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.Karen ChanceHinreißend untotCassandra Palmer 2RomanAus dem Amerikanischen vonAndreas BrandhorstZu diesem BuchVon einem Tag auf den anderen bekommt Cassandra Palmer eine Aufgabe, von der viele träumen: Sie wird die Pythia, der Welt mächtigste Seherin.Doch wieder einmal stehen in Cassandras Fall die Vorzeichen … nun ja, anders.Der Titel ist Teil eines Erbes, das sie antreten muss, ob sie will oder nicht.Und mit einem Mal verfügt sie über unfassbar große Macht, was die einflussreichsten Vampire, Elfen und Magier der Stadt alarmiert.Zu allem Überfluss stellt Cassandra fest, dass sie mit einem Bann belegt wurde, der alle potenziellen Liebhaber verschreckt – bis auf diesen einen Vampir mit der unwiderstehlichen erotischen Ausstrahlung.Cassandra ist es leid, immerzu Spielball der anderen zu sein.Wozu ist sie denn im Besitz grenzenloser Macht, wenn nicht, um sie einzusetzen?Karen Chance lebte in Frankreich, Großbritannien und Hongkong, kehrte aber stets wieder zurück in ihre amerikanische Heimat.Derzeit hat sie sich in Orlando, Florida, niedergelassen.Ihre spannende, heitere und romantische Serie um die Heldin Cassie Palmer wurde in den USA ein großer Erfolg.Auf Deutsch liegen bereits die ersten beiden Bände »Untot mit Biss« und »Hinreißend untot« vor.EinsMan konnte nicht viel von einem Tag erwarten, der in einem Kasino begann, das voller Dämonen war und wie die Hölle aussah.Aber zu jenem Zeitpunkt dachte ich nur, dass ein Bordell mehr Spaß machen sollte, insbesondere eins für Frauen, mit einer Belegschaft aus attraktiven Inkuben.Doch die dämonischen Lover hingen nur an den Tischen mm, hielten ihren Kopf so, als litten sie an Migräne, und schenkten ihrer Gesellschaft keine Beachtung.Selbst Casanova mir gegenüber wirkte unglücklich.Seine Haltung war verführerisch – vermutlich reine Angewohnheit –, aber sein Gesichtsausdruck war nicht so nett.»Na schön, Cassie!«, sagte er scharf, als einer seiner Jungs plötzlich zu weinen begann.»Sag mir, was du hier im Dantes willst, und dann mach den Abgang! Ich muss mich ums Geschäft kümmern.«Er deutete auf drei alte Frauen, die auf Barhockern an der Theke saßen.Sie ließen den Satyr-Kellner dahinter an einer Stelle schrumpfen, an der er normalerweise ziemlich groß war.Es überraschte mich kaum, denn keine der Damen sah nach unter hundert aus, und ihr wichtigstes Attribut bestand aus schmierigem, verfilztem Haar, das schon bei der Geburt grau gewesen war und bis zum Boden reichte.Am vergangenen Abend hatte ich versucht, Enyos – ihr Name bedeutete passenderweise »Entsetzen« – Mähne zu waschen, aber das Hotelshampoo hatte die Sache kaum verbessert.Nach der Entdeckung einer halb verwesten Ratte unter dem linken Ohr hatte ich es aufgegeben.Immerhin lenkte das Haar von den Gesichtern ab und ließ einen Beobachter nicht sofort erkennen, dass die drei Alten zusammen nur ein Auge und einen Zahn hatten.Enyo versuchte gerade, das Auge von ihrer Schwester Deino (»Grauen«) zu bekommen, denn sie wollte sich den entsetzten Kellner ansehen.Unterdessen riss Pemphredo (»Angst«) mit dem Zahn eine Tüte Erdnüsse auf.Schließlich gab sie es auf, stopfte sich die ganze Packung in den Mund und kaute fröhlich und zahnlos.Ich hatte die Graien nur für Mythen gehalten, Tausende von Jahren vor dem Fernsehen von gelangweilten (und recht verschrobenen) Griechen erfunden.Doch das schien nicht der Fall zu sein.Seit kurzer Zeit befanden sich einige vom Vampirsenat, der Regierung aller nordamerikanischen Vampire, erworbene – na schön, gestohlene – Gegenstände in meinem Besitz, und ich hatte versucht, mehr über sie herauszufinden.Das erste Objekt, eine schimmernde kleine Kugel in einem schwarzen Holzkästchen, hatte zu glühen begonnen, als ich es berührte, und einen Lichtblitz später standen mir plötzlich drei Besucherinnen gegenüber.Es war mir ein Rätsel, warum die Drei gefangen waren, noch dazu im Allerheiligsten einer Vampir-Hochburg.Sie gingen einem echt auf die Nerven, waren aber nicht gefährlich und bedrohten nur meine Zimmerservice-Rechnung.Ich hatte die Mädels mitgenommen, weil die Alternative gewesen wäre, sie unbeaufsichtigt in meinem Hotelzimmer zu lassen.Für Frauen in ihrem Alter waren sie sehr unternehmungslustig, und bisher hatte ich alle Hände voll zu tun gehabt, sie beschäftigt zu halten.Ich hatte sie vor drei einarmige Banditen gesetzt und mich dann um meine eigenen Dinge gekümmert, aber natürlich waren sie dort nicht geblieben.Wie drei uralte Kleinkinderkonnten sie sich nur sehr kurz auf etwas konzentrieren u später in die Bar gekommen, die Hände voller Souvenirs fragwürdiger Herkunft.Mit einem kleinen roten Plüschteufel unter dem Arm hatte Deino eine kleine Schneekugel vor mir auf den Tisch gelegt und war dann zur Theke gegangen.Die Kugel enthielt eine Plastikversion des Dante’s, die jedoch nicht von Schnee umgeben war, sondern von Flammen, die immer dann tanzten, wenn man das Ding schüttelte.Der reinste Kitsch – und bei meinem Glück hielt ich es durchaus für möglich, dass man mich verhaftete, weil ich so etwas geklaut hatte.Es ging mir echt gegen den Strich, den Babysitter für die drei Schicksalsschwestern zu spielen, aber Casanovas Gesichtsausdruck beim Blick zu den Alten teilte mir mit, das ich diese Angelegenheit vielleicht zu meinem Vorteil nutzen konnte.Ich lächelte und beobachtete, wie die Flammen der Hölle das Kasino erneut umschlangen.»Wenn du mir nicht hilfst, lasse ich sie hier.Sie könnten eine Schönheitskur gebrauchen.« Ich ersparte mir den Hinweis darauf, wie schlecht das fürs Geschäft sein würde.Casanova verzog das Gesicht, kippte den Rest seines Drinks und zeigte mir dabei einen breiten, sonnengebräunten Hals unter dem offenen Hemdkragen.Er war natürlich nicht der historische Casanova.Besessenheit durch einen Inkubus-Dämon verlängerte die Lebensspanne eines Menschen, aber nicht in einem solchen Ausmaß.Der italienische Abenteurer, der angeblich so großen Erfolg bei Frauen hatte, war vor einigen Jahrhunderten gestorben, doch sein Ruf überdauerte die Zeit.Und es gab nichts daran auszusetzen, dass dieser Typ seinen Namen trug.Er versuchte es nicht einmal bei mir, und doch musste ich mich immer wieder daran erinnern, dass ich nicht zum Vergnügen hier war.»Deine Probleme sind mir gleich«, sagte er mit Nachdruck.»Wie viel dafür, dass sie verschwinden?«»Es geht nicht um Geld.Du weißt, was ich will.« Ich versuchte, die knappen Satinshorts möglichst diskret in eine bequemere Position zu rücken, aber er bemerkte es.Es war schwer, in einem paillettenbesetzten Teufelskostüm komplett mit Schwanz bedrohlich auszusehen.Sündiges Scharlachrot passte nicht zu meinen rotblonden Locken und dem hellen Teint.Ich sah aus wie eine Kewpie-Puppe, die versuchte, den harten Burschen zu spielen – keine Wunder, dass Casanova nicht beeindruckt war.Ich hatte ihn irgendwie erreichen müssen, ohne erkannt zu werden, und es schien eine gute Idee gewesen zu sein, mir im Umkleideraum der Angestellten ein Kostüm zu schnappen.Mit einem goldenen Feuerzeug zündete sich Casanova eine kleine Zigarette an
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