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.«»Flecki?«»Das musst du mit dir selbst ausmachen.Wenn du den Namen gut findest, dann heiße ich so.Kein Problem.«Ich gehöre eigentlich zu der Sorte von Menschen, die ihre Katzen irgendwie ironisch tauft, weil sie sich der eigenen Zuneigung schämt, sich vielleicht gar davor ängstigt und deshalb gewollt nüchtern gibt.Ein so kindlich-zärtlicher Name wie Flecki wäre mir früher nicht in den Sinn gekommen – eher irgendwas Verzicktes und verquält Albernes wie Kopernikus, Elvis, Frau Müller oder Erynnie.Um nur ja nicht von etwaigen Besuchern für sentimental gehalten zu werden.Als ob der Ausdruck von Liebe automatisch auf Kitsch rauslaufen müsste.Oder als ob Liebe zu einem Tier eine Art Verfehlung wäre, etwas Blamables, Peinliches, Zweitklassiges.»Schön, dich zu spüren, Flecki«, sagte ich, und ihr Schnurren wurde von einem erneuten Gähnen unterbrochen, das mit einem Klacken des Gebisses endete.»Gleichfalls«, sagte sie und schnurrte weiter.»Unter Menschen geht so was nicht«, sagte ich, »jedenfalls nicht unter Fremden – dass man sich einfach aneinanderschmiegt und freundliche Geräusche dazu macht.«»Ist auch unter Katzen nicht direkt üblich.«»Nein? Wieso eigentlich nicht?«»Isso.«»Wie?«»Das.Ist.So.«»Ach so.Isso.Klar.«»Und bestimmt ist es eher gut so«, sagte sie, »zumindest bei euch.Stell dir die Missverständnisse vor, die daraus entstehen würden.Du fährst mit dem Zug durch die Nacht, und die Person auf dem Sitz neben dir legt ihren Kopf in deinen Schoß und schläft.Dazu lässt sie noch vertrauensvoll ihre Hand auf deinem Schenkel liegen – wie fühlt sich der Gedanke an?«»Du hast recht«, sagte ich, »nur mit sehr viel Zusätzlichem erträglich.Nein, eigentlich gar nicht erträglich.Was auch immer ich mir dazu denke – es ist eine Frau, sie ist schön, ich bin einsam und auf der Suche, sie ist ungebunden und mit mir schon fündig geworden, sie ist nicht nur schön, sondern auch klug und mild, genau der Mensch, mit dem ich verbunden sein will, verbunden sein kann, sie denkt dasselbe von mir, wir haben beide die Statur, einander durch alle künftigen Verwandlungen hindurch zu begleiten, und so weiter, und so weiter – es geht nicht.Unmöglich.«»Nur zwischen Menschen und Katzen.«»Und da auch nur zwischen manchen, oder?«»Jetzt hast du’s«, sagte sie, »nur bei denen, die echt was Besonderes sind.«»Weil sie telepathisch dolmetschen?«»Das würde ich nicht direkt zur Voraussetzung machen – es ginge auch ohne Gespräch.Überhaupt ist es eigentlich auch nichts Besonderes, was Besonderes zu sein.«»Und wie meinst du das nun wieder?«»Wir Katzen sind alle was Besonderes, und die Menschen, die das bemerkt haben, auch.Fertig.Isso.Kein komplizierter Gedanke.«»Mir wird schwindlig.Du bist eine Rabulistin.«»Nein, ich bin nur die erste Katze mit Humor, der du begegnest – zumindest die erste, bei der du’s merkst.«»Du verarschst mich also doch.«»Wenn du das Verarschen nennst.«»Was denn sonst?«»Verbale Zärtlichkeit vielleicht? Plaudern? Ein Streicheln mit Worten, ohne gleich allzu ranschmeißerisch zu sein?«»Na dann.Gut, dass wir darüber gesprochen haben.«»Sollen wir ein bisschen schlafen? Es ist so schön warm.«Sie gähnte wieder, streckte sich und sah mich an.»Ja.Machen wir«, sagte ich und kletterte auf den Holzstoß, legte mich hin, einen Arm unter den Kopf, den anderen so ausgestreckt, dass sie sich dranschmiegen konnte – sie tat es, schnurrte wieder, und ich spürte ihre Krallen, die sich in mein Handgelenk bohrten.Es war nicht sonderlich bequem, fühlte sich aber dennoch sehr, sehr gut an.Ich schlief ein.˜Es war überhaupt nicht bequem gewesen, das wurde mir klar, als ich aufwachte und vor mir zwei kichernde Mädchen und ein ängstlich dreinblickender Junge standen, alle drei mit Fahrrädern und New-York-Yankees-Mützen, und alle drei mit je einem Fuß auf dem Pedal, um sofort losflitzen zu können, falls ich mich als Sittenstrolch, flüchtiger Verbrecher oder sonst wie gefährlich herausstellen sollte.Flecki war verschwunden.»Seid ihr schon lang da?«, fragte ich.»Nein«, sagte eins der Mädchen, und: »Sie haben geschnarcht«, das zweite.Der Junge schwieg, schaute aber jetzt ein bisschen weniger ängstlich drein.Vielleicht weil ich seine Sprache beherrschte.»Habt ihr eine Katze gesehen?«Der Junge antwortete: »So eine … äh … irgendwie …«»Weiße?«, fragte ich hoffnungsvoll.»Ja«, sagte der Junge, »mit so … äh …«»Flecken?«»Nein«, sagte der Junge.»Wenn du sie nicht gesehen hast«, fragte ich, »woher weißt du dann, dass sie weiß war?«»Weiß ich ja nicht«, sagte er jetzt mutiger, weil er es geschafft hatte, mich reinzulegen, »haben Sie gesagt.«Schon wieder Humor.Schon wieder auf meine Kosten.Irgendwas stimmte nicht mit diesem Tag.Lag ich vielleicht im Koma, rannten Ärzte um mich herum, die um mein Leben rangen, und mein Gehirn spendierte mir zur Entlastung einen lustigen Landausflug mit Katze, Kindern und Hummeln?Die Kinder fuhren los – ich war nicht mehr interessant, weder eine Leiche noch ein Verbrecher, nur ein schnarchender Mann auf einem Holzstoß.»Flecki«, rief ich, als ich die Kinder außer Hörweite glaubte, aber sie blieb verschwunden [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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