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.Ich wollte mich unterhalten.Ich lechzte danach, mit jemandem zu reden.Deshalb war es nicht verwunderlich, dass ich es kaum erwarten konnte, den übergewichtigen Geschäftsmann im hellgrauen Anzug, der sich mit betont flüchtigem Kopfnicken dafür entschuldigte, dass er sich an mir vorbeizwängte, in ein Gespräch zu verwickeln.Ein törichter Wunsch, um es gleich mal vorauszuschicken.Wenn ich aus meiner Erfahrung als Verkäufer im Lauf der Jahre irgendetwas gelernt habe, dann die Fähigkeit, die Gesichter meiner Mitmenschen zu lesen, und deshalb hätte ich eigentlich wissen müssen, dass dieser reserviert und müde aussehende fremde Mann wenig Interesse an einem Gespräch mit mir hatte und lieber mit seinem Laptop und seiner Zeitung in Ruhe gelassen worden wäre.Ich fürchte allerdings, dass ich es durchaus erkannt und mich bewusst entschieden hatte, diese Tatsache zu ignorieren.Der Geschäftsmann brauchte ein, zwei Minuten, um auf seinem Sitz eine halbwegs bequeme Position zu finden.Als er so weit war, fiel ihm ein, dass er seinen Computer in einer Tasche im Gepäckfach vergessen hatte, also musste er noch mal aufstehen, und es bedurfte weiteren, etwas kurzatmigen Gezerres und Gefummels, bis wir beide wieder auf unseren Plätzen saßen.Jetzt klappte er den Laptop auf und begann beinahe augenblicklich wie ein Wilder draufloszutippen.Nach etwa fünf Minuten war er fertig, überflog die Sätze auf dem Bildschirm und drückte mit beinahe theatralischer Entschiedenheit auf eine letzte Taste, bevor er sich seufzend, fast ein wenig schnaufend, in seinen Sitz zurücksinken ließ, während der Computer herunterfuhr.Er wandte mir den Kopf zu, ohne mich wirklich anzuschauen, mehr mit blicklosen Augen, aber allein die Geste reichte aus.Ich interpretierte sie als Einladung zu einem Gespräch, auch wenn sie überhaupt nicht so gemeint war.»Erledigt?«, fragte ich.Er sah mich mit leerem Blick an, hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, angesprochen zu werden.Einen Moment lang glaubte ich, er würde gar nichts sagen, aber dann brachte er ein Mhh-hmm zustande.»Dringende E-Mails?«, wagte ich mich vor.»Yep.«Australischer Akzent, wie mir schien, auch wenn das den Worten »Mhh-hmm« und »Yep« nicht ganz leicht zu entnehmen war.»Wissen Sie, was ich an Flugzeugen so liebe«, redete ich unverdrossen weiter.»Nirgendwo sonst darf man noch so unerreichbar sein.Absolut frei.Niemand kann einen im Flugzeug anrufen oder ansimsen.Sobald man in der Luft ist, kann einem keiner mehr eine E-Mail schicken.Wenigstens für ein paar Stunden ist man alldem entkommen.«»Richtig«, sagte der Mann, »aber nicht mehr lange.Manche Airlines lassen einen schon heute E-Mails versenden und mit dem eigenen Laptop ins Internet gehen.Und bald dürfen die Passagiere auch ihre Handys benutzen.Ich persönlich kann's kaum erwarten.Was Sie am Fliegen lieben, kann ich daran nicht ausstehen.Es ist verlorene Zeit.Komplett verlorene Zeit.«»Das muss nicht so sein«, sagte ich.»Es bedeutet ja nur, dass wir, wenn wir während des Fluges mit jemandem kommunizieren wollen, es direkt tun müssen.Verstehen Sie - reden.Es ist eine Gelegenheit, Bekanntschaften zu schließen.Neue Bekanntschaften.«Er musterte mich, während ich das sagte, und etwas in seinem Blick verriet mir, dass er auf die Gelegenheit, Bekanntschaft mit mir zu schließen, gerne verzichtet hätte.Aber die Abfuhr, mit der ich gerechnet hatte, blieb aus.Stattdessen streckte er die Hand aus und sagte schroff: »Charles.Charles Hayward.Charlie, für meine Freunde.«»Maxwell«, antwortete ich.»Kurzform Max.Maxwell Sim.Sim wie der Schauspieler.« Das sagte ich jedes Mal, wenn ich mich vorstellte, aber meistens ging diese Anspielung ins Leere und ich musste hinzufügen: »Oder wie die SIM-Karte.«»Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Max«, sagte Charlie, nahm seine Zeitung zur Hand, wandte sich von mir ab und begann zu lesen, als Erstes den Wirtschafts- und Finanzteil.Nein, so ging das nicht.Man kann nicht dreizehn Stunden neben jemandem sitzen und ihn vollkommen ignorieren, oder? Und es waren genau genommen nicht nur dreizehn, sondern vierundzwanzig Stunden - ein Blick auf die Bordkarte, die auf seinem Tischchen lag, hatte mir gezeigt, dass wir auch auf der zweiten Etappe des Flugs Sitznachbarn sein würden.Es wäre einfach unmenschlich, die ganze Zeit schweigend nebeneinander zu sitzen.Aber ich war ziemlich sicher, ihn, wenn ich mir ein bisschen Mühe gab, aus der Reserve locken zu können [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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