr endlos gesessen habt und nichts dabei herauskommt.Diese wahren Lehrer sind da, wenn ihr euch während einer Meditationsklausur fragt, wie viele Tage es noch sind.Wenn jemand euch etwas Falsches in die Essschale füllt oder ihr gerade in die tiefe Meditation kommt und ausgerechnet dann eine Krähe krächzt oder irgendetwas anderes euch so richtig nervt – das ist immer ein Kruba Ajahn.Diese Dinge wollen betrachtet, belauscht, durchdrungen und verstanden werden.Der Leere entgegenWenn ihr die Wahrheit vom Leiden verstanden habt, seht ihr die Welt als einen Müllhaufen an.Und weil es alles Müll ist, löst ihr euch davon.Wovon ihr euch löst, das verblasst und schwindet – Viraga.Das geschieht ganz natürlich, ihr müsst nichts zum Verschwinden bringen.Es ist keine Entscheidung, kein vom Denken herbeigeführter Willensakt: »Oh, ich will diese Leute, diese Krähen, diese Ameisen auf dem Weg, dieses Frieren los sein!« Da ist dann überhaupt nichts mehr loszuwerden.Es ist nicht mehr eure Angelegenheit.Wenn wir von Vereinfachung unseres Lebens und von Verzicht auf Besitz sprechen, ist eigentlich das gemeint.Ihr verzichtet nicht nur auf äußere Dinge, sondern auch auf eure »geistigen Habseligkeiten« – die alten Gewohnheiten, das Nachtragen, das Hängen an allem, was euch lieb geworden ist.Ihr weist alles von euch, was euch doch nur zermürbt, was euch einengt und begrenzt.Die meisten Menschen sind Gefangene ihrer Vergangenheit.Sie sind so mit ihrer Vergangenheit identifiziert, dass sie sie für das halten, was sie sind, für ihr Ich oder Atta.Und da sie so identifiziert sind, sehen sie die Vergangenheit als ihre »Sache« an, sie klammern sich daran fest und leiden entsprechend.Aber das muss nicht so sein, man kann von der Vergangenheit auch lassen.Die Tür dieser Gefängniszelle steht immer offen, ihr könnt jederzeit einfach rausgehen.Glaubt nicht, dass die Vergangenheit erst »aufgearbeitet« werden müsste, das reden euch nur eure Schuldgefühle ein.Ihr könnt das alles ganz und gar loslassen, sich selbst überlassen; wenn ihr den Mumm dazu habt, könnt ihr das alles verschwinden lassen.Wendet also Dukkha-Sanna an, die »Wahrnehmung des Leidens«, und fragt euch, was das Festhalten an der Vergangenheit einbringt.Seht es als das, was es ist, nämlich Leid; dann löst euch von der Vergangenheit und lasst sie verblassen.Ihr denkt dann nicht einmal mehr an eure Vergangenheit.Sobald ihr verstanden habt, dass diese Dinge einfach nur leidvoll sind, stellen sich Verzicht und Ablehnung als direkte Folge ein, und je tiefer ihr versteht, desto mehr verblassen die Dinge.Irgendwann gehören sie einfach nicht mehr zu eurem »Repertoire«.Ihr seht euch die Welt da draußen an, und sie schwindet.Ihr sitzt in eurer Hütte, und die ganze Welt verschwindet.Darum geht es bei der Meditation, und jetzt wisst ihr es.Meditation ist die Kunst, die Dinge verblassen und schwinden zu lassen, sie verflüchtigen sich.Sie ist eine Bewegung in Richtung Leere.Etwas ganz Wichtiges, das verschwinden muss, wenn die Meditation Fuß fassen soll, ist das Denken.Dazu muss das Denken aber erst einmal verstanden sein
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