Buhl Marc .Die.Ausloeschung.der

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.“Eine Ameise kroch das Tischtuch hinauf, bewegte die Fühler in alle Richtungen und ortete den Zucker.Eine Honigtopfameise.Jetzt im Sommer gab es hier keine Insekten, die ihr den Honigtau lieferten.Die Ameise nahm ein Zuckerkörnchen zwischen ihre Kiefer und lief das Tischbein hinunter.Sie würde es nicht selber essen, sondern der Kolonie zur Verfügung stellen.Gemeinsinn statt Gier.Frank hatte sie nicht bemerkt.Er war blind für die Wunder, die zu klein für ihn waren.Bald würde sich eine ganze Straße von Arbeiterinnen von der Kolonie bis zu ihrem Tisch erstrecken.„Irakische Terroristen haben die Aufnahmen der Predator-Drohnen der amerikanischen Luftwaffe gehackt, mit kostenloser Software aus dem Netz.Dazu braucht man nichts als eine alte Satellitenschüssel.“Der Kellner schlich um sie herum und Frank bestellte sich noch einen Espresso.Er sah Mary an, aber sie schüttelte den Kopf.„Der Stromausfall an der Ostküste.Über einhundert Kraftwerke abgeschaltet.Der Grund waren umgestürzte Bäume auf den Leitungen, zumindest offiziell.Tatsächlich aber ein Cyberangriff aus China, nicht wirklich ernst gemeint, mehr eine Drohgebärde.Der Krieg im Netz hat längst begonnen.“Das nächste Zuckertütchen wurde aufgerissen.Zwei Ameisen liefen jetzt über das Tischtuch und folgten der Pheromonspur, die die erste gelegt hatte.Frank und seine Kriege.Im Grunde hatte er seine Freude daran.Wie ein Großteil der Männer, die sie kannte.Sie hatte die Körper der Opfer gesehen.Sie würde dem ein Ende setzen, das hatte sie den Toten versprochen.4Inspector Peterson stand am Rand des Pools.Die Oberfläche blinkte im Takt des Blaulichtes.Die Wagen standen in der Garageneinfahrt, zwei Polizeiautos, Ambulanz, Rechtsmedizin, die ersten Sendewagen der lokalen Radioanstalten.„Verdammte Schweinerei.“Niemand antwortete ihm.Auf dem Wasser trieb inmitten von roten Schlieren ein massiger Körper.Die Spurensicherung war im Haus unterwegs.Sein Kollege vernahm die mexikanische Putzfrau, die auf einem der Barhocker kauerte und fürchtete, sie würde jetzt ihreAufenthaltsgenehmigung verlieren.Alles, bloß nicht zurück nach Tijuana.Wo man ihren Sohn erschossen hatte.Und ihren Neffen.Ihren Mann.Nur ihren Bruder nicht.Den hatte man nicht erschossen.Obwohl er darum gebettelt hatte, aber erschießen wäre zu einfach gewesen.Sie hatte vor einer Stunde trotzdem die Polizei gerufen.Titus Rider, der Gerichtsmediziner, warf vom Rand des Pools aus ein Seil um die Leiche und verfehlte sie ein paar Mal, bevor sich die Schlinge um den linken Fuß wickelte.Vorsichtig zog er den Toten hinaus.Gemeinsam drehten sie ihn um.Er war schwer und aufgedunsen, und einen Moment lang hatte Peterson Angst, er würde ein Bein abbrechen.„Und?“, fragte Peterson.„Erste Ideen?“„Offensichtlich kein Herzinfarkt“, sagte Rider.„Alles Weitere später.“„Stell dich nicht so an.Ich will nicht warten, bis du ihn aufschneidest.Was ist dein Eindruck?“„Erschossen mit einem Hohlmantelgeschoss.Kleine Einschusswunde vorne, große Austrittswunde hinten.Liegt seit zwei Tagen im Wasser.Aggressive Chlorverbindung, deswegen die weggeätzten Augen.Vermutlich hat ein Sensor im Pool die Verschmutzung bemerkt und versucht, dagegen zu arbeiten.“Peterson nickte langsam und setzte sich in den Liegestuhl.Die Spurensicherung würde sich später darüber beschweren.Er sah sich um.Er glaubte zwar an die Spurensicherung, aber er glaubte noch mehr an den ersten Eindruck, den er bei einem Tatort hatte.Etwas war seltsam an diesem Platz.Er sah zu friedlich aus, bis auf dem Toten.Ein Mann trinkt nackt ein Bier am Pool und wird dabei von vorne erschossen, also vermutlich von jemandem, den er kennt.Allerdings gibt es keine Kampfspuren, keinen Hinweis auf eine zweite Person, keine Patronenhülsen.Dabei wirkte es nicht, als wären Spuren verwischt worden.War das der Fall, blieb immer etwas Seltsames zurück.Ein Stuhl stand verkehrt, ein Glas nicht am richtigen Platz oder der Aschenbecher war zu sauber [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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