[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Erzählen Sie mal.Was ist eigentlich mit Ihrem Gewerbevertrag? Ist der verlängert worden oder suchen Sie bereits nach einem neuen Ort für Ihr kleines Geschäft? Bei uns zum Beispiel lohnt es sich schon jetzt nicht mehr, die Fenster zu putzen.Seit Wochen haben weder meine Frau noch ich die Böden gewischt.Die Kinder bringen keine Freunde mehr mit ins Haus.Freiwillig verabschieden sie sich früh ins Bett, und während ich noch auf meiner Wange ihrem Gutenachtkuss nachspüre, denke ich schon wieder an den nächsten Tag.An mein Zimmer denke ich.An den Satz, den ich dort niemals finden werde, und den Ball, den der blöde Hund verschludert hat.Mit einer abrupten Bewegung rückte er mit seinem Stuhl vom Tisch, glitt hinab, beugte sich unter dem Tisch über den Hund und ließ seinen Kopf, die Wange voran, auf die Stirn des Hundes sinken.»Wir beide«, flüsterte er in das Ohr des Tieres, das sich unwillig zur Seite bog, »wir haben doch auch ein wenig Erbarmen verdient«, und da er noch der belegten Zärtlichkeit seiner Stimme nachlauschte, zog der Hund seinen Kopf unter seiner Wange hervor, schüttelte ihn und erhob sich.Unschlüssig stand er für einen Moment neben ihm unter dem Tisch.Dann schleppte er sich davon, und während er den trägen Bewegungen des Hundes hinterhersah, der sich jetzt, ein paar Meter entfernt, wie von Schwäche übermannt hart auf den Boden fallen ließ, sah er auf einmal den seit Jahren pensionierten Hausmeister vor sich, dem er, kaum aus der Tür getreten, auch heute Morgen wieder in die Arme gelaufen war.Wie heute Morgen, winkte ihn auch jetzt die Hand des Hausmeisters wieder zu sich heran.»Wie nennt man einen Bumerang, der nicht zurückkommt?«, und während er jetzt, unter dem Tisch, wie schon heute Morgen, noch teilnahmslos mit den Schultern zuckte, brach die Antwort über ihn herein.»Stock!«, rief die scharfe Stimme des Hausmeisters und dann hatte er ihm einen schönen Tag gewünscht.Er richtete den Blick zur Tischplatte hinauf.Das war es! Das war der Satz, den er sich unbedingt aufschreiben wollte.Ein Witz war es! Bis weit in den Park hinein hatte er ihn beschäftigt.Zwanghaft hatte er ihn immer wieder vor sich hin murmeln müssen, und jedes Mal war er wieder wie ein Dolch in ihn hineingefahren.Er senkte den Blick, sah zum Hund hin und dann auf seine Hände hinab.Es stimmte.Der Witz beschrieb nicht nur deutlich, sondern überdeutlich seine Arbeitssituation.Alles, was er derzeit am Schreibtisch vollbrachte, war, Stöcke in die Luft zu werfen.Seit Wochen schon war kein einziger Satz zu ihm zurückgekehrt.Völlig planlos und tot lagen sie in der Landschaft seines Notizbuches herum.Er holte tief Luft.Dabei hatte er sich gerade heute Morgen, bevor der pensionierte Hausmeister ihn zu sich gewinkt hatte, so gut wie seit langem nicht mehr gefühlt.Mit einem Lächeln im Gesicht hatte er sich aus dem Bett erhoben und sich lange erstaunt umgesehen, wie ein kleines Mädchen, das nach dem Erwachen mit freudig klopfendem Herzen feststellt, dass tatsächlich alles, was es erblickt, mit einem rosa Film überzogen ist.Der Kaffee, den er sich in der Küche aufbrühte, duftete so herrlich, als sei er über Nacht verzaubert worden, aber noch wunderbarer schmeckte die Banane, und während er, noch im Sessel, auf die leere Schale blickte, die von seiner Hand herabhing, da war er plötzlich gewiss, dass all diese losen Sätze in seinem Notizbuch sich bald mit größter Lockerheit und Leichtigkeit zu einem Ganzen fügen ließen.Es geht doch nur um eine winzige Umdeutung, hatte er gedacht.Wenn er nur etwas genauer wüsste, hatte er gedacht, wer dieser ungebetene Gast, den er sich zur Hauptfigur seiner neuen Geschichte erkoren hatte und um den er schon seit Wochen herumschlich, eigentlich war, und wenn er dann gleichzeitig noch wüsste, was dieser ungebetene Gast von der Familie, die, laut Notizbuch, aus seiner Frau, den Kindern und ihm bestand, wohl wollen könnte und warum er sich gerade in ihr Leben hineingeschlichen hatte, dann würde die Geschichte sogleich einen riesigen Schub erfahren.Der Wunsch zur Tatkraft, hatte er gedacht, war mehr als vorhanden.Jetzt hieß es doch nur ein wenig zu experimentieren, und warum sollte er zum Beispiel nicht selbst dieser ungebetene Gast sein? Der Gedanke hatte ihm heute Morgen kurz den Atem genommen.»Wie schlicht doch die besten Lösungen sind!«, hatte er gerufen und war aus dem Sessel emporgeschnellt.An der Wohnungstür hatte er noch einmal kehrtgemacht, und während er den Ball des Hundes in die Tasche seiner Jacke stopfte, hatte er, aus einiger Entfernung, seinem Notizbuch zugezwinkert.Dann war er das Treppenhaus hinabgestürmt.Wieder holte er tief Luft.Wäre er doch heute Morgen bloß nicht zu dem pensionierten Hausmeister getreten.Aber wie hätte er auch ahnen können, dass der pensionierte Hausmeister ihm einen Witz erzählen würde, der ihn auf den Grund seiner selbst schmetterte.Normalerweise erzählte doch der pensionierte Hausmeister ausschließlich schlüpfrige Witze, sogenannte Leckerbissen, und immer musste er ihm im Voraus versprechen, den folgenden Witz weder an Frauen und erst recht nicht an Kinder weiterzugeben.Ihrem Hund, fügte der pensionierte Hausmeister dann immer hinzu, indem er sich ihm noch um einiges näherte, dem können Sie den Witz in aller Ruhe noch mal erzählen, denn der ist verschwiegen, aber sonst könnte es schnell böses Blut geben.Wieder sah er sich zu dem Hausmeister vortreten.Weder dem Hund noch irgendjemand anderem hatte er jemals einen dieser Witze weitererzählt
[ Pobierz całość w formacie PDF ]
© 2009 Każdy czyn dokonany w gniewie jest skazany na klęskę - Ceske - Sjezdovky .cz. Design downloaded from free website templates