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.Ein berühmter Schauspieler hatte es sich in den Kopf gesetzt, dieses Schloss in die Wüste zu bauen, bis ihn das Glück wegen eines Zwischenfalls mit einem fünfzehnjährigen Mädchen verlassen hatte und seine Schlosspläne diesem Umstand zum Opfer gefallen waren.Es sah aus wie ein Bordell für reiche Mexikaner, mit all dem weißen Stuck und den roten Dachziegeln, den Brunnen im Hof und den an den Seiten hochrankenden Bougainvillea-Sträuchern.Um die Mittagszeit wirkte es ein bisschen glanzlos, wie ein alternder Filmstar.In der breiten Kopfsteinpflastereinfahrt standen keine Autos.Entfernt konnte ich die unsichtbare Klimaanlage hören, die summte, als säße eine Heuschrecke hinter dem Gebäude.Ich parkte den Olds vor dem Fallgatter am Ende der Einfahrt und ging durch die kühle Dunkelheit des Eingangs ins Haus.Es gab zwei große, verzierte Mahagonitüren, von denen eine nur angelehnt war.Ich drückte mich durch den Spalt in die plötzliche Kühle des Innenraums.Nach der starken Wüstenhitze war die Luft hier angenehm, aber sie wirkte auch künstlich wie die besänftigende Berührung eines Einbalsamierers.Die zwei Gangster, die mich am Vortag abgefangen hatten, tauchten von rechts aus dem Nichts auf.Der Größere sagte: «Tragen Sie eine bei sich?»«Klar», erwiderte ich, «man weiß ja nie, ob es hier draußen was zum Abschießen gibt.»Der kleinere Bursche war nur halb zu sehen, da er zurückgelehnt in dem düsteren Korridor auf der rechten Seite stand.Die Pistole in seiner Hand reflektierte den Lichtschein aus dem Hauptzimmer.«Sie können nicht mit ’ner Kanone zu Lippy reingehen», sagte der Größere.Ich zuckte mit den Achseln, öffnete meinen Mantel, und er zog mir die Waffe vorsichtig unter dem Arm heraus.Er sah sie sich an.«Kurzer Doppellauf», sagte er.«Nicht besonders gut für größere Entfernungen.»«Ich arbeite immer am Mann.»Der Lange ging voraus durch einen großzügigen Innenraum.Dort standen Blackjacktische, Roulette-Scheiben und Tische zum Würfeln.Über die langgezogene linke Wand erstreckte sich eine polierte Mahagonibar mit kunstvoll arrangierten Flaschen vor der dahinterliegenden, verspiegelten Wand.Die einzige Lichtquelle war eine Reihe schmaler, enger Fenster dicht unter der Decke, die wohl ursprünglich wie Schießscharten hatten aussehen sollen.Ich entdeckte eine Reihe von Kristalleuchtern, die unbeleuchtet von der Decke hingen.Der kleinere Gangster ging fünf Schritte hinter mir her.Ich glaubte nicht, dass er seine Waffe noch in der Hand hatte, wollte mich aber nicht beim Nachsehen erwischen lassen.Am anderen Ende der Bar führten drei Stufen auf einen flachen Treppenabsatz, und an dessen Ende gab eine Tür den Blick in Manny Lipshultz’ großes Büro frei.Er war da und saß hinter einem pokertischgroßen Schreibtisch.«Marlowe», sagte er.«Setzen Sie sich.Wollen Sie einen Drink?»Er stand auf, umrundete ein Sideboard aus Rosenholz, nahm eine Karaffe herunter und schenkte zwei dicke klobige Gläser halbvoll.Eins davon drückte er mir in die Hand und ging wieder hinter seinen Schreibtisch.«Ist in Ordnung, Leonard», sagte er zu dem langen Kerl.«Ihr könnt abhauen.»Leonard und sein kleiner Kumpel verschwanden lautlos im Halbdunkel.Ich nippte an meinem Drink, Scotch, besser als ich ihn gewohnt war, obwohl meine Frau zehn Millionen Dollar besaß.«Freut mich, dass Sie kommen konnten, Marlowe», sagte Lipshultz.«Mich auch», erwiderte ich.«Man muss schließlich von irgendwas leben.» «Wenn man mit Harlan Potters Tochter verheiratet ist?»«Das bedeutet nur, dass sie weiß, wovon sie leben kann», sagte ich.Lipshultz nickte.«Ich habe ein Problem, Marlowe.»Ich wartete.«Sie müssen wissen, dass das, was wir hier tun, nicht ganz legal ist.»«Ich weiß», sagte ich.«Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, warum man uns noch nicht hat auffliegen lassen?»«Nein», sagte ich, «aber wenn ich es täte, käme ich wohl zu dem Ergebnis, dass Sie jemanden hinter sich haben, und dass dieser Jemand genau die Art Geld hat, die Leute davon abhält, Sie zu belästigen.»Lipshultz lächelte.«Gut, Marlowe.Ich wusste schon, dass Sie clever sind, bevor ich Sie überprüft habe.»«Und wozu brauchen Sie mich, wenn Sie derartige Verbindungen haben?»Lipshultz schüttelte missmutig den Kopf.Er hatte eine dicke Nase, die zu seinem roten Gesicht passte, und glattes schwarzes Haar, das in der Mitte gescheitelt war und an beiden Seiten seines Kugelkopfes anlag.«Die Verbindung nützt mir in diesem Fall nichts», sagte er.«Und wenn Sie mir nicht aus der Klemme helfen, dann könnte eben diese Verbindung gewisse Leute rausschicken, um mich zu besuchen, wenn Sie verstehen, was ich meine.»«Wenn die das tun, sollten Sie sich bessere Männer als die zwei Heuler besorgen, die Sie im Moment an Ihrer Seite haben.»«So ist das nun mal», sagte Lippy.«Es ist schwer, Leute hier rauszukriegen, schließlich ist das nicht Los Angeles.Nicht jeder mag die Wüste.Deshalb war ich so erleichtert zu erfahren, dass Sie hier sind.Ich habe von Ihnen gehört, als Sie noch von Hollywood aus gearbeitet haben.»«Ihr Glückstag», sagte ich.«Was soll ich also für Sie tun?»Er überreichte mir einen Schuldschein über hunderttausend Dollar, der in sauberer, sehr kleiner Handschrift mit Les Valentine unterschrieben war.Dann lehnte er sich zurück und ließ ihn einen Moment wirken.«Ich akzeptiere die Unterschrift eines Burschen über hundert Riesen.Ich scheine alt zu werden.»«Warum haben Sie’s getan?»«Er kommt aus einer reichen Familie.Hat vorher immer gezahlt.»«Und als Ihr großer Boss eines Tages die Bücher überprüft hat, stellte er fest, dass Ihnen hunderttausend fehlen.»«Sein Buchhalter», sagte Lipshultz.«Und Mr.Blackstone hat mich daraufhin besucht.»Obwohl der klimatisierte Raum vollkommen kühl war, schwitzte Lipshultz.Er zog ein seidenes Spitzentüchlein aus der Tasche und wischte sich den Nacken damit ab.«Kam höchstpersönlich rausgefahren und saß da, wo Sie jetzt sitzen, und erklärte, ich hätte einen Monat Zeit, das Loch zu stopfen», sagte Lipshultz.«Sonst?»«Es gibt kein bei Mr.Blackstone, Marlowe.»«Ich soll also den Kerl für Sie finden, der Sie geleimt hat.»Lipshultz nickte.«Ich finde Menschen, Lipshultz, aber ich nehme sie nicht aus.»«Um mehr bitte ich Sie auch nicht, Marlowe.Mir fehlen hundert Riesen.Wenn ich sie nicht zurückbekomme, bin ich ein toter Mann.Finden Sie den Kerl.Reden Sie mit ihm.»«Was, wenn er das Geld nicht hat? Jungs, die hundert Riesen am Spieltisch verlieren, haben normalerweise nie lange Geld», sagte ich.«Er hat es.Seine Frau ist zwanzig, dreißig Millionen schwer.»«Warum fragen Sie dann nicht sie?»«Habe ich, aber sie glaubt mir nicht.Sie behauptet, dass ihr Lester das niemals tun würde.Also habe ich gesagt, fragen Sie Lester, und sie hat gesagt, er sei im Moment nicht da, weil er nördlich von L.A.Standfotos für einen Film schießt.»«Wie kommt’s, dass Sie sie nicht ausgenommen haben?»Lipshultz schüttelte den Kopf.«Sie ist eine Dame.»«Und Sie sind ein Gentleman», sagte ich.Lipshultz zuckte mit den Achseln.«Was soll’s.»Ich glaubte es genauso wie ich glaube, dass man mit einem Mal einen kompletten Straight abheben kann, aber da schien nichts zu sein, womit ich ihn hätte festnageln können.«Ich zahle Ihnen zehn Prozent, wenn Sie das Geld bekommen», sagte Lipshultz.«Ich kriege hundert Dollar am Tag plus Spesen», erwiderte ich.Lipshultz nickte.«Hab gehört, dass Sie mal Pfadfinder waren.»«Es gibt da ein paar Leute, die zwischen zwanzig Jahren und lebenslänglich in San Quentin absitzen, weil sie das gleiche dachten», sagte ich.Lipshultz grinste.«Ich hab auch gehört, dass Sie verdammt hart sein sollen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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