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.Indem sie Abstinenz übten, hofften sie, nicht wie die wahnsinnigen Vampire der Horde zu enden.Die Walküren hielten ihre Aussichten eher für gering.„Ja, aber ich habe keinerlei Interesse an diesem Orden.Und du? Du bist auch kein Mensch, oder?“Sie ignorierte seine Frage.„Warum hältst du dich in diesem Schloss auf?“, erkundigte sie sich.„Du hast die Dorfbewohner in Angst und Schrecken versetzt.“„Ich habe diesen Besitz auf dem Schlachtfeld gewonnen, und das vollkommen rechtmäßig, also bleibe ich.Und ich habe ihnen niemals auch nur das Geringste zuleide getan.“ Er wandte sich ab und murmelte: „Ich wünschte, ich würde ihnen keine Angst einjagen.“Kaderin musste diese Tötung endlich hinter sich bringen.In nur drei Tagen würde sie bei der Talisman-Tour antreten, einer tödlichen Version der Unsterblichen von Das große Rennen.Neben der Jagd auf Vampire war die Tour das Einzige, wofür sie lebte, und sie musste sich noch um ihre Reisevorbereitungen kümmern und einige Vorräte und Material beschaffen.Trotzdem hörte sie sich sagen: „Sie haben mir erzählt, dass du allein hier lebst.“Er sah sie an und nickte kurz.Sie spürte, dass diese Tatsache ihn in Verlegenheit brachte, als ob er sich schuldig fühlte, weil er keine Familie besaß.„Seit wann?“Er zog seine breiten Schultern mit gespielter Gleichgültigkeit hoch.„Ein paar Jahrhunderte.“Wie mochte das sein, so lange in Einsamkeit zu leben?„Die Menschen im Dorf haben mich gerufen“, fuhr sie fort, auch wenn sie ihm keine Erklärung schuldete.Die Bewohner dieses entlegenen Dorfes gehörten dem Mythos an – ein buntes Gemisch von Unsterblichen und Fabelwesen, die sich vor den Menschen verbargen.Viele von ihnen verehrten die Walküren und zollten ihnen Tribut, aber das war nicht der Grund, wieso Kaderin an diesen abgeschiedenen Ort gereist war.Die Aussicht, auch nur einen einzigen Vampir töten zu können, hatte sie angezogen.„Sie haben mich angefleht, dich umzubringen.“„Wann immer es dir beliebt.“„Warum tötest du dich nicht selbst, wenn es das ist, was du willst?“, fragte sie.„Das ist … kompliziert.Aber du bewahrst mich vor einem solchen Ende.Ich weiß, dass du eine ausgezeichnete Kriegerin bist …“„Woher weißt du, wer ich bin?“Er wies mit einem Kopfnicken auf ihr Schwert.„Auch ich war einmal ein Krieger, und deine außergewöhnliche Waffe verrät viel.“Die eine Sache, auf die sie stolz war – das Einzige in ihrem Leben, das ihr noch geblieben war und dessen Verlust sie nicht ertragen würde –, und ihm war seine Vortrefflichkeit aufgefallen.Er näherte sich ihr und senkte seine Stimme.„Schlag zu, schönes Geschöpf.Sei gewiss, dass kein Ungemach über dich kommen kann, wenn du einen wie mich tötest.Es gibt keinen Grund zu zögern.“Als ob dies eine Gewissensfrage wäre! Ganz und gar nicht.Das konnte es auch nicht sein.Sie hatte kein Gewissen.Keinerlei Empfindungen, keine tieferen Gemütsregungen.Sie war kaltherzig.Nach der Tragödie hatte sie um Vergessen gefleht, sie hatte gebettelt, dass ihre Verzweiflung und ihre Schuld betäubt werden mögen.Irgendeine geheimnisvolle Macht hatte sie erhört und ihr Herz in Asche verwandelt.Kaderin verspürte weder Kummer noch Lust, weder Wut noch Freude.Nichts hielt sie vom Töten ab.Sie war eine tödliche Waffe.Schon seit eintausend Jahren, der Hälfte ihres bisherigen unsterblichen Lebens.„Hast du das gehört?“, unterbrach er ihre Gedankengänge plötzlich.Die Augen, die um ein Ende gefleht hatten, verengten sich.„Bist du allein?“Sie hob eine Augenbraue.„Ich brauche die Hilfe anderer nicht.Vor allem nicht bei einem einzigen Vampir“, fügte sie hinzu, doch ihre Stimme klang seltsam abwesend.Merkwürdigerweise war ihr Blick wieder zu seinem Körper gewandert.Über seinen Oberkörper nach unten, an seinem Bauchnabel vorbei bis hin zu dem dunklen Flaum, der sich weiter hinunterzog.Sie stellte sich vor, wie es wäre, mit einer ihrer scharfen Klauen darüberzustreichen und zu sehen, wie sein starker Körper daraufhin zitterte und bebte.Ihre Gedanken verunsicherten sie.Am liebsten hätte sie ihr Haar hochgesteckt, damit die eisige Luft ihren Nacken abkühlen konnte …Er räusperte sich.Als sie ruckartig ihren Blick wieder seinem Gesicht zuwandte, hob er die Augenbrauen.Ertappt, wie sie ihr Opfer begaffte! Welche Erniedrigung! Was ist bloß mit mir los? Sie wurde genauso wenig von sexuellem Verlangen gesteuert wie dieser wandelnde Tote dort vor ihr.Sie schüttelte sich und zwang sich, daran zu denken, was geschehen war, als sie das letzte Mal gezögert hatte.Vor langer, langer Zeit hatte sie einen von seinesgleichen auf dem Schlachtfeld verschont und laufen gelassen; einen jungen Vampirkrieger, der um sein Leben gebettelt hatte.Doch er hatte sie für ihr Mitgefühl mit Hohn und Spott überschüttet.Ohne zu zögern hatte der Soldat ihre beiden Schwestern aufgesucht, die in der Ebene unter ihnen kämpften.Durch den Schrei einer anderen Walküre alarmiert, war Kaderin losgerannt und einen Hügel hinabgestolpert, der mit Leibern übersät war, lebenden und toten.In dem Moment, als sie sie erreicht hatte, hatte er ihre Schwestern abgeschlachtet.Die jüngere, Rika, hatte es völlig unvorbereitet getroffen, denn Kaderins panischer Spurt hatte sie abgelenkt.Der Vampir hatte gelächelt, als Kaderin auf die Knie gesunken war.Er hatte ihre Schwestern mit einer brutalen Effizienz ermordet, die Kaderin seitdem imitierte.Sie würde gern sagen können, dass er der Erste war, an dem sie ihre neue Taktik ausprobiert hatte, aber sie hatte ihn noch eine ganze Weile am Leben erhalten.Warum sollte sie also denselben Fehler zweimal machen? Das würde sie nicht.Sie hatte ihre Lektion gelernt und teuer dafür bezahlt.Je schneller ich es erledige, umso schneller kann ich mit den Vorbereitungen für die Tour beginnen.Sie straffte ihre Schultern und wappnete sich.Der Schwung ist das Wichtigste.Kaderin sah den Hieb vor sich, sie wusste genau, welchen Winkel sie wählen musste, damit sein Kopf auf dem Hals blieb, bis er fiel.Auf diese Art und Weise war es nicht so schmutzig.Und das war wichtig.Sie reiste mit leichtem Gepäck.2Als junger Mann hatte sich Sebastian Wroth so vieles vom Leben erhofft, und da er in einer großen, wohlhabenden Familie aufgewachsen war, die ihn in jeder Weise unterstützte, hatte er geglaubt, dies stehe ihm zu.Er hatte sich eine eigene Familie gewünscht, ein Heim, lachende Gesichter um den Kamin herum.Mehr als alles andere hatte er sich nach einer Frau gesehnt, einer Frau, die nur ihm ganz allein gehörte.Er war zutiefst beschämt, vor dieser fremden Kriegerin zuzugeben, dass er nichts von alldem erreicht hatte.In diesem Moment war Sebastians einziger Wunsch, dieses faszinierende Geschöpf noch ein wenig länger anzustarren.Zuerst hatte er gedacht, ein Engel sei gekommen, um ihn zu befreien.Denn genauso sah sie aus.Ihr langes, welliges Haar war so blond, dass es im Kerzenschein fast weiß erschien.Ihre Augen, die die Farbe dunklen Kaffees hatten, wurden von dichten schwarzen Wimpern eingefasst, ein eindrucksvoller Kontrast zu ihrem hellen Haar und den weinroten Lippen.Ihr Teint war makellos – hellgoldene Perfektion –, und ihre Gesichtszüge waren zart und überaus fein geschnitten.Sie war so wunderschön, und doch trug sie die Waffe eines Mörders.Ihr zweischneidiges Schwert wies ein sogenanntes Ricasso auf, das heißt, ein Teil der Klinge direkt über dem Handschutz war nicht geschliffen, sodass ein geübter Kämpfer einen Finger über die Fehlschärfe legen konnte, um die Waffe so besser zu handhaben
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