[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Er hatte eigenhändig einen brutalen Kerl aus seinen Gefängnissen ausgewählt, einen üblen, wilden Mann, und ihn nach Norden geschickt, um Brocker zu strafen, indem er Brockers Frau strafte.Deshalb hatte Archer braune Augen, helles Haar, war gut aussehend und groß, während Brocker graue Augen und dunkle Haare hatte und eher unansehnlich war.Lord Brocker war nicht Archers leiblicher Vater.An einigen Orten und zu einigen Zeiten wäre Brockers Geschichte unvorstellbar gewesen, aber nicht in King’s City und nicht in jenen Tagen, als König Nax unter dem Einfluss seines engsten Ratgebers regiert hatte.Cansrel.Brocker unterbrach Fires grausige Gedanken.»Ich habe gehört, dass du das seltene Vergnügen hattest, von einem Mann angeschossen zu werden, der dich nicht töten wollte«, sagte er.»Hat es sich irgendwie anders angefühlt?«Fire lachte.»Ich bin nie auf erfreulichere Weise angeschossen worden.«Er schmunzelte, während er sie mit seinem sanften Blick musterte.»Es lohnt sich, dich zum Lachen zu bringen.Dann verschwindet der Schmerz aus deinem Gesicht.«Brocker hatte sie schon immer zum Lachen bringen können.Seine verlässliche gute Laune heiterte sie immer auf, vor allem an Tagen, an denen Archers Laune schwer auf ihr lastete.Und das war bemerkenswert, da Brocker selbst ununterbrochen unter Schmerzen litt.»Brocker«, sagte sie.»Glaubst du, es hätte anders kommen können?«Er legte fragend den Kopf schräg.»Ich meine Cansrel«, sagte sie, »und König Nax.Glaubst du, ihre Zusammenarbeit hätte je anders verlaufen können? Hätten die Dells sie überleben können?«Brocker betrachtete sie; bei der Erwähnung von Cansrels Namen war sein Gesicht ruhig und ernst geworden.»Nax’ Vater war ein guter König«, sagte er.»Und Cansrels Vater war ihm ein wertvoller Monsterratgeber.Aber Nax und Cansrel waren zwei völlig andere Wesen, Liebes.Nax hat nicht die Stärke seines Vaters geerbt und du weißt so gut wie jeder andere, dass Cansrel nicht eine Spur Mitgefühl von seinem Vater geerbt hat.Und sie sind zusammen aufgewachsen, das heißt, als Nax den Thron übernahm, lebte Cansrel schon sein ganzes Leben lang in seinem Kopf.Oh, Nax hatte ein gutes Herz, dessen bin ich sicher – manchmal habe ich es zu Gesicht bekommen –, aber das spielte keine Rolle, weil er zugleich ein kleines bisschen zu faul und ein kleines bisschen zu willig war, das Denken jemand anderem zu überlassen – und das reichte Cansrel als Eingangstor.Nax hatte nie eine Chance«, sagte Brocker und schüttelte rückblickend den Kopf.»Von Anfang an benutzte Cansrel ihn, um zu bekommen, was er wollte, und alles, was Cansrel wollte, war sein Vergnügen.Es war unvermeidlich, mein Schatz«, sagte er und sah sie erneut an.»Solange sie lebten, hätten Cansrel und Nax das Königreich immer weiter in den Ruin getrieben.«Ruin.Brocker hatte es ihr erzählt, deshalb kannte Fire die einzelnen Schritte, die in den Ruin geführt hatten, nachdem der junge Nax den Thron bestiegen hatte.Es hatte mit Frauen und Festen angefangen und das war gar nicht mal so schlecht gewesen, denn Nax hatte sich in eine schwarzhaarige Lady namens Roen aus dem Norden der Dells verliebt und sie geheiratet.König Nax und Königin Roen hatten einen Sohn bekommen, einen gut aussehenden dunkelhaarigen Jungen namens Nash, und trotz des etwas pflichtvergessenen Königs an seiner Spitze strahlte das Königreich Stabilität aus.Aber Cansrel hatte sich gelangweilt.Er hatte immer Ausschweifungen gebraucht, um zufrieden zu sein, und jetzt brauchte er noch mehr Frauen und mehr Feste und Wein und Kinder vom Hof, um die Eintönigkeit der Frauen zu bekämpfen.Und Drogen.Nax hatte allem zugestimmt; Nax war wie eine Muschel, die Cansrels Bewusstsein beherbergte, und hatte zu allem, was Cansrel für das Beste hielt, genickt.»Aber du hast mir gesagt, dass es letzten Endes die Drogen waren, die Nax zerstört haben«, sagte Fire.»Hätte Nax an der Macht bleiben können, wenn die Drogen nicht gewesen wären?«»Vielleicht«, sagte Brocker leichthin.»Der verfluchte Cansrel hatte sich auch mit Gift in den Adern immer unter Kontrolle, aber Nax nicht, es machte ihn nervös, paranoid, unkontrolliert und rachsüchtiger denn je.«Er hielt inne und starrte düster seine unbrauchbaren Beine an.Fire behielt ihr Gefühl ganz nah bei sich, damit er nicht von ihrer Neugier durchströmt würde.Oder von ihrem Mitleid; ihr Mitleid durfte ihn nie berühren.Einen Augenblick später blickte Brocker auf und sah ihr wieder in die Augen.Er lächelte kaum wahrnehmbar.»Vielleicht sollte man gerechterweise sagen, dass Nax sich ohne die Drogen möglicherweise nicht in einen Wahnsinnigen verwandelt hätte.Aber ich glaube, die Drogen waren so unausweichlich wie der Rest.Und Cansrel selbst war die stärkste Droge für Nax’ Bewusstsein.Die Leute sahen, was geschah – sie sahen, wie Nax gesetzestreue Männer bestrafte, Bündnisse mit Verbrechern schloss und das ganze Geld aus dem Königsschatz verschwendete.Verbündete von Nax’ Vater entzogen Nax ihre Unterstützung, wie zu erwarten war.Und ehrgeizige Männer wie Mydogg und Gentian begannen Pläne zu schmieden und sich zu verschwören und bildeten unter dem Vorwand der Selbstverteidigung eigene Armeen aus.Und wer konnte das einem Lord aus den Bergen in einer so unsicheren Situation vorwerfen? Gesetze galten nicht mehr, zumindest nicht außerhalb der Stadt, weil Nax sich nicht um ihre Einhaltung kümmerte.Die Straßen waren nicht mehr sicher, man musste verrückt oder verzweifelt sein, um auf den unterirdischen Strecken zu reisen, wo überall Plünderer und Angreifer und üble Schwarzmarkthändler lauerten.Sogar Leute aus Pikkia tauchten plötzlich auf.Seit ewigen Zeiten hatte es ihnen genügt, sich untereinander zu zanken.Und jetzt konnten nicht einmal sie der Versuchung widerstehen, unsere Gesetzlosigkeit auszunutzen.«Fire wusste das alles; sie kannte ihre eigene Geschichte.Letzten Endes hielt ein Königreich, das von unterirdischen Tunneln durchzogen war und durchsetzt von Höhlen und versteckten Landgütern, so viel Instabilität nicht aus.Es gab zu viele Orte, an denen sich Böses verstecken konnte.In den Dells waren Kriege ausgebrochen; keine richtigen Kriege mit klar abgegrenzten politischen Gegnern, sondern dilettantische Gebirgskriege, ein Nachbar gegen den anderen, eine Gruppe von Höhlenräubern gegen das Landgut eines armen Lords, ein Bündnis dellianischer Lords gegen den König.Es hatte in Brockers Verantwortung gelegen, all die Aufstände in den gesamten Dells niederzuschlagen.Er war ein viel besserer Oberbefehlshaber gewesen, als Nax verdiente, und mehrere Jahre lang hatte Brocker beeindruckende Arbeit geleistet.Aber er und die Armee waren auf sich gestellt gewesen; Cansrel und Nax waren in King’s City damit beschäftigt, sich mit Frauen und Drogen abzugeben.König Nax hatte mit einem Mädchen aus der Palastwäscherei ein Zwillingspaar gezeugt.Dann hatte Brocker sein geheimnisvolles Verbrechen begangen und Nax hatte Vergeltung geübt.Und an dem Tag, als Nax seinen eigenen militärischen Oberbefehlshaber vernichtet hatte, hatte er auch jegliche Hoffnung auf eine stabile Herrschaft in seinem Königreich zerstört.Die Kämpfe waren außer Kontrolle geraten.Roen hatte Nax einen weiteren dunkelhaarigen Sohn namens Brigan geboren.In den Dells waren verzweifelte Zeiten angebrochen.Cansrel hatte es genossen, von Verzweiflung umgeben zu sein.Es hatte ihn amüsiert, Dinge dazu zu bringen, auseinanderzubrechen, und sein Verlangen nach Amüsement war unersättlich gewesen
[ Pobierz całość w formacie PDF ]
© 2009 Każdy czyn dokonany w gniewie jest skazany na klęskę - Ceske - Sjezdovky .cz. Design downloaded from free website templates